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Tour 2005 2. Teil    
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Tour 2005 3. Teil

Blauer Himmel und die Sonne überraschen uns, als wir nach und nach den Sanitärbereich aufsuchen. Nach dem Frühstück lassen wir das Auto zunächst auf unserem Platz stehen (Auscheck-Time 11.00 Uhr wie bei den meisten Plätzen, selten nutzen wir das aus) und eilen die wenigen Meter zum Strand um die Brandung des Pazifik im morgendlichen Sonnenschein zu genießen. Wir turnen ein bisschen zwischen den angeschwemmten Baumstämmen in den Felsen herum, machen mit dem Fotoapparat Jagd auf Möwen und ganz draußen tummeln sich sogar ein paar Robben.

Nicht erspart bleibt uns das langwierige und enge Straßenstück vom Park zurück bis Port Alberni, es gibt halt nur die eine Straße. Einen kurzen Halt legen wir noch beim McMillan Provincial Park ein und laufen den kurzen Trail durch die Cathedral Grove. Ein Sturm 1997 hat hier ganze Arbeit geleistet. Die Stämme wurden einfach liegen gelassen. Giganten könnten hier Mikado spielen. Wir wollen jedoch um 14.30 Uhr die Fähre von der Depature Bay in Nanaimo, rüber nach Vancouver kriegen und geben deshalb Gas. Wir sind pünktlich, angekommen am Fähranleger teilt uns ein Mitarbeiter jedoch mit, daß gegenüber an der Horseshoe Bay nördlich von Vancouver die morgendliche Fähre im Segelhafen steckt und hier vor 17.00 Uhr sicher nichts mehr geht, Ausgang ungewiss. Wir sollen’s doch mal am Duke Point probieren (von dort fahren Fähren nach Tsawaassen, südlich von Vancouver). Den Tipp scheint es, hat er nicht nur uns gegeben. Wir jedenfalls wollen dort die Fähre um 15.15 Uhr kriegen und legen daher die Geschwindigkeitsbegrenzungen von Nanaimo (da müssen wir quer durch) etwas großzügiger aus. Dort angekommen teilt man uns gleich am Kassenhäuschen mit, es wird wohl kaum aufs 17.45 Uhr Schiff reichen, aber die Fähre um 20.15 Uhr nimmt uns sicher mit. Schwimmen geht ja schlecht, also entrichten wir unsere 143,25 CAD und stellen uns auf einen langen Nachmittag ein. Während wir eingekeilt zwischen Trucks Kaffeetrinken, verlässt unsere angepeilte Fähre das Dock. In der Zwischenzeit reservieren wir telefonisch auf einem Campground in Surrey, einem Vorort von Vancouver, einen Platz für die Nacht, wir rechnen mit einer Ankunft erst spät in der Nacht. Etwas Restoptimismus bleibt, wir sind das vierte Fahrzeug in unserer Bahn und das könnte doch noch reichen für die nächste Fähre. Da die Beladung durch die unterschiedlichen Fahrzeuglängen ja immer ein bisschen variabel ist haben immer noch ein paar Fahrzeuge der nächsten Fähre die Chance doch noch mitzukommen und tatsächlich als wir schon nicht mehr dran glauben, setzt sich unsere Kolonne doch noch in Bewegung und wir werden noch auf die 17.45 Uhr Fähre gequetscht. Eiligst verlassen wir das untere von den zwei Parkdecks und sehen wie langsam Nanaimo und schließlich Vancouver Island hinter uns verschwindet. Im Bordrestaurant gibt’s ein paar Burger für uns, in dem Fall bleibt unsere Küche heute kalt. Bei bereits tief stehender Sonne fahren wir in den Hafen von Tsawwassen ein. Nochmals eine Rangiererei gibt’s beim verlassen der Fähre, ein Truck ganz vorne am Ausgang hat Startprobleme. Wir sind froh jetzt doch ohne Nachtschicht davon zu kommen und erreichen grad noch so bei Tageslicht den wenig schönen, dafür zweckmäßigen Plaza RV Park in Surrey. Leider müssen wir nochmals los zum Einkaufen, denn Morgen ist der erste Juli und damit Nationalfeiertag in Kanada.

 11. Tag

 30. Juni 2005

 153 mi/246 km

Fähre nach Vancouver

Heute bleibt die Kiste stehen, wir wollen uns Vancouver ansehen und das mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Zunächst besorgen wir uns die Zeitung, die es trotz Feiertag gibt, schließlich interessiert uns das Fährunglück bei dem zum Glück nur (reichlich) Sachschaden entstanden ist. Irgendwie fühlen wir uns von der Sache berührt, schließlich hätten auch wir auf der Fähre sein können …

Mit dem Bus, der direkt vor dem Campground hält, fahren wir an die King George Station, der Endstation des SkyTrain. Rund eine Stunde braucht die Geisterbahn (ohne Lokführer, alles vollautomatisch) bis direkt in die City von Vancouver. Wir stürzen uns ins Getümmel, das am heutigen Feiertag unbeschreiblich ist. Die Kanadier sind heute total aus dem Häuschen. Mit dem SeaBus, der in unserer Tageskarte für CAD 8,00 inbegriffen ist fahren wir rüber nach North Vancouver, so hat man einen prima Blick zurück auf die Skyline. Später tummeln wir durch Chinatown und sehen schließlich die berühmte Steam Clock, die weltweit einzigste dampfbetriebene Uhr an. Vorbei am Yachthafen geht’s zum Stanleypark mit seinen bunten Totempoles. Ein Shuttlebus fährt gratis rund um das weitläufige Gelände des Stanleypark. Die Nacht verbringen wir ein weiteres Mal auf dem Plaza RV Park.

 12. Tag

 1. Juli 2005

 0 mi/0 km

13. Tag 

2. Juli 2005 

346 mi/557 km 

Bevor wir den Großraum Vancouver verlassen erkundigen wir uns noch nach einem Safeway mit Tankstelle hier in Surrey. Die Supermarktkette bietet nicht nur das billigste Benzin, sondern ähnlich wie in den USA auch noch Vergünstigungen beim Einkauf. Der Unterschied zu den USA ist, man muß zuerst tanken und bekommt dann einen Gutschein zum verbilligten Einkaufen. Wir folgen dem TCH, der hier als Autobahn ausgebaut ist Richtung Westen bis Hope und weiter, bei immer noch gut ausgebauter Straße durch den Manning Provincial Park. Ein reiner Fahrtag und somit ein gründlicher Ortswechsel. Der Manning PP ist die kanadische Fortsetzung der North Cascades und somit ähnelt sich die Landschaft auch. Bei weiterhin zügiger Fahrweise erreichen wir am frühen Nachmittag über den HWY 3 und ab Keremeos über die Abkürzung 3A den Okanagan Lake im gleichnamigen Valley, die Sonnenstube British Columbias. Wir wollen, inzwischen auf dem Weg Richtung Rocky Mountains, noch bis Vernon und uns dort am Nordende des Sees auf einem schönen Campingplatz niederlassen. Doch da haben wir die Rechnung ohne die Kanadier und ihren gestrigen Nationalfeiertag gemacht. Das schöne Wetter, das lange Wochenende, als wir merken, daß wir nicht allein unterwegs sind ist es schon Abend. So etwas sind wir bis jetzt allenfalls vom Yosemite Nationalpark gewohnt. Wir finden keinen Campground. Schließlich finden wir, nach langem Suchen, doch noch einen Platz, auf dem Riverside RV Park in Enderby, allerdings zur Feier des Tages nahezu direkt vor einer Konzertbühne …

Zug bei Three Valley

14. Tag 

3. Juli 2005 

113 mi/182 km 

Etwas übernächtigt ob der lauten, respektive kurzen Nacht ziehen wir weiter. Beim Three Valley Gap machen wir eine Pause am gleichnamigen See. Das Three Valley Chateau, ein Hotel mit knallrotem Dach gleich einem Märchenschloß spiegelt sich im wellenlosen Wasser. Straße, Fluß und Eisenbahnlinie zwängen sich hier durchs Tal. Mit dem Mount Revelstoke Nationalpark erreichen wir den Hauptkamm der Rocky Mountains. Der 26 km lange Meadows-in-the-sky-Parkway schlängelt sich in teilweise engen Serpentinen bis auf 1900 Meter rauf. Allerdings ist 1 km vor dem Gipfel Schluß mit dem Individualverkehr, aber das kostenlose Shuttle erspart den Anstieg auf den letzten Metern. Oben angekommen stapfen wir durch den letzten Schnee zum Historic Fire Lookout hinauf. Hier hat man, schönes Wetter vorausgesetzt, einen wunderbaren Rundblick auf die Bergwelt. Der Meadows-in-the-sky-Trail führt auf einem Kilometer über hochalpine Wiesen. Anfang Juli tragen Frühling und Winter hier ihre letzten Gefechte aus. Gerade erst blühen die Gletscherlilien, die aber dafür in ihrer vollen gelben Pracht. Angeblich verschwindet hier noch nicht mal im August der Schnee ganz. Beim Parkplatz unterhalb des Gipfels lädt der Balsam Lake zum Verweilen ein. Die Straße wieder hinunter nach Revelstoke lädt an einigen Stellen zum Halten ein und wir erhaschen manch netten Blick ins Tal. So haben auch die Bremsen, die hier extrem beansprucht werden, zwischendurch etwas Pause. Schon am Vormittag haben wir uns sicherheitshalber auf dem Williamson Lake Campground telefonisch angemeldet wo wir nun auch schon erwartet werden.

Nur ein paar Kilometer auf dem TCH weiter Richtung Westen liegt der Glacier Nationalpark. Das Visitor Center liegt auf dem 1327 m hohen Rogers Paß wo wir uns über Wandermöglichkeiten informieren. Ein Stück zurück unterhalb des Passes liegt der Illecillewaet Campground, ein einfacher aber idyllischer Campground den wir bereits am Vormittag für die kommende Nacht klarmachen. Von hieraus startet der Asulkan Valley Trail, für den wir uns entschieden haben. Eine Wanderung die allerdings einiges an Mühe kostet. Auf 6,5 km und 930 Höhenmeter geht’s zunächst dem Bach entlang das Seitental nach hinten und dann steil bergauf bis hoch an den Rand der Gletscher. Unterwegs kommen wir am Heim einer Murmeltiersippe vorbei, Bären vor denen gewarnt wird lassen sich allerdings keine blicken. Als wir gegen Abend zum Wohnmobil zurückkehren, wissen wir was wir getan haben.

 15. Tag

 4. Juli 2005

 52 mi/84 km

Glacier Nationalpark

Zur Abwechslung überrascht uns heute Morgen mal wieder strahlend blauer Himmel und die Gletscher über uns leuchten in der Morgensonne als wir über den Rogers Paß fahren. Beim verlassen des Glacier NP müssen wir die Uhr auf Mountain- Time umstellen und verlieren somit eine Stunde. Durch den Yoho Nationalpark fahren wir zunächst einmal nur durch, denn wir wollen uns an unserem heutigen Etappenziel in Lake Louise im Banff Nationalpark zunächst einmal einen Campground sichern (der von uns anvisierte Platz arbeitet nach dem „first come, first served“ Prinzip, telefonische Reservierung ist nicht möglich) und dies auch gleich für zwei Nächte. Beim Übergang zwischen Yoho NP in den Banff NP wechseln wir auch zwischen den Bundesstaaten British Columbia und Alberta.

Eine Attraktion des Yoho NP ist die Bahnlinie und hier speziell die Spiraltunnels. Vom Aussichtspunkt sehen wir zu, wie einer der ewiglangen Güterzüge oben im Tunnel verschwindet und unten bereits wieder zum Vorschein kommt, da ist der letzte Wagen oben noch lange nicht in Sicht. Spektakulär ist die Fahrt durch die engen Serpentinen auf der Yoho Valley Road, eine Stichstraße die an den Takakkaw Falls endet. Lange Fahrzeuge wie unser Wohni mit denen die Kurven nicht zu meistern sind, müssen zwischendurch ein Stück rückwärts fahren. 254 Meter stürzt das Wasser am zweithöchsten Wasserfall Kanadas in die Tiefe. Unseren Besuch im Yoho NP beschließt am Abend die 5 km lange Rundwanderung um den glasklaren Emerald Lake bevor wir nach Lake Louise zurückkehren. Zum Glück haben wir uns bereits am Vormittag einen Platz gesichert. Eine lange Schlange wartet jetzt vor dem Kassenhäuschen. Ob hier noch jeder zum Zug kommt ist ungewiss … für uns haben sich die Umstände am Morgen auf jeden Fall gelohnt.

 16. Tag

 5. Juli 2005

 184 mi/296 km

Yoho Nationalpark:
Emerald Lake

Von Lake Louise aus starten wir Richtung Süden nach Banff. Da das Wetter heute für die von uns geplante Höhenwanderung nicht taugt, beschließen wir mal wieder unsere Vorräte aufzufrischen, wofür sich der Safeway in Banff anbietet. Auch ein Waschtag ist mal wieder fällig und somit auch der Vormittag im Flug vorbei. Zur Mittagspause fahren wir auf dem alten TCH Richtung Norden zurück als vor uns plötzlich mehrere Autos die Straße blockieren. Trotz strömenden Regens rennen Personen am Waldrand entlang. Sollte es tatsächlich heute soweit sein … im Wald, gerade mal rund 25 Meter von uns entfernt sehen wir unseren ersten Bär in der Wildnis. Wäre unser Urlaub heute zu Ende, unsere wichtigste Mission wäre erfüllt. In wie vielen Nationalparks waren wir in den vergangenen Jahren schon, wie oft haben wir uns gewünscht mal einen Bären zu sehen und nun ist es endlich passiert.

Auf unserem Rückweg Richtung Lake Louise machen wir noch einen Abstecher auf dem HWY 93 Richtung Westen in den Kootenay Nationalpark. Obwohl der Kootenay NP direkt an den Banff angrenzt ist er wenig besucht. Unweit des Vermilion Paß startet der Stanley Glacier Trail, der durch ein bereits 1968 von einen Brand zerstörtes Waldstück führt. Bizarr stehen und liegen hier immer noch die pechschwarzen Baumstämme. Der Wald erholt sich durch die kurzen Sommer hier nur sehr langsam, dafür blühen am Waldboden unzählige Wildblumen.

Kurz vor Lake Louise sorgen drei Hirsche auf der Wiese neben der Straße nochmals für etwas Verkehrschaos, richtig Hektik kommt aber erst auf als eine wildgewordene Rangerin, die an sich harmlose Situation aufzulösen versucht.

Reizvoll in die Bergwelt eingebettet liegt der Moraine Lake. Obwohl es aus Kübeln schüttet leuchtet das Wasser türkisgrün. In der Hoffnung auf besseres Wetter kehren wir auf unseren Campground zurück.

 17. Tag

 6. Juli 2005

 116 mi/187 km

Kootenay Nationalpark

Die Wolken hängen immer noch tief im Tal, aber es regnet zumindest mal nicht mehr als wir beizeiten vom Lake Louise (der See befindet sich rund 3 km vom gleichnamigen Ort entfernt) zu unseren Wanderungen starten. Aus konditionellen Gründen wandern wir heute in zwei Gruppen. Die erste Gruppe besteigt den 2745 Meter hohen Fairview Mountain. Nach 4,5 km Wegstrecke bzw. 1000 Höhenmeter bietet sich hier ein fantastischer Blick über den Lake Louise bis hinüber zu den Gletschern des Mount Victoria. Wie die Bergkulisse mit dem Plain of Six Glaciers bei blauem Himmel aussieht bleibt uns allerdings verborgen, stattdessen holen wir auf dem Gipfel Mütze und Handschuhe aus dem Rucksack als uns auch noch ein paar Schneeflocken um die Nase tanzen. Stärker frequentiert ist der Plain of Six Glacier Trail, eine 13 km Wanderung (hin und zurück) mit einem weniger starken Anstieg. Auch diese Wanderung bietet reizvolle Ausblicke auf See und Gletscher. Am Nachmittag begeben wir uns zusammen noch mal zum Lake Louise und schauen uns das Ziel unserer Wanderungen von unten an. Das Areal direkt am See und rund um das große Hotel sind um diese Zeit allerdings völlig überlaufen und wir suchen rasch unseren Campground auf den wir bereits am Morgen für eine weitere Nacht reserviert haben. In der Abendsonne vertreten wir uns nochmals kurz die Beine am Bow River der direkt hinter unserem Stellplatz entlang fließt.

 18. Tag

 7. Juli 2005

 8 mi/13 km

Banff Nationalpark:
Moraine Lake

Der nächste Morgen grüßt uns mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein. Bevor wir den Banff NP mit Ziel Jasper Nationalpark endgültig verlassen kehren wir nochmals zum Moraine Lake zurück. Im türkisblauen See spiegeln sich die schneebedeckten Bergspitzen, Wasser und Himmel strahlen um die Wette, ein gigantischer Anblick und frohgemut brechen wir zu einem Highlight der diesmaligen Tour auf, der Fahrt über den 230 km langen Icefields Parkway durch das Herz der Rockys. Gewaltige Gletscher, Seen in verschiedenen Farben und Berge die sich darin spiegeln reihen sich aneinander. Je weiter wir allerdings vorankommen, destso breiter wir der graue Schleier am Horizont und als wir die Hauptattraktion der Strecke, das Columbia Icefield mit dem bis fast zur Straße reichenden Athabaska Glacier erreichen, stecken wir in einer dichten Nebelsuppe und es gießt in Strömen.

Im Icefield Centre macht man uns Hoffnung, daß das Wetter gegen Abend aufklaren könnte, aber nach drei Stunden sehen wir ein, daß weiteres warten sinnlos ist und setzen unsere Fahrt Richtung Jasper fort, wo wir schon am Vortag auf dem Whistler Campground reserviert haben.

Unterwegs gibt es noch eine Herde Schneeziegen mit Nachwuchs zu bewundern. Je unfreundlicher das Wetter destso freundlicher die Tiere? Ansonsten scheint es sich eingeschifft zu haben.

 19. Tag

 8. Juli 2005

 173 mi/278 km

Banff Nationalpark:
Bow Lake

Depremiert durch den Dauerregen haben wir am Vorabend schon an Plan B herumgedoktert und darüber nachgedacht unsere Zelte in Jasper vorzeitig abzubrechen und auf der Rückfahrt noch mal hier vorbeizukommen. Doch wieder einmal hat das Wetter andere Pläne und am nächsten Morgen grüßt uns die Sonne und wir machen uns schleunigst auf den Weg.

Um die frühe Uhrzeit sind wir noch nahezu alleine unterwegs als wir die rund 100 km zum Icefield Centre zurückfahren. Vielleicht klappt’s ja heute mit einer Fahrt im Snowmobil auf den Athabasca Glacier. Zunächst nutzen wir jedoch das schöne Wetter und halten noch an dem einen oder anderen Aussichtspunkt. Schließlich haben wir ja von diesem Teil der Strecke gestern nicht mehr allzu viel gesehen. Je näher wir dem Icefield Centre kommen, desto dichter werden wieder die Wolken und auf der Höhe des Athabsca Glaciers schüttet es wie aus Kübeln. Inzwischen sind wir uns sicher, der Gletscher macht sich sein eigenes Wetter, denn ein paar hundert Meter weiter auf dem Sunwapta Paß ist es schon fast wieder trocken. Wir beschließen aus der Not eine Tugend zu machen und gehen das Columbia Icefield über den Parker Ridge Trail an. Der Einstieg ist 5 km südlich der Paßhöhe. Der Weg windet sich zunächst in Serpentinen 2,5 km in die Höhe und bietet zunächst einen herrlichen Blick zurück ins Tal des Icfields Parkway. Oben auf dem Kamm geht’s dann eben weiter und im Norden taucht der Saskatchewan Glacier auf, der nach und nach immer mehr von sich zeigt. Zurück am Icefield Centre regnet es noch immer, wir bilden uns jedoch ein, es hätte ein bisschen nachgelassen und entscheiden uns dafür, zumindest auf das kleine abgestecktes Feld am Fuße des Athabasca Glaciers zu gehen. Die wenigen Meter vom Parkplatz zum Gletscher reichen und wir sind nass bis auf die Knochen. Das Nieselwetter und die Kälte des Gletschereises machen unsere Expedition zu einem ungemütlichen Abenteuer und zurück im Wohnmobil müssen wir uns erst mal trockenlegen. Wir haben genug von der unwirtlichen Ecke und wollen aufbrechen, da reißt die Wolkendecke plötzlich auf und für wenige Minuten erstrahlt der Athabaska Glacier im Sonnenlicht, gerade lang genug um ein paar Fotos zu schießen, dann zieht die Suppe wieder zu. Aber nur ein kleines Stück Richtung Norden und wir haben schon wieder Sonnenschein. Wir klappern  verschiedenen Aussichtspunkte ab, und beschließen den Tag mit einer hübschen Wanderung am Beauty Creek entlang und kehren auf den Whistler Campground zurück.

 20. Tag

 9. Juli 2005

 164 mi/264 km

Jasper Nationalpark:
Saskatchewan Glacier

 

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Gerne nehmen wir Anregungen entgegen oder beantworten Fragen: christoph.eble@online.de 
Stand: 01. Juni 2006