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Blauer
Himmel und die Sonne überraschen uns, als wir nach und nach den Sanitärbereich
aufsuchen. Nach
dem Frühstück lassen wir das Auto zunächst auf unserem Platz stehen (Auscheck-Time
11.00 Uhr wie bei den meisten Plätzen, selten nutzen wir das aus) und
eilen die wenigen Meter zum Strand um die Brandung des Pazifik im
morgendlichen Sonnenschein zu genießen. Wir turnen ein bisschen zwischen
den angeschwemmten Baumstämmen in den Felsen herum, machen mit dem
Fotoapparat Jagd auf Möwen und ganz draußen tummeln sich sogar ein paar
Robben.
Nicht
erspart bleibt uns das langwierige und enge Straßenstück vom Park zurück
bis Port Alberni, es gibt halt nur die eine Straße. Einen kurzen Halt
legen wir noch beim McMillan
Provincial
Park
ein
und laufen den kurzen Trail durch die Cathedral
Grove.
Ein
Sturm 1997 hat hier ganze Arbeit geleistet. Die Stämme wurden einfach
liegen gelassen. Giganten könnten hier Mikado spielen. Wir wollen jedoch
um 14.30 Uhr die Fähre von der Depature
Bay
in
Nanaimo, rüber nach Vancouver kriegen und geben deshalb Gas. Wir sind pünktlich,
angekommen am Fähranleger teilt uns ein Mitarbeiter jedoch mit, daß
gegenüber an der Horseshoe
Bay
nördlich
von Vancouver die morgendliche Fähre im Segelhafen steckt und hier vor
17.00 Uhr sicher nichts mehr geht, Ausgang ungewiss. Wir sollen’s doch
mal am Duke
Point
probieren
(von dort fahren Fähren nach Tsawaassen,
südlich
von Vancouver). Den Tipp scheint es, hat er nicht nur uns gegeben. Wir
jedenfalls wollen dort die Fähre um 15.15 Uhr kriegen und legen daher die
Geschwindigkeitsbegrenzungen von Nanaimo (da müssen wir quer durch) etwas
großzügiger aus. Dort angekommen teilt man uns gleich am Kassenhäuschen
mit, es wird wohl kaum aufs 17.45 Uhr Schiff reichen, aber die Fähre um
20.15 Uhr nimmt uns sicher mit. Schwimmen geht ja schlecht, also
entrichten wir unsere 143,25 CAD und stellen uns auf einen langen
Nachmittag ein. Während wir eingekeilt zwischen Trucks Kaffeetrinken,
verlässt unsere angepeilte Fähre das Dock. In der Zwischenzeit
reservieren wir telefonisch auf einem Campground in Surrey, einem Vorort
von Vancouver, einen Platz für die Nacht, wir rechnen mit einer Ankunft
erst spät in der Nacht. Etwas Restoptimismus bleibt,
wir
sind das vierte Fahrzeug in unserer Bahn und das könnte doch noch reichen
für die nächste Fähre. Da
die Beladung durch die unterschiedlichen Fahrzeuglängen ja immer ein
bisschen variabel ist haben immer noch ein paar Fahrzeuge der nächsten Fähre
die Chance doch noch mitzukommen und tatsächlich als wir schon nicht mehr
dran glauben, setzt sich unsere Kolonne doch noch in Bewegung und wir
werden noch auf die 17.45 Uhr Fähre gequetscht. Eiligst
verlassen wir das untere von den zwei Parkdecks und sehen wie langsam
Nanaimo und schließlich Vancouver
Island
hinter uns verschwindet. Im Bordrestaurant gibt’s ein paar Burger für
uns, in dem Fall bleibt unsere Küche heute kalt. Bei bereits tief
stehender Sonne fahren wir in den Hafen von Tsawwassen
ein.
Nochmals eine Rangiererei gibt’s beim verlassen der Fähre, ein Truck
ganz vorne am Ausgang hat Startprobleme. Wir sind froh jetzt doch ohne
Nachtschicht davon zu kommen und erreichen grad noch so bei Tageslicht den
wenig schönen, dafür zweckmäßigen Plaza
RV
Park
in
Surrey. Leider müssen wir nochmals los zum Einkaufen, denn Morgen ist der
erste Juli und damit Nationalfeiertag in Kanada. |
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11. Tag
30. Juni
2005 153
mi/246 km |
Fähre nach Vancouver
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Heute
bleibt die Kiste stehen, wir wollen uns Vancouver ansehen und das mit öffentlichen
Verkehrsmitteln. Zunächst
besorgen wir uns die Zeitung, die es trotz Feiertag gibt, schließlich
interessiert uns das Fährunglück bei dem zum Glück nur (reichlich)
Sachschaden entstanden ist. Irgendwie fühlen wir uns von der Sache berührt,
schließlich hätten auch wir auf der Fähre sein können …
Mit
dem Bus, der direkt vor dem Campground hält, fahren wir an die King
George Station, der Endstation des SkyTrain. Rund eine Stunde braucht
die Geisterbahn (ohne Lokführer, alles vollautomatisch) bis direkt in die
City von Vancouver. Wir
stürzen uns ins Getümmel, das am heutigen Feiertag unbeschreiblich ist.
Die Kanadier sind heute total aus dem Häuschen. Mit dem SeaBus, der in
unserer Tageskarte für CAD 8,00 inbegriffen ist fahren wir rüber nach
North Vancouver, so hat man einen prima Blick zurück auf die Skyline. Später
tummeln wir durch Chinatown und sehen schließlich die berühmte Steam
Clock, die weltweit einzigste dampfbetriebene Uhr an. Vorbei am Yachthafen
geht’s zum Stanleypark mit
seinen bunten Totempoles. Ein Shuttlebus fährt gratis rund um das weitläufige
Gelände des Stanleypark. Die
Nacht verbringen wir ein weiteres Mal auf dem Plaza
RV
Park. |
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12. Tag
1. Juli
2005 0
mi/0 km |
13. Tag 2.
Juli 2005 346
mi/557 km |
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Bevor
wir den Großraum Vancouver verlassen erkundigen wir uns noch nach einem Safeway mit Tankstelle hier in Surrey. Die Supermarktkette bietet
nicht nur das billigste Benzin, sondern ähnlich wie in den USA auch noch Vergünstigungen
beim Einkauf. Der Unterschied zu den USA ist, man muß zuerst tanken und bekommt
dann einen Gutschein zum verbilligten Einkaufen. Wir folgen dem TCH, der hier
als Autobahn ausgebaut ist Richtung Westen bis Hope und weiter, bei immer noch
gut ausgebauter Straße durch den Manning Provincial Park. Ein reiner Fahrtag und somit ein gründlicher
Ortswechsel. Der Manning PP ist die
kanadische Fortsetzung der North Cascades
und somit ähnelt sich die Landschaft auch. Bei weiterhin zügiger Fahrweise
erreichen wir am frühen Nachmittag über den HWY 3 und ab Keremeos über die
Abkürzung 3A den Okanagan Lake im
gleichnamigen Valley, die Sonnenstube British Columbias. Wir wollen, inzwischen
auf dem Weg Richtung Rocky Mountains, noch bis Vernon und uns dort am Nordende
des Sees auf einem schönen Campingplatz niederlassen. Doch da haben wir die
Rechnung ohne die Kanadier und ihren gestrigen Nationalfeiertag gemacht. Das schöne
Wetter, das lange Wochenende, als wir merken, daß wir nicht allein unterwegs
sind ist es schon Abend. So etwas sind wir bis jetzt allenfalls vom Yosemite
Nationalpark gewohnt. Wir finden keinen Campground. Schließlich finden wir,
nach langem Suchen, doch noch einen Platz, auf dem Riverside
RV Park in Enderby, allerdings zur Feier des Tages nahezu direkt vor einer
Konzertbühne … |
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Zug bei Three Valley |
14. Tag 3.
Juli 2005 113
mi/182 km |
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Etwas
übernächtigt ob der lauten, respektive kurzen Nacht ziehen wir weiter.
Beim Three Valley Gap machen wir eine Pause am gleichnamigen See. Das Three
Valley Chateau, ein Hotel mit knallrotem Dach gleich einem Märchenschloß
spiegelt sich im wellenlosen Wasser. Straße, Fluß und Eisenbahnlinie zwängen
sich hier durchs Tal. Mit dem Mount
Revelstoke Nationalpark erreichen wir den Hauptkamm der Rocky Mountains.
Der 26 km lange Meadows-in-the-sky-Parkway schlängelt sich in teilweise engen
Serpentinen bis auf 1900 Meter rauf. Allerdings ist 1 km vor dem Gipfel
Schluß mit dem Individualverkehr, aber das kostenlose Shuttle erspart den
Anstieg auf den letzten Metern. Oben angekommen stapfen wir durch den
letzten Schnee zum Historic Fire Lookout hinauf. Hier hat man, schönes
Wetter vorausgesetzt, einen wunderbaren Rundblick auf die Bergwelt. Der Meadows-in-the-sky-Trail
führt auf einem Kilometer über hochalpine Wiesen. Anfang Juli tragen Frühling
und Winter hier ihre letzten Gefechte aus. Gerade erst blühen die
Gletscherlilien, die aber dafür in ihrer vollen gelben Pracht. Angeblich
verschwindet hier noch nicht mal im August der Schnee ganz. Beim Parkplatz
unterhalb des Gipfels lädt der Balsam
Lake zum Verweilen ein. Die Straße wieder hinunter nach Revelstoke lädt
an einigen Stellen zum Halten ein und wir erhaschen manch netten Blick ins
Tal. So haben auch die Bremsen, die hier extrem beansprucht werden,
zwischendurch etwas Pause. Schon am Vormittag haben wir uns
sicherheitshalber auf dem Williamson
Lake Campground
telefonisch
angemeldet wo wir nun auch schon erwartet werden. |
Nur
ein paar Kilometer auf dem TCH weiter Richtung Westen liegt der Glacier
Nationalpark. Das Visitor Center liegt auf dem 1327 m hohen Rogers
Paß wo wir uns über Wandermöglichkeiten informieren. Ein Stück zurück
unterhalb des Passes liegt der Illecillewaet
Campground, ein einfacher aber idyllischer Campground den wir bereits am
Vormittag für die kommende Nacht klarmachen. Von hieraus startet der Asulkan Valley Trail, für den wir uns entschieden haben. Eine
Wanderung die allerdings einiges an Mühe kostet. Auf 6,5 km und 930 Höhenmeter
geht’s zunächst dem Bach entlang das Seitental nach hinten und dann steil
bergauf bis hoch an den Rand der Gletscher. Unterwegs kommen wir am Heim
einer Murmeltiersippe vorbei, Bären vor denen gewarnt wird lassen sich
allerdings keine blicken. Als wir gegen Abend zum Wohnmobil zurückkehren,
wissen wir was wir getan haben. |
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15. Tag
4. Juli
2005 52
mi/84 km |
Glacier Nationalpark
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Zur
Abwechslung überrascht uns heute Morgen mal wieder strahlend blauer
Himmel und die Gletscher über uns leuchten in der Morgensonne als wir über
den Rogers Paß fahren. Beim
verlassen des Glacier NP müssen
wir die Uhr auf Mountain- Time umstellen und verlieren somit eine Stunde.
Durch den Yoho Nationalpark fahren
wir zunächst einmal nur durch, denn wir wollen uns an unserem heutigen
Etappenziel in Lake Louise im Banff
Nationalpark zunächst einmal einen Campground sichern (der von uns
anvisierte Platz arbeitet nach dem „first come, first served“ Prinzip,
telefonische Reservierung ist nicht möglich) und dies auch gleich für
zwei Nächte. Beim Übergang zwischen Yoho
NP in den Banff NP wechseln wir auch zwischen den Bundesstaaten British
Columbia und Alberta.
Eine
Attraktion des Yoho
NP
ist
die Bahnlinie und hier speziell die Spiraltunnels. Vom Aussichtspunkt
sehen wir zu, wie einer der ewiglangen Güterzüge oben im Tunnel
verschwindet und unten bereits wieder zum Vorschein kommt, da ist der
letzte Wagen oben noch lange nicht in Sicht. Spektakulär ist die Fahrt
durch die engen Serpentinen auf der Yoho
Valley
Road,
eine
Stichstraße die an den Takakkaw
Falls
endet.
Lange Fahrzeuge wie unser Wohni mit denen die Kurven nicht zu meistern
sind, müssen zwischendurch ein Stück rückwärts fahren. 254 Meter stürzt
das Wasser am zweithöchsten Wasserfall Kanadas in die Tiefe. Unseren
Besuch im Yoho
NP
beschließt
am Abend die 5 km lange Rundwanderung um den glasklaren Emerald
Lake
bevor
wir nach Lake Louise zurückkehren. Zum Glück haben wir uns bereits am
Vormittag einen Platz gesichert. Eine lange Schlange wartet jetzt vor dem
Kassenhäuschen. Ob hier noch jeder zum Zug kommt ist ungewiss … für
uns haben sich die Umstände am Morgen auf jeden Fall gelohnt. |
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16. Tag
5. Juli
2005 184
mi/296 km |
Yoho Nationalpark:
Emerald Lake
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Von
Lake Louise aus starten wir Richtung Süden nach Banff. Da
das Wetter heute für die von uns geplante Höhenwanderung nicht taugt,
beschließen wir mal wieder unsere Vorräte aufzufrischen, wofür sich der
Safeway in Banff anbietet. Auch ein Waschtag ist mal wieder fällig
und somit auch der Vormittag im Flug vorbei. Zur Mittagspause fahren wir
auf dem alten TCH Richtung Norden zurück als vor uns plötzlich mehrere
Autos die Straße blockieren. Trotz strömenden Regens rennen Personen am
Waldrand entlang. Sollte es tatsächlich heute soweit sein … im Wald,
gerade mal rund 25 Meter von uns entfernt sehen wir unseren ersten Bär in
der Wildnis. Wäre unser Urlaub heute zu Ende, unsere wichtigste Mission wäre
erfüllt. In wie vielen Nationalparks waren wir in den vergangenen Jahren
schon, wie oft haben wir uns gewünscht mal einen Bären zu sehen und nun
ist es endlich passiert.
Auf
unserem Rückweg Richtung Lake Louise machen wir noch einen Abstecher auf
dem HWY 93 Richtung Westen in den Kootenay Nationalpark. Obwohl der Kootenay NP direkt an den Banff angrenzt ist er wenig besucht.
Unweit des Vermilion Paß
startet der Stanley Glacier Trail,
der durch ein bereits 1968 von einen Brand zerstörtes Waldstück führt.
Bizarr stehen und liegen hier immer noch die pechschwarzen Baumstämme.
Der Wald erholt sich durch die kurzen Sommer hier nur sehr langsam, dafür
blühen am Waldboden unzählige Wildblumen.
Kurz
vor Lake Louise sorgen drei Hirsche auf der Wiese neben der Straße
nochmals für etwas Verkehrschaos, richtig Hektik kommt aber erst auf als
eine wildgewordene Rangerin, die an sich harmlose Situation aufzulösen
versucht.
Reizvoll
in die Bergwelt eingebettet liegt der Moraine
Lake.
Obwohl
es aus Kübeln schüttet leuchtet das Wasser türkisgrün. In der Hoffnung
auf besseres Wetter kehren wir auf unseren Campground zurück. |
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17. Tag
6. Juli
2005 116
mi/187 km |
Kootenay Nationalpark
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Die
Wolken hängen immer noch tief im Tal, aber es regnet zumindest mal nicht mehr
als wir beizeiten vom Lake Louise (der
See befindet sich rund 3 km vom gleichnamigen Ort entfernt) zu unseren
Wanderungen starten. Aus
konditionellen Gründen wandern wir heute in zwei Gruppen. Die erste Gruppe
besteigt den 2745 Meter hohen Fairview Mountain. Nach 4,5 km Wegstrecke bzw. 1000 Höhenmeter
bietet sich hier ein fantastischer Blick über den Lake Louise bis hinüber zu den Gletschern des Mount Victoria. Wie die Bergkulisse mit dem Plain of Six Glaciers bei blauem Himmel aussieht bleibt uns
allerdings verborgen, stattdessen holen wir auf dem Gipfel Mütze und Handschuhe
aus dem Rucksack als uns auch noch ein paar Schneeflocken um die Nase tanzen. Stärker
frequentiert ist der Plain of Six Glacier
Trail, eine 13 km Wanderung (hin und zurück) mit einem weniger starken
Anstieg. Auch diese Wanderung bietet reizvolle Ausblicke auf See und Gletscher.
Am Nachmittag begeben wir uns zusammen noch mal zum Lake
Louise und schauen uns das Ziel unserer Wanderungen von unten an. Das Areal
direkt am See und rund um das große Hotel sind um diese Zeit allerdings völlig
überlaufen und wir suchen rasch unseren Campground auf den wir bereits am
Morgen für eine weitere Nacht reserviert haben. In der Abendsonne vertreten wir
uns nochmals kurz die Beine am Bow River
der direkt hinter unserem Stellplatz entlang fließt. |
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18. Tag
7. Juli
2005 8
mi/13 km |
Banff Nationalpark:
Moraine Lake
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Der
nächste Morgen grüßt uns mit blauem Himmel und strahlendem
Sonnenschein. Bevor
wir den Banff NP mit Ziel Jasper
Nationalpark endgültig verlassen kehren wir nochmals zum Moraine
Lake zurück. Im türkisblauen See spiegeln sich die schneebedeckten
Bergspitzen, Wasser und Himmel strahlen um die Wette, ein gigantischer
Anblick und frohgemut brechen wir zu einem Highlight der diesmaligen Tour
auf, der Fahrt über den 230 km langen Icefields
Parkway durch das Herz der Rockys. Gewaltige Gletscher, Seen in
verschiedenen Farben und Berge die sich darin spiegeln reihen sich
aneinander. Je weiter wir allerdings vorankommen, destso breiter wir der
graue Schleier am Horizont und als wir die Hauptattraktion der Strecke,
das Columbia Icefield mit dem bis fast zur Straße reichenden Athabaska
Glacier erreichen, stecken wir in einer dichten Nebelsuppe und es gießt
in Strömen.
Im
Icefield Centre macht man uns Hoffnung, daß das Wetter gegen Abend
aufklaren könnte, aber nach drei Stunden sehen wir ein, daß weiteres
warten sinnlos ist und setzen unsere Fahrt Richtung Jasper fort, wo wir
schon am Vortag auf dem Whistler
Campground reserviert haben.
Unterwegs
gibt es noch eine Herde Schneeziegen mit Nachwuchs zu bewundern. Je
unfreundlicher das Wetter destso freundlicher die Tiere? Ansonsten scheint
es sich eingeschifft zu haben. |
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19. Tag
8. Juli
2005 173
mi/278 km |
Banff Nationalpark:
Bow Lake
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Depremiert
durch den Dauerregen haben wir am Vorabend schon an Plan B herumgedoktert
und darüber nachgedacht unsere Zelte in Jasper vorzeitig abzubrechen und
auf der Rückfahrt noch mal hier vorbeizukommen. Doch
wieder einmal hat das Wetter andere Pläne und am nächsten Morgen grüßt
uns die Sonne und wir machen uns schleunigst auf den Weg.
Um
die frühe Uhrzeit sind wir noch nahezu alleine unterwegs als wir die rund
100 km zum Icefield Centre zurückfahren. Vielleicht klappt’s ja heute
mit einer Fahrt im Snowmobil auf den Athabasca
Glacier.
Zunächst
nutzen wir jedoch das schöne Wetter und halten noch an dem einen oder
anderen Aussichtspunkt. Schließlich haben wir ja von diesem Teil der
Strecke gestern nicht mehr allzu viel gesehen. Je näher wir dem Icefield
Centre kommen, desto dichter werden wieder die Wolken und auf der Höhe
des Athabsca
Glaciers
schüttet
es wie aus Kübeln. Inzwischen sind wir uns sicher, der Gletscher macht
sich sein eigenes Wetter, denn ein paar hundert Meter weiter auf dem Sunwapta
Paß
ist
es schon fast wieder trocken. Wir beschließen aus der Not eine Tugend zu
machen und gehen das Columbia
Icefield
über
den Parker
Ridge
Trail
an.
Der Einstieg ist 5 km südlich der Paßhöhe. Der Weg windet sich zunächst
in Serpentinen 2,5 km in die Höhe und bietet zunächst einen herrlichen
Blick zurück ins Tal des Icfields
Parkway.
Oben
auf dem Kamm geht’s dann eben weiter und im Norden taucht der Saskatchewan
Glacier
auf,
der nach und nach immer mehr von sich zeigt. Zurück am Icefield Centre
regnet es noch immer, wir bilden uns jedoch ein, es hätte ein bisschen
nachgelassen und entscheiden uns dafür, zumindest auf das kleine
abgestecktes Feld am Fuße des Athabasca
Glaciers
zu
gehen. Die wenigen Meter vom Parkplatz zum Gletscher reichen und wir sind
nass bis auf die Knochen. Das Nieselwetter und die Kälte des
Gletschereises machen unsere Expedition zu einem ungemütlichen Abenteuer
und zurück im Wohnmobil müssen wir uns erst mal trockenlegen. Wir haben
genug von der unwirtlichen Ecke und wollen aufbrechen, da reißt die
Wolkendecke plötzlich auf und für wenige Minuten erstrahlt der Athabaska
Glacier
im
Sonnenlicht, gerade lang genug um ein paar Fotos zu schießen, dann zieht
die Suppe wieder zu. Aber nur ein kleines Stück Richtung Norden und wir
haben schon wieder Sonnenschein. Wir klappern
verschiedenen
Aussichtspunkte ab, und beschließen den Tag mit einer hübschen Wanderung
am Beauty
Creek
entlang
und kehren auf den Whistler
Campground
zurück. |
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20. Tag
9. Juli
2005 164
mi/264 km |
Jasper Nationalpark:
Saskatchewan Glacier
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