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Mit dem Wohnmobil durch
den Südwesten der USA - Eine Tour von Mexiko bis Kanada
Wiederum
nach 2 Jahren starten wir in gewohnter Besetzung (5 Personen) zur nunmehr 3. Auflage
unserer Wohnmobiltour durch die USA. Die Tour sollte sich dieses Mal über den
ganzen Westen des Landes erstrecken. Nach unserem Pech vor 2 Jahren galt es
diesmal noch ein Restprogramm aufzuarbeiten, nämlich die Nationalparks ganz im
Süden entlang der mexikanischen Grenze und gleichzeitig einige der
Nationalparks im Norden bis hin zur kanadischen Grenze. „Partner“ der
Unternehmung waren wiederum Dertour
als Reiseveranstalter und El Monte
als Wohnmobilvermieter. Mit beiden hatten wir in der Vergangenheit weitestgehend
gute Erfahrungen gemacht. Nicht mehr mit im Boot war die Schweizer Fluglinie,
die inzwischen Swiss heißt. Mit
Sicherheit lag es nicht am Service der Eidgenossen, die diese Entscheidung
brachte. Mit dem sind wir nach wie vor, was sich auf innereuropäischen Flügen
zeigte, sehr zufrieden. Doch die Zuverlässigkeit ist bei dieser Fluglinie nicht
mehr gegeben und das Risiko in anbetracht der maroden Finanzlage schien uns zu
hoch um ein Ticket bereits ein ¾ Jahr im Voraus zu kaufen. So flogen wir mit Lufthansa
von Basel über Frankfurt nach Los Angeles (EUR 706,15).
Das
Wohnmobil (Typ MH31, mit Slider) kostete uns dieses Mal EUR 2494,00 Grundmiete für
29 Tage (EUR 86,00/Tag) und als Novum das Super PLUS 1-Paket, das alle Nebenkosten beinhaltet (Early
Pick-up, Camping-Ausstattung, unbegrenzte Meilen, Generatornutzung und
Versicherung) für insgesamt EUR 2291,00 (EUR 79,00/Tag). Somit sind bereits im
Vorfeld alle Kosten abgegolden und beim Vermieter ist außer der Kaution (und
die wird auch nur als sog. Security
Deposit vorgemerkt, der Kreditkarte aber vorerst nicht belastet) nichts mehr
zu bezahlen. Das Währungsrisiko entfällt somit ebenfalls. Starten sollte die
Tour dieses Mal in Los Angeles. Vorgebucht war auch wieder ein Hotel für die
erste Nacht, diesmal das Crowne Plaza
direkt am Flughafen von LA (EUR 66,00/Zimmer).
Der
Reisetermin Ende Mai bis Ende Juni stellte ein Kompromiss an die verschiedenen
Klimazonen dar. Der Spagat gelang allerdings nur teilweise, denn während die
gut 40 Grad im Süden gerade noch akzeptabel waren, machte uns der Schnee in den
Bergen des Cascade Range Gebirges in den nordwestlichen Bundesstaaten
Washington und Oregon Mitte Juni zu schaffen, weil die Nationalparks teilweise
noch geschlossen waren ...
1. Tag 26.
Mai 2003 0
mi/0 km |
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Ohne
besondere Vorkommnisse verläuft unser Flug von Basel über
Frankfurt nach Los Angeles, wenn man von den besonderen, zusätzlichen
Personenkontrollen auf dem Frankfurter Flughafen durch
US-amerikanisches Personal auf deutschem Boden einmal absieht. Gegen
16.00 Uhr landen wir planmäßig auf dem Los Angeles Int. Airport.
Ohne Probleme lässt man uns Einreisen. Schon hier zeigt sich, auch
als Deutsche (trotz unterschiedlicher Ansichten in Sachen
Irak-Krieg) ist man in den USA weiterhin willkommen. Ein
hoteleigenes Shuttle bringt uns (von der speziellen Haltestelle, wo
alle Hotel-Shuttles halten) direkt ins Crowne
Plaza. Der Tag endet mit einem Bummel durchs Viertel.
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Leider
läuft’s heute gleich zu Beginn mal wieder nicht nach Plan. Gegen 8.00 Uhr
begeben wir uns in die Lobby des Hotels um telefonisch mit unserem Vermieter in
Santa Fe Springs (Stadtteil von LA) Kontakt aufzunehmen. Dort teilt man uns mit,
dass der Shuttle, entgegen den Vereinbarungen in unseren Unterlagen, uns bereits
um 7.20 Uhr abholen wollte und dann ohne uns weitergefahren ist. Jetzt könne
man uns erst wieder gegen 10.00 Uhr abholen. Zu erfahren sind wir inzwischen, um
uns auf diesen Deal einzulassen, denn der halbe Tag, den wir durch den Plus-1-Service gewinnen wollten, wäre dahin gewesen. Wir teilen El
Monte mit, dass wir selbstständig kommen. Auch hier zeigt sich, dass
das Mieten eines Wohnmobils immer wieder Eigeninitiative verlangt. Leider kommt
statt des bestellten Großraumtaxis nur ein Van und als unser Gepäck verstaut
ist haben wir eigentlich keinen Platz mehr. Dennoch sind wir, 45 Minuten später,
bzw. US$ 60,00 ärmer endlich auf dem Hof von El
Monte in Santa Fe Springs. Dort erwartet uns bereits ein kompetentes,
deutschsprachiges Team und dank unserer Voranmeldung per Fax laufen alle
Formalitäten wie am Schnürchen. Unser „rollendes Zuhause“ für die nächsten
4 Wochen hat mit seinen 4200 Meilen auf dem Tacho maximal einen Turn hinter
sich, ist also quasi nagelneu. Die meiste Zeit kostet uns das Verstauen unseres
Gepäcks im Wohnmobil, weshalb wir erst gegen 11.00 Uhr aufbrechen können.
Zuvor haben wir unbürokratisch US$ 50,00 für’s Taxi zurückbekommen (El Monte
berechnet für den Transfer pauschal US$ 50,00, die restlichen 10 Dollar hätten
wir uns bei Dertour wieder holen können,
worauf wir aber verzichtet haben aufgrund der Kulanz bei den letzten beiden
Reklamationen). Vor dem nun fälligen Großeinkauf stärken wir uns noch kurz im
Burger King. Einer unserer
wenigen Restaurantbesuche, denn es galt das Ziel durch konsequente
Selbstversorgung in der eigenen Wohnmobilküche die Kosten der Tour im Rahmen zu
halten. Im ersten großen Einkaufsmarkt füllt unsere ellenlange Liste, die wir
wiederum bereits zu Hause aufgestellt haben, dann auch zwei große
Einkaufswagen. Unser erstes Ziel, den Highway Nr. 1 am Pazifik, erreichen wir
dank den Erklärungen von El Monte
anschließend problemlos. Weiter geht’s Richtung Süden, San Diego, und der
mexikanischen Grenze entgegen. An diesem Abend checken wir auf dem Silver Beach
State Park direkt an der Pazifikküste ein. Bleibt noch zu erwähnen, dass
es von vornherein geplant war, San Diego auf der Interstate nur zu durchqueren.
Die Stadt erschien uns zu groß und zu umständlich obwohl es sicherlich auch
hier noch was zu sehen gegeben hätte ... |
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2. Tag
27. Mai
2003 139
mi/224 km |
Unser Wohnmobil
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Ein
Bummel durch die mexikanische Grenzstadt Tijuana steht heute auf dem Programm.
Der Besuch gilt weniger den Sehenswürdigkeiten, die diese dreckige Stadt
ohnehin kaum zu bieten hat, als einfach der Lust mal in ein anderes Land rüber
zu schnuppern. Allerdings bleibt das Wohnmobil in den USA, zu kompliziert
scheint uns das Prozedere mit Zusatzversicherung und evtl. Grenzformalitäten.
Wir sind nicht die einzigen die unserer Vehikel für US$ 14,00 Tagesgebühr auf
dem letzten großen Parkplatz vor der Grenze stehen lassen. Ein Shuttle bringt
uns für US$ 3,00 pro Person direkt ins Zentrum von Tijuana und hätte uns an
gleicher Stelle dafür auch wieder abgeholt. Wir sehen jedoch die riesige
Autoschlange auf mexikanischer Seite (nachdem uns auf dem Hinweg der Zöllner
ohne Passkontrolle durch gewunken hat) und entscheiden uns auch ob des gut
beschilderten Fußwegs zurück in die USA den selbigen unter die eigenen Sohlen
zu nehmen. Zuvor jedoch schlendern wir über die Avenue Revolution
und ein paar Straßen weiter vorbei an ein paar Souveniershops und den zahllosen
Apotheken, wo’s nahezu alles an Medikamenten rezeptfrei zu Spottpreisen zu
kaufen gibt. Ein Mittagessen in einem typischen Touristenrestaurant (das im
Gegensatz zu den Straßenkneipen einen sauberen Eindruck macht) beschließt
unseren Ausflug nach Mexiko. Etwas länger dauert die Wiedereinreise in die USA,
denn hier wird genau kontrolliert, was für uns, da wir ja bereits im Besitz
eines Visums sind, kein Problem darstellt. Da wir an diesem Tag noch eine Menge
Zeit haben, beschließen wir, nach unserem alltäglichem Nachmittagskaffee im
Wohnmobil (so viel Zeit muss sein) noch ein gutes Stück Richtung Osten
weiterzukommen. Problemlos kommen wir trotz beginnender Rushhour auf der
Interstate an San Diego vorbei. Über
reichlich Berg und Tal geht’s auf der I-8 weiter bis nach El Centro, wo wir
auf dem Desert Trail RV Park
unterkommen. Eine
brütende Hitze empfängt uns hier (im campgroundeigenen Pool kocht das Wasser
fast) und eine Nacht, in der es kaum abkühlt, stimmt uns auf die nächsten Tage
ein ...
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3. Tag
28. Mai
2003 138
mi/222 km |
4. Tag 29.
Mai 2003 400
mi/644 km |
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Eine
wenig abwechslungsreiche Strecke liegt vor uns weiter Richtung Osten bis zum Organ
Pipe National Monument. „Höhepunkt“ ist die Coloradoüberquerung. Dort
ist aber nicht mal ein Parkplatz mit „Viewpoint“ und wenn es einen solchen gäbe,
würde sich wohl jeder fragen, Warum? Der Colorado an dieser Stelle ist ein
harmloses, dreckiges Flüsschen, von seiner Spektakularität im Grand Canyon hat er alles verloren. Mit dem Colorado überqueren
wir nebenbei auch die Grenze nach Arizona. Dringend müssen wir in Gila Bend
nochmals Tanken, bevor der Ritt in die Wüste weitergeht. Irgendjemand hat
wieder kräftig an der Tankuhr gerissen (Verbrauch zu diesem Zeitpunkt 35 Liter
auf 100 km, incl. Klimaanlage). Inzwischen sind wir wieder Richtung Süden
unterwegs, direkt auf die mexikanische Grenze zu. Die Strecke wird
interessanter, mächtige Saguaros türmen
sich rechts und links der Fahrbahn auf. Doch Vorsicht, hinter jedem zweiten
Kaktus steht hier ein Polizist mit Laserpistole. Die hohe „Officer-Population“
können wir uns nur mit der nahen Grenze erklären. Unter Einhaltung aller
Geschwindigkeitsbegrenzungen erreichen wir das Organ Pipe NM und steuern direkt das Visitor Center an. Zunächst
erwerben wir hier für US$ 50,00 den obligatorischen Nationalparkpass.
Eigentlich wollen wir hier übernachten und uns beizeiten einen Platz
reservieren. Den hätten wir auch bekommen, sogar den ganzen Campground. Wir
erfahren jedoch dass der Puerto Blanco
Drive, eine 53 Meilen Schleife wegen Straßenarbeiten gesperrt ist. Der 21
Meilen lange Ajo Mountain Drive wäre
zwar offen, ist aber nur für Fahrzeuge bis zu 25 Feet zulässig. So begnügen
wir uns mit dem Desert View Trail,
einer Rundwanderung von gut einer Meile. Neben den Orgelpfeifen-Kakteen gibt es hier zahlreiche blühende Saguaros,
Cholla-Kakteen und viele andere. Bei Temperaturen von über 40 °C
reicht uns das in Sachen Wanderung und so ziehen wir uns gerne wieder in unser
gekühltes Wohnmobil zurück. Da für uns hier nichts mehr zu holen ist beschließen
wir noch heute über Why und Sells Richtung Tucson weiterzufahren. Am Abend
treffen wir zeitgleich mit einem kräftigen Gewitter auf dem Gilbert Ray
Campground ein. Dieser Campground gehört bereits zum Saguaro
Nationalpark West. Zwischen den Kakteen machen wir es uns gemütlich.
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Organ Pipe National Monument |
5. Tag 30.
Mai 2003 57
mi/92 km |
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Wir
brechen beizeiten in den Saguaro NP auf um die Kühle des Morgens zu nutzen. Da um diese Zeit
das Visitor Center noch geschlossen ist machen wir zuerst den Desert
Discovery Nature Trail und fahren anschließend den Scenic
Bajada Loop Drive. Von dort unternehmen wir einige kleine Wanderungen durch
die Wälder aus Saguaros. Interessant
ist auch was sich so am Boden abspielt. Neben zahlreichen Echsenarten in
verschiedenen Farben läuft auch mal eine Schlange oder eine Schildkröte über
den Weg. Einen interessanten Film über die Vegetation und das Leben in der Wüste
gibt’s im Visitor Center zu sehen. Gleich am Nachmittag steht das Arizona
Sonora Desert Museum (US$ 9,00 pro Person) am Rande des Nationalparkes
auf dem Programm. In einer Mischung aus botanischem und zoologischem Garten ist
hier auf einem weitläufigen Gelände alles zu sehen, was die Wüste so zu
bieten hat. Der Bergriff Museum sollte allerdings nicht darüber hinweg täuschen,
dass man sich immer noch mitten in der Wüste befindet. Einige Wasserspender
machen die Expedition allerdings etwas erträglicher. Zu guter letzt schaffen
wir es gerade noch in unser Wohnmobil während draußen wiederum ein bedrohlich
wirkendes Gewitter runter geht. Jetzt füllen sich die zahllosen Dip‘s, kleine und größere Senken im Gelände und auf den Straßen
rasch mit Wasser. Wer jetzt fährt muss aufpassen. Wir warten bis das Ärgste
vorbei ist. Ein eigenartiges Licht umgibt die Wüstenlandschaft jetzt. Auf dem Crazy Horse Campground
auf der anderen Seite Tucsons schlagen wir unser Quartier für die kommende
Nacht auf. In unserem Kühlschrank und den Stauräumen hat sich bereits wieder
reichlich Luft angesammelt. Damit wir 5 in den kommenden Tagen bestens versorgt
sind nutzten wir die Stadt noch zum Einkaufen.
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Saguaro Nationalpark |
6. Tag 31.
Mai 2003 353
mi/568 km |
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Zunächst
fahren wir noch zum Ostteil des Saguaro NP.
Eine Schleife von 8 Meilen durchzieht den Park. Von dort aus sind kleinere
Abstecher (natürlich auch größere Wanderungen, wenn man die entsprechende
Zeit mitbringt) zu Fuß möglich. Im Nachhinein finden wir jedoch den Westteil
wesentlich interessanter. Ein weiteres Ausflugsziel und gleichzeitig
Kontrastprogramm ist die Mission Xavier
del Bac südlich von Tucson. Ein Überbleibsel der Raubzüge
christlicher Mission, heute eine Art Wallfahrtsort, mal nett zum Anschauen, mehr
auch nicht. Bereits nach dem Mittagessen fahren wir auf der Interstate weiter
Richtung Alamogordo, kommen an diesem Tag jedoch nur noch bis kurz hinter Las
Cruces, genauer bis zu dem von uns angestrebten Aguirre
Springs Campground in den Organ Mountains.
Von der US 70 geht’s nach der Passhöhe rechts weg. Es ist bereits nach 19.00
Uhr (inzwischen sind wir in New Mexico und haben eine Stunde durch die
Umstellung auf Mountaintime verloren) und wir müssen uns deshalb zunächst am
Haus des Rangers am Weg melden. Dieser fährt die dann doch recht kurvige
Strecke voraus die mit unserem 10-Metergefährt gerade noch so zu machen ist.
Bis 21.00 Uhr schließt er die Schranke für Spätankommer nochmals auf. Wir
bereuen es nicht, den Weg zu diesem absolut idyllisch, am Fuß einer Hügelkette
gelegenen Campground auf uns genommen zu haben. Mit US$ 3,00 (komplett) ist dies
auch der billigste Campground unserer Reise.
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Ein
herrlicher Sonnenaufgang weckt uns schon sehr früh. Fast unnatürlich rot
sind die Felsen hinter uns angestrahlt. Bis zu unserem heutigen Ziel, dem White Sands National Monument, ist es nicht mehr weit. Zuvor
fahren wir jedoch noch in eine Patrouille der Border-Control. Wir sind
erstaunt, da wir uns doch schon einige Meilen von der mexikanischen Grenze
entfernt haben. Nach der Kontrolle unserer Visa können wir jedoch
unbehelligt weiterfahren.
Wie
zugeschneit wirkt die Landschaft aus bis zu 15 Meter hohen Dünen aus
Gipssand im White Sands NM und nur die Tatsache, das uns der Schweiß in
Strömen davon rinnt, lässt uns daran zweifeln. Die blühenden Yucca-Palmen
geben ein bizarres Bild in dieser Sandwüste ab. Wir lassen die Landschaft
zunächst am Big Dune Nature Trail auf uns wirken bevor wir bis ganz zum
Ende des Parkes fahren. Auf dem Parkplatz des Amphitheaters lassen wir unser Vehikel stehen und machen uns zu
Fuß in die weiße Hügellandschaft auf. Weit kommen wir allerdings nicht.
Hitze und Licht werden vom Boden reflektiert und somit unerträglich. Erst
gegen Abend wollen wir wiederkommen, zu einer geführten
Sonnenuntergangstour. Zunächst fahren wir weiter bis Alamogordo und
checken auf dem dortigen KOA ein. Unser Wäscheberg in der Dusche
wird immer größer und somit wird der Nachmittag zum Waschtag erklärt. Parallel
dazu relaxen wir im campgroundeigenen Pool ...
Gegen
Abend, kurz bevor’s losgehen soll, ist dann plötzlich große kollektive
Aufregung angesagt. Ein
Routinecheck am Tableau wo alle Tankfüllstände angezeigt werden lässt
uns wissen, dass der Gastank leer ist. Dies wäre sicherlich kein Aufreger
wert, wäre er nicht am Morgen noch gut halbvoll gewesen. Noch auf dem
Campground lassen wir den Tank wieder füllen. Ein gründliches Absprühen
aller Armaturen und Leitungen mit Lecksuchspray bringt vorerst mal kein
Ergebnis. Wir
beschließen, die Sache gründlich zu beobachten und fahren planmäßig
wieder in den Park. Während
die Sonne untergeht und der Ranger uns durch die Dünen führt tobt ein
ordentlicher Sandsturm, was die ganze Angelegenheit noch abenteuerlicher
macht. Nebenbei erklärt er, leider nur auf englisch, die Entstehung
dieser eigenartigen Landschaft, die Fortbewegung der Dünen und die
Auswirkungen auf Flora und Fauna. Die zwei Meter hohen Yucca-Palmen
die auf den Dünen stehen, sind in Wirklichkeit 25 Meter hoch und reichen
bis zum Fuß der Düne. Hier gilt, nur wer schnell wachsen kann, überlebt.
Als wir den Park verlassen ist es stockdunkle Nacht ... |
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7. Tag
1. Juni
2003 129
mi/208 km |
White Sands National Monument
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Ein
gründlicher Ortswechsel ist geplant. Heute verlassen wir den Süden und fahren
an der Ostseite der Rocky Mountains Richtung Denver, zunächst nur mit 55
Meilen pro Stunde auf dem Highway (mehr ist in New Mexico nicht erlaubt). Dank
der endlos geraden Strecke ist die Höchstgeschwindigkeit zugleich auch nahezu
Reisezeit, was den Gedanken an die knapp 500 Meilen, die wir heute zurücklegen
werden, erträglicher macht. Schon bei der Planung zu Hause war uns klar, dass
aufgrund der riesigen Abstände unserer einzelnen Reiseziele solche Mammuttouren
zwischendurch nötig sind. Gegen Abend ist auch klar, dass wir in unserem
Gassystem tatsächlich ein Leck haben. Der Tank ist ohne nennenswerten Verbrauch
(das Stromaggregat läuft wegen der Klimaanlage fast den ganzen Tag, somit
braucht der Kühlschrank kein Gas) schon wieder halb leer. Jetzt ist auch rund
um den Gastank deutlich Gasgeruch sowie ein Zischen wahrzunehmen. In einer
Werkstatt wird nochmals mittels Spray nach einem Leck gesucht, wiederum ohne
Erfolg. Inzwischen haben wir El Monte
über unser Problem informiert. Hilfestellung bekommen wir von dort keine, da
wir alles, was die Dame vorschlägt, bereits gemacht haben. Sie erteilt uns
jedoch den Auftrag, die Sache reparieren zu lassen. Nur den nötigen Fachmann
finden wir um diese Zeit nicht mehr. Weiter fahren wir in die City von Colorado
Springs auf den Garden of the
Gods Campground. Wahrhaft göttlich auch der Preis von US$ 46,62 für
eine Nacht. Vorsichtshalber schließen wir nach dem Kochen das Hauptventil am
Gastank. Da der Gasdetektor bis jetzt jedoch noch nicht angeschlagen hat,
besteht im Innern des Wohnmobils aber auch so keine Gefahr. |
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8. Tag
2. Juni
2003 483
mi/777 km |
9. Tag 3.
Juni 2003 201
mi/324 km |
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Eine
Fachwerkstatt gerade um die Ecke unseres Campgrounds (die Adresse haben wir aus
dem Woodalls-Führer) scheint die Lösung
unseres Problems. Leider führt dieser keine Reparaturen an Gasanlagen aus und
vermittelt uns deshalb an den nächsten Fachmann. Don
und Linda von Old Town Propane sind nur zwei Ecken weiter. Wieder kommt jede Menge
Lecksuchspray zum Einsatz und wieder ohne den gewünschten Erfolg. Der
Mechaniker ist sich jedoch sicher, dass es nur der Druckminderer sein kann.
Nachdem dieser gewechselt ist, zischt es munter weiter. Zu unserem erstaunen
baut er nun den alten Druckminderer wieder ein (welcher Handwerker würde bei
uns zugeben, dass er sich getäuscht hat, und das alte Teil wieder einbauen?).
Jetzt hat auch er keine Idee mehr und greift nun wiederum selbst zum Telefon.
Eine halbe Stunde später steht Ron’s
Mobile RV Service mit seinem Werkstattwagen direkt neben unserem
Wohnmobil und endlich ... mittels Gasdetektor findet er heraus, es ist die
letzte Verschraubung an der hintersten Leitung und ebenso rasch ist die Dichtung
gewechselt, für US$ 50,00 gegen Quittung, das Geld bekommen wir ja wieder.
Jetzt muss nur noch der Tank wieder gefüllt werden, was wiederum Don
von Old Town Propane erledigt. Wir bezahlen bei ihm nur die Gasfüllung,
seinen frustranen Reparaturversuch (den wir selbstverständlich bezahlt hätten)
stellt er uns nicht in Rechnung. Wieder einmal stellen wir fest, wenn man ein
echtes Problem hat, sind die Amerikaner sehr hilfsbereit.
In der Mittagszeit durchqueren wir das Autobahngewirr von Denver, auf dem Weg
zum Rocky Mountain Nationalpark.
Leider ziehen immer mehr Wolken Richtung Berge. Im Fall River Visitor Center informieren wir uns nur kurz über’s
Wetter der kommenden Tage und über Wandermöglichkeiten im Park. Um wenigstens
noch etwas Sicht zu haben, beschließen wir schnurstracks auf der Trail
Ridge Road auf den 3700 Meter hohen Pass zu fahren. Wir lassen zunächst das
Panorama auf uns wirken, und laufen dann noch vom Alpine Visitor
Center auf den kurzen Alpine Ridge
Trail, während uns der Wind fast davon blässt. Auf der anderen Seite
fahren wir, vorbei an der kontinentalen Wasserscheide, lediglich bis zur Farview Curve.
Der Blick von dort ins Tal auf der anderen Seite genügt uns, zumal das Wetter
jetzt doch zunehmend schlechter wird. Als wir den Pass wieder runterfahren
begleitet uns ein kleiner Schneesturm, noch vor zwei Tagen hatten wir um die 40
Grad. Nachdem wir noch ein paar Wapitis beim Grasen beobachten konnten steuern
wir für die Nacht den Morraine Campground an.
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Eine
kalte Nacht liegt hinter uns. Auch dieses Mal haben wir von El
Monte nur dünne Decken mitbekommen, leider für diese Gegend völlig
ungeeignet. Dafür läuft bei diesem Typ Wohnmobil die Heizung wieder mit Gas,
so dass wir auch ohne Stromanschluss nachts heizen können. Wenigstens erwartet
uns wieder ein strahlend blauer Himmel. Da für den Nachmittag wieder Regen
angesagt ist, beeilen wir uns. Wir wandern zum Club
Lake, ein idyllischer Bergsee umgeben von 4000er Bergen.
Wie versprochen setzt zur Mittagszeit wieder Regen ein. Wie überall in
den Bergen ändert sich das Wetter schnell. Gerne hätten wir noch mehr von den Rockys
gesehen, vielleicht auch mal ein paar Elche oder von weitem einen Bär ... Da
aber keine Wetterbesserung in Sicht ist, ziehen wir weiter. Auf dem Weg nach
Mount Rushmore fahren wir durch endlose Grasflächen zunächst bis Kimball im
Bundesstaat Nebraska. Wir checken auf dem dortigen KOA ein und fühlen
uns so einsam, wie die Rinder auf der Weide. |
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10. Tag
4. Juni
2003 186
mi/299 km |
Rocky Mountains
Nationalpark
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