Home Nach oben Inhalt

Tour 2005    
Touren 1 - 4 Kosten Wichtige Hinweise

 

Nach oben
Tour 2005 2. Teil

Mit dem Wohnmobil durch die USA und weiter bis nach Kanada - Durch Kanada nach Alaska

 

Schwerer als sonst fiel uns 5 diesmal die Entscheidung eine weitere Campertour zu starten. Wir hatten ja beschlossen, die USA zu meiden, wenn weitere Hürden bei der Einreise geschaffen werden. Schließlich fiel die Entscheidung auf Kanada, und zwar den Südwesten zwischen Pazifik und Rocky Mountains. Allerdings gibt es in Kanada kein Wohnmobil von El Monte, unserem Wohnmobilvermieter, von dem wir überzeugt sind und der auch ein Wohnmobil mit Generator und Slider in der Größe, in der wir es für 5 Personen brauchen, zur Verfügung stellt.

Schließlich entschieden wir uns die Tour diesmal von Seattle aus zu starten (also doch wieder USA), wo sich die Kanada am nächsten gelegene El Monte Station befindet (genauer gesagt in Ferndale, 100 Meilen nördlich von Seattle, was uns auch noch Schwierigkeiten bereiten sollte …). Gebucht haben wir wie die vergangenen Male bei Dertour (Wohnmobil Typ MH31, EUR 82,00/Tag).

Als Reisezeit entschieden wir uns diesmal für den Sommer, Ende Juni bis Ende Juli. Diese Zeit ist noch nicht die absolute Hochsaison, bietet aber einigermaßen die Gewähr, nicht wieder mit Unmengen von Schnee kämpfen zu müssen.

Leider bieten weder Dertour noch El Monte eine Lösung an, die Vermietstation in Ferndale von Seattle aus zu erreichen. Nur in Vancouver hätte man uns abgeholt. Der General Manager der Vermietstation von El Monte schlägt uns nach Kontaktaufnahme per E-Mail und Telefon vor, einen Mietwagen zu nehmen und den dann am Bellingham Airport abzugeben. Diesen reserviert dann auch noch gerne für uns. Bellingham liegt 5 Meilen von Ferndale entfernt und dort würde er uns dann auch abholen. Weiterhin entschieden wir uns diesmal bereits bei der Planung, keine Personal-Kits, also die persönliche Ausrüstung, zu mieten. Vielmehr nehmen wir diesmal unsere eigenen Schlafsäcke mit, in einer kleinen Tonne richten wir Kunstoffteller, Besteck, Tassen und alles was wir sonst noch brauchen. Diesmal wollen wir nicht wieder in den dünnen Nylondecken frierend die Nächte verbringen.

Den Flug (EUR 966,87) buchten wir über Lufthansa von Frankfurt über Vancouver nach Seattle bzw. zurück von Seattle über Kopenhagen nach Frankfurt (durchgeführt von Scandinavien Airlines). Diese Variante bot uns die Möglichkeit, noch am Tag der Wohnmobilrückgabe zurückzufliegen.

Bei der Planung unserer Tour mussten wir feststellen, es gibt kaum noch ein Flugticket für unter 1000 Euro. Wenigstens steht der Dollarkurs günstig wie nie, was sich in den Mietpreisen fürs Wohnmobil niederschlug.

 

1. Tag 

20. Juni 2005 

0 mi/0 km 

Kurz nach 5 Uhr morgens nehmen wir den ersten ICE von Basel aus nach Frankfurt. Eine wahre Herausforderung ist es, unser ganzes Gepäck im Zug unterzubringen, für so einen Trip ist das Flaggschiff der Deutschen Bahn wohl nicht ausgelegt. Dennoch haben wir uns für die Bahn entschieden (die Lidl -Aktion für EUR 50,00 kam uns da gerade recht), ein Zubringerflug nach Frankfurt hätte unser Budget diesmal gesprengt. Fliegen ist richtig teuer geworden. Bereits kurz nach 8.00 Uhr treffen wir im Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens ein. Der genralstabsmäßig geplante Ausstieg in nur kurzer Zeit verläuft problemlos. In Nullkommanix türmt sich ein Koffer-Reisetaschen-Rucksackberg auf dem Bahnsteig auf und der Zug kann pünktlich seine Fahrt fortsetzen. Für uns geht’s Schnurstracks zum Check-In. Auch hier wird inzwischen das Gepäck vor dem Einchecken durchleuchtet. Wie erwartet findet die Tonne mit unserer Küchenausrüstung volle Aufmerksamkeit. Zu aller Überraschung findet sich kein Sprengstoff in der Tonne, das eigens angeforderte Diagnosegerät schlägt keinen Alarm …

Planmäßig landen wir nach gut 9 Stunden Flug in Vancouver. Unser Gepäck müssen wir leider vor unserem Weiterflug in die USA in Empfang nehmen und erneut gründlichst untersuchen lassen. Ja, Reisen ist inzwischen wirklich stressig geworden. Zu unserer Verwunderung brauchen wir auch bei den Kanadiern ein Touristen-Visum, nur für den Transit (bei der Einreise vor zwei Jahren auf dem Landweg blieb uns jeglicher Papierkrieg ja noch erspart). Der Stempel unserer Kanadaeinreise ist noch nicht trocken da kommt schon der nächste hinzu, bereits hier in Vancouver reisen wir in die USA ein. Geduldig lassen wir die Prozedur der „Erkennungsdienstlichen Behandlung“ über uns ergehen. Unser Weiterflug mit Air Kanada nach Seattle gestaltet sich dann leider problematisch. Auf dem Weg zur Startbahn vermutet der Pilot ein Bremsenproblem (was uns beim Anblick der in die Jahre gekommenen Propellermaschine nicht wundert) und kehrt zum Gate zurück. Zwei wenig kompetent aussehende Mechaniker rücken mit ihrem klapprigen Werksattwagen an und beginnen damit, das Flugzeug aufzubocken, während wir aufgefordert werden, das Flugzeug zu verlassen. Erst mit 2 ½ Stunden Verspätung in denen Air Kanada auf jeglichen Service verzichtet, sind wir dann in der Luft. Der Flug bei untergehender Sonne über die unzähligen Islands vor der Küste, den Olympic Nationalpark und die Skyline von Seattle entschädigt etwas für die lange Wartezeit.

Angekommen am SeaTac-Airport entscheiden wir uns kurzfristig den für den nächsten Tag anvisierten Wagen bei AVIS gleich mitzunehmen (der Mietpreis gilt ja für 24 Stunden). Wir ersparen uns dadurch den Shuttle zum Hotel und am nächsten Tag die Rückkehr zum Flughafen.

Mit unserem Ford Expedition (USD 146,71, das größte Modell war gerade groß genug für uns) fahren wir die paar Meilen vom Flughafen bis direkt zu unserem bereits zu Hause gebuchten Westcoast Gateway Hotel (Preis pro Person im 2- bzw. 3-Bettzimmer EUR 36,00 bzw. EUR 28,00). Beim Ausladen unseres Gepäcks ist uns niemand behilflich, so sparen wir zumindest eine Menge Trinkgeld. Nach weit über 24 Stunden auf den Beinen werden noch ein paar Getränke bei der Tanke um die Ecke besorgt, dann fallen wir müde in unsere Betten.

Anflug auf Seattle

2. Tag 

21. Juni 2005 

74 mi/118 km 

Beizeiten verlassen wir unser Hotel und durchqueren Seattle auf der Interstate 5, vorbei an den gigantischen Hallen des Flugzeugherstellers Boeing und direkt unter der imposanten Skyline hindurch. Bereits gegen 11.00 Uhr erreichen wir die El Monte Vermietstation in Ferndale ohne lange zu suchen, man sieht sie bereits von der Autobahn aus. Gewohnt unproblematisch die Übergabeformalitäten. Leider gibt es für die Vermietstation hier das Pauschalangebot PLUS 1-Paket nicht, weshalb wir Generator (USD 5,00/Tag) und Fahrzeugausrüstung (USD 100,00) separat bezahlen müssen. Nur die Meilen haben wir bereits zu Hause pauschal bezahlt (EUR 447,00, incl. 50 % Frühbucherrabatt). Schon im Voraus war klar, das rechnet sich. Neu ist auch, nicht nur die zusätzliche Haftpflichtversicherung, sondern auch die Vollkaskoversicherung ist jetzt im Mietpreis inbegriffen. Das Wohnmobil, das für uns parat steht ist Baujahr 2003 (gleicht in Typ und Ausstattung dem von vor 2 Jahren), was natürlich bedeutet, daß es schon einiges „erlebt“ hat …

Während die einen sich bereits häuslich einrichten, fährt der General-Manager wie versprochen noch schnell mit uns nach Bellingham, um unseren Mietwagen abzugeben. Nun kann’s wieder einmal losgehen, zunächst natürlich wie immer zum nächsten großen Supermarkt. Unsere Liste für den ersten Einkauf ist lang …

Da wir nun doch wieder in den USA gelandet sind, bietet es sich natürlich an, auch hier noch einige Punkte abzuklappern. So steht als erstes der North Cascades Nationalpark auf dem Programm, den wir an diesem Tag allerdings nicht mehr ganz erreichen. Wir kommen bis Concrete und schlagen unser erstes Nachtlager auf dem Timberline RV Park  auf.

Unser Wohnmobil

3. Tag 

22. Juni 2005 

116 mi/186 km 

Die North Cascades sind bekannt, wie überhaupt der ganze Nordwesten der USA, für reichlich Niederschlag und auch der heutige Tag macht da keine Ausnahme. Bei der Ankunft im Nationalpark führt der längst obligatorische Weg ins Visitor Center am Ross Lake. Eine kurze Tonbildschau stimmt uns auf den Park ein. Gleich vom Visitor Center aus beginnt der River Loop Trail.  Hier bestaunen wir das Resultat der ergiebigen Niederschläge, ein dichter Wald mit dichtem Farn und Moosbewuchs, ein typischer Regenwald. Kreuz und quer liegt hier das Holz, was fällt bleibt liegen und wird überwuchert. Weiter fahren wir auf dem North Cascades HWY bis zum Washington Pass Overlook. Wer im North Cascades NP nicht wirklich tief ins Hinterland (ohne Auto versteht sich) wandern will, dem bleiben kleinere Trails entlang der Straße, zu den einzelnen Aussichtspunkten, die nach und nach den Blick auf Diablo und Ross Lake freigeben. Wir verbringen die Nacht auf dem Conolial Creek Campground.

North Cascades Nationalpark

4. Tag 

23. Juni 2005 

354 mi/570 km 

Zu unserer Freude setzt der heutige Tag ein freundliches Gesicht auf. Nach ein paar Sonnenbildern von Seen und Bergkulisse fahren wir das ganze Stück bis zur Interstate wieder zurück.

Weiter geht es Richtung Süden und wieder durch Seattle durch. Wir wollen nach unserem Reinfall das letzte Mal einen weiteren Versuch starten, den Mt. St. Helens zu sehen. Ein Anruf dort bestätigt uns, nahezu klare Sicht und wir beeilen uns, noch heute dort anzukommen. Schon von weitem zeigt sich der Vulkan diesmal, nur ein Wolkenschleier über dem Krater bleibt und hat seine Ursache wohl in den immer noch aufsteigenden heissen Gasen. Zig kilometerweit rund herum ist immer noch die Verwüstung zu sehen, die er beim Ausbruch von 1980 angerichtet hat. Beim Johnston Ridge Visitor Center entrichten wir den Eintritt von USD 3,00 pro Person und haben einen fantastichen Blick auf den abgestürzten Hang und in den Krater. Die Sicht ist so gut, daß wir bis zum Mount Rainier rüber sehen können. Leider müssen wir wieder komplett bis zur Interstate zurückfahren, denn hier in der Gegend gibt es keinen Campground. Wir übernachten in Chehalis auf dem dortigen KOA.

Mount St. Helens

5. Tag 

24. Juni 2005 

234 mi/377 km 

Noch ein kleines Stückchen nach Süden und dann Richtung Westen, wir haben unseren südlichen Wendepunkt erreicht. Dem Columbia River entlang geht’s bis zu seiner Mündung bei oder besser gesagt zwischen Astoria und Ilwaco. Hier ist der Columbia River schon mehrere Kilometer breit und das gegenüberligende Ufer von Oregon ist im Dunst kaum noch auszumachen. Im Fort Canby State Park laufen wir bis zum Leuchtturm vor. Nebenbei erkundigen wir uns nach den Gezeiten der nächsten Tage.

Der Küste entlang führt uns der Weg weiter Richtung Norden mit Ziel Olympic Nationalpark. Imposant hier die Blumenfülle, unzählige Fingerhutpflanzen in verschiedenen rosanuancen bis weiß, die wir überall am Straßenrand sehen. Am Lake Quinault bleiben wir im gleichnamigen Resort für die Nacht.

Der Olympic NP besteht aus drei Teilen. Der Küste, dem Regenwald und dem Gebirge, einer Anhäufung von Vulkanen. Wir mühen uns zunächst im vorbeikommen um einen Platz auf dem Kalaloch Campground, sicher ist sicher. Das kleine Visitor Center hier hat zwar noch zu, aber das schwarze Brett lädt uns zu einer Gezeitenwanderung ein. Um 9.00 Uhr sammelt ein junger Ranger am Parkplatz von Beach 4 die Touris ein und führt die Gruppe über die Klippen zu den Gezeitenbecken. In kleineren und größeren Becken bleibt hier das Wasser während der Ebbe stehen und bietet diversen Meereslebewesen die Möglichkeit zu überleben, bis das Meer zurückkommt. Unser besonders Glück: es ist Vollmond und deshalb die Ebbe besonders ausgeprägt. An den Felsen hängen unzählige Seesterne in allen Farben, überall wimmelt es von Krebsen und anderen Kleintieren. Die Zeit hier vergeht im Flug, während der Ranger Mühe hat alle „seine Schäfchen“ wieder rechtzeitig an den sicheren Strand zu bringen, bevor das Wasser den Weg abschneidet. Diese Tour sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen und sich deshalb frühzeitig nach den Gezeiten erkundigen.

Wir nutzen den Nachmittag für einen Abstecher in den Hoh Rain Forest (Eintritt USD 10,00 für ein Fahrzeug mit allen Insassen, eine Woche gültig, wir haben ja diesmal kein Nationalparkpaß) und tauchen auf zwei kurzen Trails nochmals in den grünen Urwald ein. Auf dem bereits gebuchten Kalaloch Campground beschließt ein Grillabend den Tag.

 6. Tag

 25. Juni 2005

 114 mi/184 km

Olympic Nationalpark

Bevor wir heute den Campground Richtung Norden verlassen, reservieren wir uns noch einen Platz auf der Fähre nach Vancouver Island für den folgenden Tag. Es wird unser letzter ganzer Tag in den USA sein, schließlich sollte es diesmal ja ein Kanada-Urlaub werden. Wir haben uns für die rund 3-stündige Überfahrt von Anacortes nach Sidney durch die San Juan Islands entschieden, doch dazu später noch mehr. Leider ist das Wetter nicht mehr so schön wie am Vortag. In Port Angeles besorgen wir uns im dortigen Safeway nur noch das nötigste. Schließlich sollen allzu viele Lebensmittel an Bord die Zollformalitäten nicht erschweren. Unsere Kundenkarte von vor 2 Jahren ist noch immer gültig. Weil unser letzter Einkauf über USD 50,00 lag, gibt’s den ohnehin an Safeway Tankstellen billigen Sprit nochmals 6 Cent billiger. Der weitere Weg führt durch inzwischen tiefhängende Wolken und Dauerregen auf die Passhöhe Hurricane Ridge. Kurz vor erreichen des in 5242 Feet Höhe gelegenen Parkplatzes wird es hell um uns, wir haben die Wolkendecke durchstoßen, aber leider nur die erste. Wir befinden uns in einem Sandwich. Doch zumindest hat es aufgehört zu regnen und die Sicht auf die umliegenden Bergspitzen der Olympic Mountains ist frei, wenngleich die Sache noch etwas farblos wirkt. Aus der Luft, bei unserem Flug von Vancouver nach Seattle, machte die ganze Bergwelt jedenfalls einen impossanteren Eindruck. Dafür zeigt sich die Fauna entgegenkommend. Ungestört schleichen hier kolumbische Hirsche über den Parkplatz. Die 8 Meilen zum Obstruction Peak können wir nicht weiter fahren, da unser Vehikel dafür leider wieder zu lang ist. Wir bleiben notgedrungen hier, können aber auch hier eine ordentliche Wanderung über den Kamm machen. Hier oben ist gerade der Frühling ausgebrochen, unzählige Blumen in allen Farben und Formen säumen den Weg. Zum Schluß kreuzen ein paar Schneeziegen unseren Weg. Die zerzausten, weil sich gerade von ihrem Winterfell trennenden, Tiere stören sich an uns überhaupt nicht und ziehen grasend an uns vorbei. Nach einem kurzen Besuch im Visitor Center verlassen wir die Hurricane Ridge und somit auch endgültig den Olympic NP. Um heute noch Anacortes zu erreichen, müssen wir unterwegs eine weitere Fähre, nämlich von Port Townsend nach Keystone, nehmen. Wir kommen gerade rechtzeitig zur 18.00 Uhr Fähre, allerdings wäre es nicht die letzte gewesen. Die gut halbstündige Überfahrt kostet uns stolze USD 50,60. In Anacortes übernachten wir auf dem Fidalgo Bay Resort.

 7. Tag

 26. Juni 2005

 216 mi/348 km

8. Tag 

27. Juni 2005 

25 mi/40 km 

Unsere Fähre nach Sidney (auf Vancouver Island) geht erst um 14.00 Uhr. Also haben wir Zeit zum Wäsche waschen und etwas faulenzen. Nochmals volltanken, schließlich ist das Benzin hier in den USA doch etwas billiger als in Kanada. Obwohl ja bereits reserviert sind wir beizeiten am Fähranleger, doch leider die Fähre nicht. Zahlreiche Fähren kommen hier an, werden Ent- und Beladen, nur leider die unsrige nicht. Wir starten schließlich mit einer Stunde Verspätung, was der Sache allerdings keinen Abbruch tut, denn dichte Wolkenschleier hängen tief zwischen den San Juan Islands und die teure Überfahrt für USD 135,60 droht etwas zum Flop zu werden. Doch irgendwie hat die etwas gespenstige Atmosphäre auch ihren Reiz. Wir legen in Orcas und Friday Harbour an und schauen mit etwas gemischten Gefühlen nach unten auf das offene Autodeck, während dort hin und her rangiert wird. Uns hat man mit dem Alkoven ganz dicht an dir Wand gelotst und dann wurde die Fähre doch nur halb voll. Je näher wir dem Ziel kommen, desto blauer wird der Himmel und schließlich gibt es doch noch ein paar sonnige Eindrücke von dem Inselgewirr zwischen Vancouver Island und dem Festland. Als wir kanadischen Boden befahren scheint die Sonne. Unproblematisch verlaufen hier die Grenzformalitäten. In Sidney besorgen wir uns zunächst mal ein paar kanadische Dollar in bar, und wir stellen erfreut fest, auch hier in Kanada gibt es die Supermarktkette Safeway. Die Gelegenheit wird sofort genutzt und wir vervollständigen unsere Vorräte für die nächsten Tage. Um am nächsten Tag auf dem Trans Canada Highway Richtung Norden fahren zu können, müssen wir zunächst 25 km (hier in Kanada wird wieder metrisch gezählt) südlich nach Victoria fahren. Um dem vor zwei Jahren überraschenden Problem, nämlich nach einem Meilentacho „km/h“ zu fahren, aus dem Weg zu gehen, hat sich der Fahrer eine kleine Umrechnungstabelle „km/h“ nach „mph“ aufs Armaturenbrett geklebt. In Victoria übernachten wir auf dem Fort Victoria RV Park.

Fahrt durch die San Juan Islands

9. Tag 

28. Juni 2005 

126 mi/203 km 

Der 419 m hohe Mount  Finlayson  im  Goldstream Provincial Park verspricht eine herrliche Aussicht auf Victoria. Die kleine Wanderung hört sich nicht spektakulär an, wir haben die Rechnung aber ohne die Kanadier gemacht. Die halten 400 Meter Aufstieg auf anderthalb Kilometer Strecke für kein Problem und haben den Weg geradlinig durch ein Bachbett gezogen. Während wir langsam hochschnaufen, werden wir von einigen Joggern überholt, für die das wohl der morgendliche Frühsport ist. Die Aussicht von oben auf Victoria ist diesig, die Südspitze von Vancouver Island und somit Victoria ist aber noch zu erkennen.

Wir setzen unseren Weg Richtung Pacific Rim Nationalpark auf dem Trans Canada Highway fort, durchqueren Nanaimo und biegen in der Höhe von Parksville Richtung Westen ab. Gleich dort befindet sich der Englishman Provincial Park und wir verbinden die Kaffeepause mit einer kleineren Wanderung zu den zwei Wasserfällen. Heute ist der Weg das Ziel, wir haben es nicht eilig. Übrigens bieten die zahlreichen Provincial Parks hier in Kanada auch meist einen kostengünstigen, wenn auch einfachen Campground. Wir fahren jedoch noch ein Stück weiter bis Port Alberni, mit einem Abstecher zum Little Qualicum Falls Provincial Park (ebenfall einige Wasserfälle) und übernachten gleich am Ortseingang auf dem Timberlodge RV Park.

Lang und länger zieht sich die immer schlechter werdende Straße Richtung Ucluelet. Angekommen an der Westküste von Vancouver Island besuchen wir das Visitor Center des Pacific Rim NP an der Verzweigung der Straße zwischen Ucuelet und Tofino. Hier erwerben wir auch den Nationalparkpaß von Kanada für den stolzen Preis von CAD 109,00. In Ucuelet endet die Straße und auch das Wetter hier an der Pazifikküste erinnert eher an den Weltuntergang. Wir lassen uns nicht entmutigen und machen dann eben passend gekleidet den Wild Pacific Trail. Alles in allem passt das Wetter sogar zu der wildromatischen Küste. Auch hier gibt es Seesterne und kleine Krebse und in den Bäumen sitzen Weiskopfseeadler, zu unserem Glück auch mal ganz in unserer Nähe und nicht nur auf den Klippen vor der Küste, wo sie nur als kleine Pünktchen zu erkennen sind. Der eigentliche Pazifik Rim NP befindet sich weiter im Norden Richtung Tofino. Hier kann man von verschiedenen Punkten aus dem endlos langen Sandstrand entlang wandern. Nach einem Besuch in dem wenig spektakulären Örtchen Tofino ziehen wir uns auf unseren bereits am Vortag telefonisch reservierten Green Point Campground zurück.

 10. Tag

 29. Juni 2005

 117 mi/188 km

Pazifikküste bei Ucluelet

weiter   Seitenanfang

 
Gerne nehmen wir Anregungen entgegen oder beantworten Fragen: christoph.eble@online.de 
Stand: 01. Juni 2006