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Tour 2001    
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Tour 2001 2. Teil

Mit dem Wohnmobil durch den Südwesten der USA - Fortsetzung mit Hindernissen

 

2 Jahre nach unserer ersten Tour wollten wir in gleicher Besetzung (5 Erwachsene) ein weiteres Mal mit dem Wohnmobil den Südwesten der USA erkunden und uns die Attraktionen vornehmen, die vor 2 Jahren einfach nicht mehr ins Programm paßten. Die Erfahrungen vom letzten Mal haben wir in Planung und Buchung einfließen lassen (es gibt viele Arten zu lernen, aus Erfahrung ist eine der härtesten).
Zunächst mußte ein neuer Wohnmobilvermieter her, denn die Schlamperei, Arroganz und Unfähigkeit von Cruise America wollten wir uns kein zweites Mal antun. Die Wahl fiel auf El Monte, über die wir von mehreren Seiten (Campingplatznachbarn, Internet) gutes erfahren haben. Eine Wahl, die sich im großen ganzen bewährt hat.
Als Reiseveranstalter wählten wir wie schon beim ersten Mal Dertour, die nicht nur bei der Abwicklung unserer Beschwerde über Cruise America einen guten Eindruck hinterlassen hatten. Und auch diesmal haben wir diese Entscheidung nicht bereut.
Fliegen wollten wir, ebenfalls wie beim letzen Mal, mit Swissair, von Basel über Zürich und Los Angeles nach Las Vegas (DM 1202,66).

Das Wohnmobil (Typ MH31, DM 152,00/Tag) haben wir für 27 Nächte gebucht, mit unbegrenztem Meilenpaket (DM 1899,00), dazu den sogenannten PLUS1-Service (DM 55,00). Dieser Service bedeutet, daß die Wohnmobilübergabe am Vormittag stattfindet und der Vermieter garantiert, daß man bereits um 10.00 Uhr auf Tour gehen kann (wodurch man gegenüber dem üblichen Procedere fast einen ganzen Urlaubstag gewinnt). Dies ist möglich, weil man die eigentlichen Formalitäten bereits zu Hause erledigt und zum Vermieter faxt. Das Verfahren ist denkbar einfach und funktioniert auch. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil (der uns nach unseren Erfahrungen mit Cruise America sehr wichtig erschien) ist dabei, daß das Wohnmobil mindestens einen Tag auf dem Hof des Vermieters steht und der somit genug Zeit hat es gründlich zu checken.

Doch trotz der gründlichen Vorbereitung sollte unser Unternehmen in heftige Turbulenzen geraten, und wir sammelten Erfahrungen, die man eigentlich keinem wünscht. Dennoch wollen wir auch hiervon berichten, der Reihe nach ...

 

1. Tag 

10. Mai 2001 

0 mi/0 km 

Turbulent geht's bereits an unserem Abflughafen Basel zu, weil unser Zubringerflug nach Zürich kurzfristig abgesagt wird (ausgerechnet am ersten Tag des Lufthansa Streiks; und wir dachten, wir wären auf der sicheren Seite). Dieser an sich harmlose Vorgang (Zürich ist nur eine gute Autostunde von Basel entfernt) führt durch die Schlamperei des Bodenpersonals ins Chaos. Der Ersatzbus kommt viel zu spät und wir erreichen unseren Flug nach Los Angeles erst in letzter Sekunde (40 Minuten nach der geplanten Abflugzeit). Unser Gepäck hat leider nicht soviel Glück. Unsere gute Meinung über die Swissair hat zum ersten Mal einen Knacks abbekommen.

Bei unserer Zwischenlandung in Los Angeles wollen wir unser Gepäck zum ersten Mal als "vermißt" melden. Dieses Unterfangen geht aber im Chaos unter, weil viele andere Passagiere ebenfalls ihr Gepäck vermissen. Wie schon in Basel auch hier von Organisation keine Spur. Das einzigste was wir herausbringen ist, daß wir unser Gepäck am Besten am Flughafen von Las Vegas als "vermißt" melden sollen.

So wenden wir uns in Las Vegas an den Lost-and-Found-Schalter  von American Airlines (Partnergesellschaft von Swissair; einen Swissair-Schalter gibt es in Las Vegas nicht). Dort der erste Lichtblick des Tages: man weiß über den Vorgang Bescheid (ja, es gibt hier tatsächlich noch jemanden der mitdenkt) und teilt uns mit, daß das Gepäck am nächsten Nachmittag gegen 15.00 Uhr in Las Vegas eintreffen wird. Wir vereinbaren, daß man unser Gepäck direkt zu unserem Wohnmobilvermieter bringt, wo wir warten werden.

Ausgerüstet mit der obligatorischen Zahnbürste fahren wir nun ohne weitere Probleme mit dem Taxi (US$ 18,00) zum Hotel  Excalibur, das wir bereits in Deutschland für eine Nacht gebucht haben (Preis pro Person im 2- bzw. 3-Bettzimmer DM 97,00 bzw. DM 77,00).

Ein paar organisatorische Angelegenheiten stehen nun noch auf dem Programm: Als erstes setzen wir uns telefonisch mit El Monte in Verbindung (Freecallnummer, bekommt man mit den Reiseunterlagen) um die Abholung am nächsten Tag zu organisieren. Enttäuscht sind wir, daß wir uns mit einer Bandansage abgeben müssen, die ist aber wenigstens auch in deutsch zu hören und beschreibt uns die Stelle an unserem Hotel, an der wir uns am nächsten Tag spätestens um 7.00 Uhr einfinden sollen. Und Bargeld brauchen wir auch noch. Das gibt's inzwischen mit der EC-Karte an nahezu jedem Automaten (man fragt nach dem ATM) und ist trotz Gebühren noch billiger, als wenn man es bereits in Deutschland zum teuren Verkaufskurs wechselt.
Ein kurzer Spaziergang auf dem Strip beschließt diesen Mammut-Tag an dem wir schon mehr "Unterhaltung" hatten, als uns eigentlich lieb war.

Ohne Frühstück, dies sollte es eigentlich beim Vermieter geben, warten wir pünktlich am vereinbarten Ort, doch leider zunächst einmal vergebens. Ein Handyanruf um 7.45 Uhr, bis dahin sollte der Shuttle-Service spätestens da sein, direkt bei der Vermietstation (die Nummer steht in den Reiseunterlagen) bringt uns die Erkenntnis (per Bandansage), daß die Vermietstation in der "Nicht-Sommerzeit", und dazu zählt der Mai, erst um 8.00 Uhr öffnet. Schließlich holt man uns dann gegen halb neun ab, und unsere Alpträume an Cruise America kommen uns langsam wieder in Erinnerung, erst recht, als man uns bei El Monte mitteilt, daß es das Frühstück, das zum Early-Pickup dazugehört, nicht gibt.
Der restliche Papierkram läuft jedoch erstaunlich unproblematisch, auch dank der Vorarbeit von zu Hause. Wir schließen eine Vollkaskoversicherung ab (US$ 16,00/Tag, Selbstbeteiligung US$ 200,00), die weit mehr Schäden am Fahrzeug (auch am Dach und am Unterboden) abdeckt als jene von Cruise America, entscheiden uns für unbegrenzte Generatornutzung (US$ 5,00/Tag), hinterlegen eine Kaution (US$ 250,00), dazu brauchen wir noch eine Campingausrüstung für’s Fahrzeug (Kochgeschirr, Putzutensilien etc., US$ 100,00) und die persönliche Ausrüstung (Eßgeschirr, Bettwäsche etc., US$ 30,00 pro Person) und zahlen alles mittels Kreditkarte. Unser Wohnmobil steht in Tip-Top-Zustand auf dem Hof und ist nach einer kurzen Unterweisung und nach gründlichem Checken auf Schäden für uns zur Abfahrt bereit. Einen stabilen Campingstuhl (erforderlich für die 5. Person am Eßtisch) und einen Toaster (erforderlich für Amerikas Gummibrot) bekommen wir der Einfachheit halber ohne die übliche Leihgebühr (Ersparnis US$ 15,00) und so fällt es uns nicht ganz so schwer die Kapriolen mit der Abholung am Morgen zu vergessen und das Frühstück zu verschmerzen. Insgesamt fällt das Fazit, das wir zu diesem Zeitpunkt über die Organisation bei den Übergabeformalitäten ziehen, doch recht positiv aus.

In einem Schnellrestaurant holen wir unser Frühstück kombiniert mit dem inzwischen fälligen Mittagessen nach. In einem großen Lebensmittelmarkt decken wir uns mit Lebensmitteln ein. Auch hier erweist es sich als hilfreich, daß wir uns bereits zu Hause Gedanken gemacht haben, mit was wir den Kühlschrank und die zahlreichen Staufächer füllen wollen.

Oberste Priorität hat Trinkwasser, daß wir gleich gallonenweise bunkern, denn schließlich sind wir mitten in der Wüste und bereits in 1 - 2 Tagen (die gönnen wir uns zur Akklimation) wollen wir ins Death  Valley.  Doch mit dem Start zur lange geplanten Tour wird's noch nichts, denn unser Gepäck ist noch ja noch immer auf großer Reise. Also fahren wir zurück und warten wie vereinbart bei unserem Vermieter. Es wundert uns allerdings nicht all zu sehr, als sich 2 Stunden nach dem vereinbarten Zeitpunkt noch nichts tut und so fahren wir schließlich selbst zum Flughafen (was wir eigentlich vermeiden wollten, denn mit dem Wohnmobil kann man ja nicht einfach ins Parkhaus). Zu unserem Erstaunen war es nicht schwer einen Parkplatz zu finden (wir sind halt doch in Amerika). Als wir dann, zwar etwas herrenlos aber dennoch vollzählig, schon von weiten unser Gepäck vor dem Lost-and-Found-Schalter sehen sind wir doch fast etwas "aus dem Häuschen".
Nun kann's also endlich los gehen, und bis zum heutigen Etappenziel, dem Valley of Fire State Park sind's ja nur ein paar Meilen.
Auf dem Campground checken wir per Self-Service ein und suchen uns einen Platz in der bizarren Felslandschaft. Mit unserem Wohnmobil haben wir uns bereits am Nachmittag vertraut gemacht, Zeit genug hatten wir ja. Ein Novum für uns: der Slider, das heißt wir können unser Wohnmobil auf der Länge von Sofa und Eßecke ausfahren und um 1 Meter verbreitern, Platz ohne Ende.

 2. Tag

 11. Mai 2001

 94 mi/151 km

Valley of Fire State Park

Die Sonne weckt uns mit ihren ersten Strahlen, und läßt die von Wind und Sand bearbeiteten roten Felsen leuchten. Das Frühstück gibt's im Freien, jeder Stellplatz auf Amerikas Campgrounds verfügt über einen Tisch und Bänke, und wir beginnen langsam das Camperleben zu genießen. Wir fahren anschließend den Scenic-Drive weiter, den wir am Vortag am Campground für’s erste beendet haben und schließlich weiter bis zum Visitor Center. Als nächstes folgt der lohnende Abstecher zum White Dome. Die kurze Strecke gibt in rascher Folge neue Blickwinkel auf die Felslandschaft frei. Am White Dome machen wir noch eine kleine Wanderung, schließlich wollen wir uns ja ans Wüstenklima gewöhnen, das zu diesem Zeitpunkt und an diesem Ort sicher noch erträglich ist.

Nun geht's auf zum ersten großen Ziel, dem Death Valley Nationalpark. Vorbei am Lake Mead über Las Vegas und dem Hwy 95 über Armagosa Valley (wo wir noch mal voll tanken, denn was uns nun erwartet weiß keiner) ins Todestal. 

Ein paar Minuten hinter der Abzweigung zum Dantes View (eigentlich ist schon viel zu lange nichts mehr schiefgegangen) unser nächstes Problem. Ohne auch nur die geringste Vorwarnung geht plötzlich die Brems- und ABS-Warnleuchte an und das ausgerechnet im Death Valley, wo die Vermieter ihre Wohnmobile eh am wenigsten gerne sehen (im Mai ist es bei El Monte allerdings nicht verboten). Ratlos stellen wir unser Wohnmobil zunächst am Straßenrand ab und versuchen anhand der Gebrauchsanleitung Hilfestellung zu bekommen. Ein Handynetz gibt's hier am Arsch der Welt nicht mehr und so beschließen wir zum nächsten Telefon an der Hauptstraße zurück zu fahren und mit unserem Vermieter Kontakt aufzunehmen. Da es wirklich keine Anzeichen gibt, daß die Bremsen in Kürze ihren Geist aufgeben (sonst hätten wir uns mit Sicherheit auch darauf nicht eingelassen), können wir mit dem Segen der El Monte-Zentrale weiter fahren. Der Weg weiter zum Zion Canyon Natonalpark wird uns in 2 Tagen eh über Las Vegas führen, und so vereinbaren wir, dann nochmals bei der Vermietstation vorbei zu fahren.
Inzwischen sind dicke Wolken aufgezogen und nach einem kurzen Stop am Zabriskie-Point suchen wir den Furnace Creek Campground auf. Unsere Befürchtung, dieser könnte jetzt am Wochenende überfüllt sein erweist sich als unbegründet. Im Mai ist im Death Valley die Hauptsaison schon lange zu Ende. Was wir nicht fassen können, wir sind hier an einem der trockensten Flecken dieser Erde und müssen unser Abendessen im Freien abbrechen, weil es regnet ...

 3. Tag

 12. Mai 2001

 235 mi/378 km

Death Valley Nationalpark
Zabriskie Point

Ein neuer Tag, die Wolken sind weg und wir sind in Erwartung, daß es sehr heiß wird wiederum früh auf den Beinen. Zunächst verlassen wir den Grund des Tales nochmals um die Aussicht am Zabriskie-Point bei Sonnenschein zu genießen. Und in der Tat, heute Morgen zeigt er sich in seiner vollen Pracht mit seinen faszinierenden Formen und Farbspielen. Anschließend nehmen wir auch den Weg zum Dantes View abermals in Angriff (so leicht geben wir uns nicht geschlagen). Das ist Schwerstarbeit für's Wohnmobil, hat man doch auf den letzten 2 Meilen eine Steigung von 28 % zu bewältigen. Doch die Aussicht ist aller Mühen wert (auch die des Fahrers, denn der Schluß der Strecke ist eine ordentliche Kurverei). 1700 m unter uns liegt die Salzwüste und wir können uns ein Bild machen über die Ausmaße dieser gnadenlos tödlichen Landschaft.

Nicht ganz unbekümmert ob unserer immer noch bedrohend wirkenden "Bremsenwarnung" treten wir den Rückweg an. Ganz unten im Tal wieder angekommen, sind wir uns jetzt auf jeden Fall sicher, daß unsere Bremsen funktionieren. Endlich hat das Visitor Center ausgeschlafen. Wir entrichten unseren Eintritt (Nationalparkpaß; US$ 50,00 für alle; gilt für alle Nationalparks in den USA ein Jahr lang). Ein interessantes Video berichtet über die Entstehung des Tales und über die Tiere die fähig sind in diesem Hitzekessel zu überleben. Auf dem Hwy 178 geht's nach Badwater, dem tiefsten Punkt der USA, 85 Meter unter dem Meeresspiegel. Auf der Salzkruste laufen wir hinaus auf den ausgetrockneten Salzsee, die Hitze flimmert vor uns auf dem Boden, der Schweiß brennt in den Augen. Lange hält es hier keiner aus und es empfiehlt sich, selbst wenn man das Wohnmobil nur kurz verläßt eine Trinkflasche mitzunehmen.

Zurück im wohl klimatisierten Wohnmobil (dank Stromaggregat) erholen wir uns zunächst beim Mittagessen. Auf dem Rückweg zum Furnace Creek machen wir den Abstecher zum Artist's-Drive. Hier war mit Sicherheit ein Künstler am Werk, der diese unbeschreibliche Farbenfülle in die Landschaft gemalt hat. Eine weitere Kunst ist es allerdings ein Wohnmobil von knapp 10 Meter Länge durch die Einbahnstraße durchzubuxieren.

Zwar kostet das Benzin am Furnace Creek US$ 2,50 pro Gallone, aber angesichts des Verbrauchs unseres Spritschluckers (bis zu 35 Liter, fairerweise muß man zugeben daß die Streckenverhältnisse hier extrem sind und die Klimaanlage auch einiges zu tun hat) gehen wir auf Nummer sicher und fahren nur mit vollen Tank durch die Gegend. Hier weiß man nie was einen erwartet und dann ist es sicher von Vorteil von allem genug Vorrat an Bord zu haben.

Die Sand  Dunes  bei Stovepipe Wells Village stehen nun auf dem Programm, eine Ecke die einem eher an die Sahara erinnert. Uns brennen die Füße durch die Schuhe beim stehenbleiben, die Wüstenleguane scheinen diese sengende Hitze zu genießen und flüchten sich wohl nur ob unseres kommens in die spärlichen Sträucher. 2 km nördlich von Furnace Creek liegt das Harmony Borax Werk. Dort wurde zum Ende des 19. Jahrhundert Borax abgebaut. Im Visitor Center kann man sich über den Abbau und die Verwendung von Borax informieren.

Unser Plan führt uns nun nochmals zurück an Furnace Creek vorbei und weiter zum Golden Canyon, der am Abend von der tief stehenden Sonne angestrahlt wird. Es kommen schon einige Meilen zusammen, wenn man die einzelnen Punkte zur besten Tageszeit erwischen will. Die Nacht verbringen wir wieder auf dem Furnace Creek Campground

 4. Tag

 13. Mai 2001

 235 mi/378 km

Death Valley Nationalpark
Badwater

Über Shoshone verlassen wir das Tal des Todes und kehren über Phurump und den Hwy 160 in die Stadt des Glücksspiels zurück und dort geradewegs auf den Hof von El Monte. Unser "Bremsenproblem" steht ja noch an, kann dort jedoch nicht auf die Schnelle gelöst werden, da hier wohl in der Elektronik der Wurm steckt. Man teilt uns mit, daß die Bremsen noch funktionieren (wer hätte das gedacht), lediglich das ABS nicht und damit können sowohl El Monte als auch wir leben. Das Auto muß nach Beendigung unserer Tour in die Fachwerkstatt.

Wir fahren weiter, die Insterstate 15 Richtung Nordost. Nach reichlich öder Landschaft erreichen wir im Grenzgebiet Nevada, Arizona, Utah den Virgin River und die felsige Umgebung stimmt uns langsam auf unser heutiges Ziel, den Zion Nationalpark ein. Unmittelbar vor der Einfahrt zum Park, in Springdale checken wir auf dem Zion Canyon Campground ein. Wir wählen extra den etwas teureren Campground außerhalb des Nationalparks, schließlich sehnen wir uns nach 2 Tagen in dieser Gluthitze mal wieder nach einer Dusche.

 5. Tag

 14. Mai 2001

 388 mi/544 km

6. Tag 

15. Mai 2001 

2 mi/3 km 

Bei der Einfahrt in den Park bezahlen wir gleich die Maut für den Mt. Carmel Tunnel am Ostausgang des Parkes. Dieser Tunnel ist so eng, daß Wohnmobile nur in der Mitte fahren können, d. h. der Gegenverkehr muß warten. Für diesen Lotsen-Service berechnet man uns US$ 10,00. Gleich hinter dem Parkeingang lassen wir uns auf dem Watchman Campground nieder. Dort lassen wir unser Wohnmobil stehen und ziehen uns die Wanderschuhe an. Das eigentliche Herzstück des Parks ist für den Privatverkehr gesperrt und nur durch einen kostenlosen, gut getakteten Shuttle-Service zu erreichen. Die schönsten Ecken des Parks lassen sich ohnehin nur auf Schusters Rappen erreichen.
Wir entschließen uns zu einer Wanderung auf den Observation Point, der mit knapp 2000 Meter Höhe einen herrlichen Blick über das Tal verspricht. 2000 Meter Höhe heißen natürlich auch, daß uns 600 Meter Anstieg bevorstehen. Das hört sich ein bißchen anstrengend an, aber der Weg selbst ist bereits die Anstrengung wert. Immer wieder gibt sich hinter einer Biegung ein neuer, faszinierender Blick auf die Landschaft frei, gekrönt von der Aussicht vom Observation Point am Schluß (inklusive ausgiebiger Fotostops brauchen wir für den Aufstieg gute 2 Stunden).

Nach getaner Arbeit fahren wir schließlich noch weiter bis zum Temple of Sinawava. Ein kurzer Trail führt hier tiefer ins immer enger werdende Tal wo schlußendlich nur noch der Virgin River Platz hat. Ganz harte wandern hier im Flußbett weiter ...
Wir jedoch kehren erschöpft zum Campground zurück.

Zion Nationalpark:
Court of the Patriarchs

7. Tag 

16. Mai 2001 

133 mi/3 
214 km
 

 

 

Den nächsten Tag beginnen wir am Court of the Patriarchs Viewpoint,  wo uns die drei Kolosse (Abraham, Isaak und Jakob) im Morgenlicht anstrahlen. Dann lassen wir uns die Wunder des Zion Parks nochmals auf der Großleinwand des IMAX-Kino in Springdale präsentieren (US$ 7,50 pro Nase). Anschließend fahren wir den Zion Mount Carmel Highway Richtung Ostausgang des Parks. Vor besagtem Tunnel müssen wir ein paar Minuten warten, der Tunnel muß ja für uns zunächst "geräumt" werden. Die Durchfahrt geht dann glatt vonstatten, Tunnel und Wohnmobil bleiben unbeschädigt. Gleich hinter dem Tunnel gibt's noch den Canyon Overlook Trail (1 Meile roundtrip), der noch einen letzten Blick zurück ins Tal gestattet.

Die Fahrt geht weiter über Kanab und dem Hwy 89 bis Page. Für den Fahrer eine recht ermüdende Strecke (weckt mich vor der nächsten Kurve), aber unserer nächstes Etappenziel, der Antelope Canyon, ist nun mal dort, kurz nach dem Glen Canyon Dam, auf der Südseite des Colorado.  Im Visitor Center am Glen Canyon Dam kann man uns glücklicherweise sagen, wo sich der Antelope Canyon genau befindet (das haben wir nämlich in keinem Reiseführer gefunden) und eine Karte gibt’s auch noch dazu. Um den Antelope Canyon zu finden fährt man von Page aus auf dem Hwy 98 Richtung Osten. Nach ein paar Meilen findet man den Parkplatz zum Upper Canyon direkt rechts an der Straße, zum Lower Canyon biegt man rund 200 Meter später links Richtung Lake Powell ab.

Noch am Abend fahren wir zum "Kassenhäuschen" des Lower Canyon (der Upper Canyon ist uns zu gefährlich) und erkundigen uns nach den "Konditionen", denn der Nationalparkpaß gilt hier nicht, da sich der Antlope Canyon im Land der Navajos befindet. Die geschäftstüchtigen Navajos wollen uns gleich am Abend noch eine Tour andrehen (wohl die ultimative "Hau-dir-in-der-Dunkelheit-den-Schädel-am-Felsen-an-Tour"), wir bleiben aber bei unserer Absicht, dieses Naturwunder erst am nächsten Tag zu besichtigen. In Page übernachten wir auf dem Lake Powell Campground.

Antelope Canyon

8. Tag 

17. Mai 2001 

175 mi/3 
282 km
 

 

 

Die Zeit bis zum Mittag, dem richtigen Zeitpunkt zum Besuch des Canyons, dann wenn die Sonne direkt von oben hineinscheint, verbringen wir damit, unsere Vorräte mal wieder aufzufrischen. Auch hier im Supermarkt werden wir auf unsere Kundenkarte angesprochen. Da es in den USA so was wie ein Rabattgesetz noch nie gegeben hat, können die Amerikaner sich in Sachen Preisgestaltung einiges einfallen lassen - einer dieser Einfälle ist eben diese Kunden-Rabatt-Karte (z. B. bei Vons oder Bashas). Da diese nichts kostet, ist dies bereits die 2. Supermarktkette, wo wir uns entschließen, eine solche Karte zu "erwerben". Wir füllen ein kleines Formular aus, was an sich harmlos ist, lediglich bei der Email-Adresse sollte man alles andere hinschreiben, nur nicht die eigene (das elektronische Postfach ist bereits bei der Rückkehr voller, wie es der Briefkasten je war ...). Die Karte bringt eine Ersparnis von ungefähr 10%. Oft sind die Preisauszeichnungen in amerikanischen Supermärkten ziemlich undurchsichtig. Es erfordert etwas Fingerspitzengefühl die "wirklichen Angebote" heraus zu finden. Oft wird's günstiger wenn man von einem Artikel 2 Packungen kauft. Wenn man die Sachen eh' braucht, und fünf Personen brauchen so einiges, sicherlich eine Möglichkeit Geld zu sparen. Ein Dollarkurs von bis zu DM 2.30 hat uns da schon ein bißchen motiviert.

Nun steht die Sonne fast im Zenit und so begeben wir uns wieder ins Navajoland, wo wir (vielmehr unsere Dollars) schon sehnsüchtig erwartet werden. Zunächst US$ 5,00 Eintritt ins Navajoland, dann Jeepfahrt zum Canyoneingang (es ist sicherlich am falschen Ende gespart, wenn man sich diese Piste zu Fuß nach hinten quält) und eine Stunde Canyonbesichtigung für US$ 12,50, nochmals US$ 5,00 für jede weitere Stunde. Alle Preise selbstverständlich pro Person.

Angekommen am Eingang erhalten wir ein paar Instruktionen zum Besuch. Wir machen mit der Fahrerin ab, sie soll uns erst in zwei Stunden wieder holen. Eine Stunde erscheint uns jetzt doch etwas wenig, und wie sich schlußendlich zeigt, war es richtig, denn es dauert doch noch eine ganze Weile, bis die Sonne im richtigen Winkel in den Canyon scheint. Was dann aber an Licht- und Farbenspiel abgeht, läßt sich kaum in Worte fassen. Wir sind hin und weg und die Zeit vergeht wie im Flug. Zum Fotografieren empfiehlt es sich ein Stativ mitzunehmen. Nach 4 Filmen á 36 Bildern oder nach herkömmlicher Zeitrechnung 2 Stunden holt man uns wieder ab, nicht ohne zu vergessen, nochmals US$ 5,00 pro Person für die Verlängerungsstunde zu nehmen. Hier bleibt noch zu erwähnen, daß die Navajos keine Kreditkarten nehmen.
Nach einem Imbiß mit Blick auf den Lake Powell fahren wir den selben Weg wieder zurück bis Mt. Carmel Junction und über Hatch und den Red Canyon bis zum Bryce Canyon Nationalpark.  Dort buxieren wir unser Wohnmobil auf dem Sunset Campground unter die Bäume.
Der Campgound ist so wie die meisten Plätze in den Nationalparks recht einfach, leider auch ohne Strom, den wir allerdings erst in der Nacht vermissen (kein Saft - keine Heizung). Der Bryce Canyon NP befindet sich auf über 2000 m, und da sind die Nächte im Mai sch...-kalt. Die dünnen Decken, die uns El Monte mitgeben hat erweisen sich hier als ungenügend ...

Unser Wohnmobil

9. Tag 

18. Mai 2001 

46 mi/74 km 

 

 

Wir haben die Nacht trotzdem überstanden, bemühen uns aber am nächsten Tag als erstes darum einen Campground mit Stromanschluß für die nächste Nacht zu finden. Auf dem Rubys Inn RV Park vor dem Eingang zum Nationalpark kommen wir problemlos unter. Anschließend brechen wir auf zum Amphitheater dem Herzstück des Bryce Canyons. Schon von oben sehen die bizarren Felsnadeln, die wie Zuschauer auf den Rängen sitzen, toll aus, aber seine ganze Schönheit entfaltet sich erst wenn man in das Felslabyrinth hinuntersteigt. Wir beginnen unsere Wanderung im Morgenlicht am Sunrise Point und steigen auf dem Queens Garden Trail hinunter und wandern auf dem Navajo Loop Trail, durch die Wall Street wieder hinauf zum Sunset Point. Von dort führt ein kurzer Weg am Rand entlang zurück zum Sunrise Point.

Unser nächster Besuch gilt wie schon obligatorisch dem Visitor Center. Gegen Mittag fahren wir die 18 Meilen zum Rainbow Point, dem Ende der Straße. Leider sind inzwischen Wolken aufgezogen und so verliert die grandiose Landschaft doch erheblich an Reiz. An verschiedenen Aussichtspunkten halten wir auf dem Rückweg noch, kehren dann aber doch zum Campground zurück und verbringen den Rest des Tages mit relaxen. Sollte es am nächsten Tag klar sein, fahren wir gleich zum Sonnenaufgang in den Park, so unser Plan ...

Bryce Canyon Nationalpark:
Amphietheater

10. Tag 

19. Mai 2001 

49 mi/79 km 

 

 

... aber der neue Morgen bringt leider keine guten Nachrichten. Schon seit einigen Tagen wird ein Mitglied der Gruppe von immer schlimmer werdenden Rückenschmerzen geplagt, und jetzt ist die Grenze des erträglichen überschritten. Die Wirkung der mitgebrachten Schmerzmittel ist gleich Null. Und es muß nun etwas geschehen.

Der Notruf von Dertour teilt uns mit wo wir das nächste öffentliche Krankenhaus finden. Dies ist das Garfield Memorial Hospital in Panguitch, rund 20 Meilen vom Bryce Canyon NP entfernt. Dort hilft man uns zunächst unbürokratisch mit Schmerzmitteln, ein Chiropraktiker am Ort gibt ebenfalls sein bestes, so daß wir wieder Hoffnung schöpfen, aber am nächsten Morgen müssen wir feststellen, daß unser Problem nicht gelöst ist.

 

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Gerne nehmen wir Anregungen entgegen oder beantworten Fragen: christoph.eble@online.de 
Stand: 11. Mai 2006