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Entgegen
unserer Erwartungen ist die Landschaft auf dem Weg Richtung Norden gar nicht so
trostlos. Als recht interessant erweist sich das Scottsbluff
National Monument. Hier kreuzen wir den historischen Oregon
Trail, den Weg den die Siedler damals entlang zogen ins angeblich gelobte
Land Oregon. Ein interessantes Video dazu gibt es im Visitor Center zu
sehen. Eine Rangerin bringt uns mit dem Shuttle auf das Plateau der
Kalkformation, von wo aus man einen netten Rundblick hat. Nachmittags erreichen
wir dann den Windcave Nationalpark, ein Park in dem die Hauptattraktion unter dem
Boden liegt. Allerdings gibt’s auch oben rum reichlich Leben. Zahllose Präriehunde
pfeifen um die Wette, und warnen somit vor uns „Eindringlingen“. Mit etwas
Geduld entdeckt man hier auch Bisons. Zunächst jedoch informieren wir uns hier
lediglich über die unterschiedlichen Touren, die durch die verschiedenen Höhlen
angeboten werden. Weiter geht’s dann zum Mount
Rushmore National Memorial, die 4 in Stein gemeißelten Präsidentenköpfe
(Washington, Jefferson, Lincoln und
Roosevelt). Zu unserem großen Schrecken nimmt man hier für den Parkplatz
US$ 8,00, wie wir dann jedoch feststellen gilt die Karte ein ganzes Jahr, also
auch noch für unseren Besuch am Abend. Der Himmel ist schon wieder ziemlich
grau und so fahren wir zunächst nach Keystone hinunter und quartieren uns dort
auf dem Miners Resort ein. Bis zum
Abend bleibt jetzt Zeit um Wäsche zu waschen, Karten zu schreiben oder einfach
nur in den zahlreichen Läden nach Souveniers Ausschau zu halten. Erst gegen
21.00 Uhr gehen wir wieder hoch, denn gegen 21.30 Uhr startet eine Tonbildschau
zum Leben und Wirken der 4 Präsidenten. Zu unserer Überraschung läuft die
ganze Geschichte nicht so patriotisch-kitschig ab, wie wir das erwartet haben
(mal abgesehen von der Nationalhymne). Die von uns erwartete Lichtershow oder
gar ein Feuerwerk finden allerdings auch nicht statt (Geldmangel?), vielmehr
werden die Köpfe im Anschluss lediglich angestrahlt. Wer also nur
Nachtaufnahmen machen will kann getrost erst nach 22.00 Uhr kommen, und hat dann
allen Platz der Welt. |
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11. Tag
5. Juni
2003 248
mi/399 km |
Mount Rushmore National
Memorial
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Endlich
wieder blauer Himmel, die richtige Kulisse um die „4 Herren“ endlich
mal richtig auf‘s Bild zu bekommen. Mit dem schönen Wetter ist dann
auch die Entscheidung gefallen, dass wir die inzwischen durch die diversen
Umstände gewonnene Zeit (Sperrung der Straße im Organ Pipe NM,
schlechtes Wetter in den Rockys)
nutzen und zusätzlich in den Badlands
Nationalpark 80 Meilen weiter westlich fahren. Die Landschaft dort ist
allerdings alles andere als „bad“. „The Wall“, eine Mauer aus
bizarren Felsspitzen und verschlungenen Gräben, von Wind und Wasser aus
dem Gelände heraus erodiert, zieht sich quer durch die Landschaft. Oben
und unten ist nichts als grüne Prärie und ein paar Meilen nördlich ahnt
man nichts von dieser Laune der Natur. In ein paar Millionen Jahren wird
North Dakota dieses Naturschauspiel von South Dakota übernehmen, die
Mauer schiebt sich durch die anhaltende Erosion unaufhörlich Richtung
Norden. Als erstes wollen wir uns auf dem einzigen Campground am Cedar
Pass einen Platz sichern. Hier lernen wir mal wieder was für’s
Leben. Obwohl der Platz so gut wie leer ist um diese Zeit, weist der
Kassenautomat (auch ein Novum für uns) kaum freie Plätze aus. Auch der
Platz, den wir uns für unsere Größe entsprechend ausgesucht haben
scheint schon belegt zu sein. In unserer Panik jetzt ja nicht zu spät zu
kommen wählen wir den Platz daneben, ohne zu überprüfen ob wir hier überhaupt
reinpassen. Natürlich ist dieser viel zu klein für uns, aber im Visitor
Center hilft man uns unbürokratisch weiter. Wir sollen einfach noch mal
einen Platz suchen, man wird das dann für uns ändern. Bei der erneuten
Suche am Automaten (es ist jetzt kurz nach 12.00 Uhr) ist fast alles grün
und somit frei, auch der von uns erwünschte Platz. Des Rätsels Lösung
ist einfach, in unserem Eifer waren wir einfach ein paar Minuten zu früh.
Alle
Reservierungen waren von der vergangenen Nacht, und die werden eben erst
Punkt 12.00 Uhr gelöscht ...
Nach
so viel Schwerstarbeit können wir uns endlich der Schönheit des Parkes
widmen, wir tun dies zunächst am Badlands Overlook gleich
hinter dem Nordeingang und dem Windows Overlook
mit kleineren Wanderungen. Richtig bunt wird’s noch mal am Abend zum
Sonnenuntergang. |
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12. Tag
6. Juni
2003 145
mi/233 km |
Badlands Nationalpark
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Die
Fahrt zurück erfolgt auf dem Hwy 240 Richtung Nordost, zunächst noch ein
ordentliches Stück durch den Badlands
NP. Die morgendliche Sonne bringt noch viel mehr Farbe und Kontrast in
die Sandhügel und von nahezu jedem Aussichtspunkt hat man wieder ein
anderes Bild. So arbeiten wir uns bis zum Pinnacles Eingang
durch. Auf der Interstate geht’s zurück über Rapid City zum Wind Cave Nationalpark. Zum Glück sind wir heute
Nachmittag in der Höhle, denn ein Schauer jagt inzwischen wieder den
anderen. Schon am Vortag haben wir uns für die Candlelighttour
(US$ 9,00 pro Person) entschieden, und diese bereits telefonisch
reserviert. Denn diese Tour findet nur zwei mal am Tag statt und ist auf
10 Personen pro Tour begrenzt. Ein Biologiestudentin aus dem Bundesstaat
Delaware die hier zur Zeit ein Praktikum macht führt uns durch das
Labyrinth. Der Clou der Sache ist, dass in diesem Teil des Höhlensystems
kein einziges Lichtchen brennt. Wir sind einzig und allein auf unsere
Kerzen angewiesen, und so geht’s zunächst noch über Wege und Treppen
immer tiefer in die Unterwelt. Später wird’s dann eine richtige
Kletter- und Durchquetscherei. Die üblichen Tropfsteine gibt’s hier
allerdings nicht zu sehen, dazu ist es hier zu trocken, dafür aber
Boxwork, feinste Strukturen aus Kalk, geschaffen durch die chemische
Wirkung von sulfatreichem Wasser. Zur Demonstration der absoluten
Dunkelheit werden wir aufgefordert mal alle unsere Kerzen zu löschen ...
Tief
beeindruckt verlassen wir die Höhle nach über zwei Stunden. Unser nächstes
Reiseziel, der Waterton Glacier
Nationalpark liegt nahezu 900 Meilen von uns entfernt an der
kanadischen Grenze. Klar dass diese Etappe nicht an einem Tag zu bewältigen
ist und so nutzen wir die restliche Zeit des Tages um noch etwas von
diesem Brocken „abzuknappern“. Wir kommen bis Gilette (Wyoming) auf
den High Plains Campground. |
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13. Tag
7. Juni
2003 300
mi/483 km |
Windcave Nationalpark
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Ein
reiner Fahrtag steht uns bevor. Nur bis Billings fahren wir auf der Interstate.
Wir sind inzwischen in Montana und da darf man mit 70 Meilen pro Stunde auf dem
Highway fahren, und da der ja auch weitestgehend schnurgerade ist, ist das heute
unsere Autobahn. Allerdings macht sich heute ein weiteres Phänomen bemerkbar.
Gegen Abend nimmt aus zunächst unerklärlichen Gründen die Motorleistung spürbar
ab, vor allem am Berg macht sich das bemerkbar.
Der Motor macht komische Geräusche, die Spitzengeschwindigkeit (75 mph auf der
Autobahn sind normalerweise überhaupt kein Problem) ist kaum noch zu machen.
Des Rätsels Lösung findet sich an der Zapfsäule. Wir tanken hier wie überall
„unleaded Regular“, nur hat „Regular“ nicht in allen Bundesstaaten die
gleiche Oktanzahl. In Wyoming und Montana hat „Regular“ nur eine Oktanzahl
von 85,5. Für heute haben wir den Tank aber zunächst mal voll mit dem
„minderwertigen Sprit“, der sich noch nicht einmal dadurch auszeichnet, dass
er besonders billig wäre. Trotzdem erreichen wir etwas mehr als das gesteckte
Ziel Great Falls, wir kommen bis auf den Pandera
RV Park in Conrad.
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14. Tag
8. Juni
2003 518
mi/834 km |
15. Tag 9.
Juni 2003 218
mi/351 km |
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Ein
etwas durchmischtes Gefühl umgibt uns, jetzt da wir den Rockys
wieder näher kommen. Die Wolken werden nicht weniger sondern mehr. Es hat sich
hier, als wir in St. Mary ankommen, so richtig eingeschifft. Ratlos ziehen wir
uns zunächst ins St. Mary Visitor
Center zurück, doch besseres Wetter wird auch dort nicht gemacht. Die
legendäre Going-to-the-sun-road, können
wir für heute abhaken, zumal wir uns hier für teures Geld „chauffieren“
lassen müssen. Für unser Wohni ist die Strecke mal wieder wegen Überlänge
gesperrt. 21 Feet sind das Maximum. Guter Rat ist jetzt teuer. Wir suchen die Lösung
unseres Problems mal wieder in der Umstellung unseres Programms, immerhin
flexibel sind wir ja. Also machen wir uns weiter auf Richtung Norden. Der Park
hat auch einen kanadischen Teil. So sollte dies heute unser erster Grenzübertritt
nach Kanada werden und im Gegensatz zu Mexiko diesmal mit dem Wohnmobil. Leider
verpassen wir die Abzweigung zum Chief
Mountain Int. Highway,
dem quasi parkeigenen Grenzübergang und landen im Grenznest Carway, dem
normalen Übergang. Dies
merken wir allerdings erst, als wir den riesigen Umweg über Cardston fahren (36
km). Als absolut problemlos erweist sich die Fahrt mit dem Auto über die
Grenze. Wir werden lediglich nach mitgeführten Waffen und Alkohol befragt.
Ersteres können wir wahrheitsgemäß verneinen und zweiteres ist nur zum
Eigengebrauch bestimmt (anderthalb Karton Dosenbier sind kein Problem). Ein
Stempel im Pass ist unser Touristenvisum (Zettelwirtschaft wie bei den
Amerikanern bleibt uns erspart). Wir sind jetzt im Bundesstaat Alberta und etwas
ungewohnt sind zunächst die Entfernungs- und Geschwindigkeitsangaben in
Kilometer. Man lernt schneller „amerikanisch“ als man sich das vorstellt.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist es „Kilometer pro Stunde“ nach einem
Meilentacho zu fahren. Nach besagtem Umweg erreichen wir wiederum den Waterton
Clacier NP. Leider akzeptiert man hier unseren Nationalparkpass nicht,
was uns CAD 12,50 extra kostet. Unsere Kreditkarte wird aber zum Glück
akzeptiert, und so kommen wir auch ohne kanadische Dollars weiter. Das Städtchen
Waterton bildet das Zentrum des Parkes auf der kanadischen Seite, und vermittelt
so eine Art „Vier-Wald-Stätter-See-Atmosphäre“ mit dem Upper
Waterton Lake und seiner schmucken kleinen Schiffsanlegestelle. Auf dem Akamina Parkway
fahren wir zum Cameron Lake und
marschieren dort etwas am See entlang, bis der Weg abrupt endet, wie wir später
auf der Karte feststellen genau an der Grenze zu den USA. Der Grenzübertritt im
Park selbst ist nur auf bestimmten Wanderwegen erlaubt und nur für Kanadier und
US-Amerikaner. Nach einem kurzen Bummel durch die „City“ von Waterton lassen
wir uns auf dem Creek Campground
vor den Toren des Parkes nieder.
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Waterton Glacier Nationalpark |
16. Tag 10.
Juni 2003 220
mi/354 km |
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Wir
können es kaum fassen, das angekündigte Zwischenhoch hat Einzug gehalten und
wir sehen blauen Himmel hinter den Bergen. Jetzt geht’s nochmals nach Waterton,
unser Ticket von gestern gilt heute ja noch. Herrlich
spiegeln sich jetzt die Berge im Wasser des Waterton Lake und
vom Hügel des Prince of Wales Hotel
hat man einen herrlichen Blick auf Waterton und die ganze Länge des Upper
Waterton Lake. Zahlreiche
Aussichtspunkte bietet auch der Chief Mountain
Int. Highway, den wir heute von der anderen Seite her problemlos erwischen,
auf unserem Rückweg in die USA. Wiederum gestaltet sich der Grenzübertritt
problemlos, wenngleich die Officerin sehr genau wissen will, was wir mitführen.
Da wir in Kanada keine Lebensmittel (auf dem Index stehen Fleischprodukte, Brot
und Zitrusfrüchte) und keinen Alkohol gekauft haben lässt man uns unbehelligt
weiter ziehen. An diesem Vormittag unternehmen wir vom Sun Point aus am Ufer des St.
Mary Lake (großer Parkplatz, Endpunkt für Fahrzeuge über 21 Feet) eine
Wanderung vorbei an drei Wasserfällen, den Barring
Falls, St. Mary Falls und Virginia
Falls. Für eine Tour mit den legendären roten Bussen auf den Logan
Pass sind wir erstens zu spät dran und zweitens, das zeigt sich als wir
gerade noch trockenen Fußes unser „mobiles Obdach“ erreichen, ist schon
wieder Regen angesagt. Resigniert beschließen wir nach dem Mittagessen, den
Rocky Mountains endgültig den Rücken zu kehren, die uns jetzt zum zweiten Mal
wenig glückliches Wetter bescheren. Gerne hätten wir von den Giganten mehr
gesehen, doch gutes Wetter lässt sich eben nicht buchen. Umständlich müssen
wir auf unserem Weg Richtung Süden zunächst um die ganze untere Parkhälfte
herumfahren. Am Abend erreichen wir Lakeside, wo wir auf dem Edgewter RV Resort übernachten.
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Ein
endloses Stück Interstate 90 steht uns heute bis in den Bundesstaat Washington
bevor, denn wiederum ist ein gründlicher Ortswechsel geplant. Ein
Zwischenstopp legen wir beim Ginko
Petrified Forest bei Vantage ein, gleich nach dem wir auf der I-90 den Columbia
River überquert haben. Die
meisten versteinerten Bäume sehen wir hier jedoch im Park rund um das (an
diesem Tag geschlossenen) Museum liegen. Der 2 Stunden Trail durch die wüstenartige
Landschaft erscheint nicht lohnenswert, weshalb wir unser „Intermezzo“ hier
schnell beenden und weiter fahren bis Yakima. Als
nächstes Ziel schieben wir kurzerhand den Mount
Rainier Nationalpark ein, weil unser Aufenthalt im Waterton
Glacier NP ja kürzer ausgefallen ist. Zuvor übernachten wir auf dem Sun Tides RV Park.
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17. Tag
11. Juni
2003 445
mi/716 km |
18. Tag 12.
Juni 2003 149
mi/240 km |
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Noch
ein ganzes Stück müssen wir fahren, bis zum Mount Rainier, den fast 4500 Meter
hohen, heute untätigen Vulkan. Wir befinden uns in der Cascade
Range, einem Gebirge, das im Winter mit Unmengen Schnee zugeschüttet wird
(im Schnitt 6 m). Dies merken wir noch im Juni, als wir uns langsam die
Passstrasse hochquälen. Wir sind gespannt, denn normalerweise befindet sich der
Koloss immer eingehüllt in Wolken. Doch zu unserem Erstaunen zeigt sich der
noch dick mit Schnee bedeckte Vulkan in seiner ganzen Impossanz mit strahlend
blauem Himmel. Wegen der besagten Unmassen Schnee, ist die Sunrise
Region noch geschlossen. Da wir hier auf jeden Fall übernachten wollen kümmern
wir uns gleich frühzeitig im Ohanapecosh Visitor
Center um einen Platz auf dem gleichnamigen Campground. Die Passstrasse
Richtung Paradise gibt immer wieder
neue Blickwinkel frei. Auf rund 1600 m ist für unsere Wohnmobil Schluss. 400 Höhenmeter
durch die dickste Winterlandschaft (vom Wegweiser ist gerade noch die Spitze zu
sehen) bis zum Panorama Point liegen
vor uns. Ganz hartnäckige machen die Zwei-Tages- Tour auf den Gipfel, wir
ziehen uns jedoch nach unserer durch den vielen Schnee doch recht anstrengenden
Tour in das Henry M. Jackson
Memorial Visitor Center zurück, denn auch hier schieben sich
jetzt immer mehr Wolken vom Tal zum Gipfel hoch, was für diese Landschaft nicht
untypisch ist. Froh, dass es uns gelungen ist, diesen weißen Giganten gesehen
zu haben, kehren wir zu unserem Campground zurück. |
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Mount Rainier |
19. Tag 13.
Juni 2003 321
mi/517 km
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Nicht ernsthaft erwartet haben wir heute von der Sonne
geweckt zu werden, zumal wir mit unserem RV ja auch mitten im dichten Wald
stehen. Leider lässt sich die nicht einmal erahnen und das liegt mit Sicherheit
nicht am Wald. Das Cascade Range
Gebirge liegt in dichten Wolken und Nieselregen begleitet uns auf der Fahrt
Richtung Mount St. Helens. In einer Rangerstation unterwegs versorgen wir uns
zunächst mal mit Informationen über Wetterlage und Möglichkeiten, heute
vielleicht doch noch etwas anderes als nur „graue Suppe“ zu sehen. Man macht
uns zu letzterem wenig Hoffnung, gibt uns aber schon mal eine nützliche Karte
mit, die die drei Anfahrtsmöglichkeiten zu dem spektakulären Vulkan, der sich
1980 zu großen Teilen selbst weggesprengt hat, beschreibt. Die drei möglichen
Anfahrtswege Richtung Krater lassen sich übrigens nicht direkt nacheinander
anfahren, sondern jeweils nur über riesige Umwege. Angesichts der Wetterlage
fahren wir nicht wie geplant zum Windy
Ridge hinauf sondern über die I-5 um den „Hügel“ rum und kommen von
Westen her entlang des North Folk Toutle
River. Im Johnston Ridge Observatory
zahlen wir zunächst den Eintritt (US$ 3,00 pro Person). Da der Mount St. Helens kein Nationalpark
ist, gilt hier auch unser Pass nicht. Ausführlich wird hier über die Geschichte des
Vulkans und vor allen Dingen über den spektakulären Ausbruch berichtet. Eine
Art Walkman übersetzt die Kommentare zu den verschiedenen Filmen auf deutsch. Aber der Mount St.
Helens, den wir gestern noch beim Aufstieg zum Panorama Point aus der Ferne gesehen haben, lässt sich nicht
blicken, obwohl wir genau davor stehen. Die Szenerie am Tag
seines Ausbruchs kann nicht anders gewesen sein. Die Ranger machen uns keine
Hoffnung auf besseres Wetter, nicht Morgen und auch nicht Übermorgen. Was uns
bleibt, sind die Postkarten und das Wissen, das wir da waren. Eine weitere
Anfahrt zu einem der anderen Aussichtspunkte (wie das Wort Aussicht klingt)
sparen wir uns und sehen unser Heil nur in der Flucht. Woanders kann das Wetter
nicht schlechter sein. Über die Interstate 5 verlassen wir den Bundesstaat
Washington und erreichen über die imposante Zugbrücke Portland und somit
Oregon. Die Zugbrücke führt uns zum zweiten Mal über den Columbia River und wie wir später erfahren ist sie auch noch in
Betrieb. Man scheut sich hier angeblich auch nicht mitten in der Rushhour die
Interstate dicht zu machen und einem Schiff die Vorfahrt einzuräumen. Das
Chaos, das dann entsteht, können wir uns ausmalen, während wir uns im
Schritttempo am Feierabendverkehr von Portland beteiligen (auch ohne Zugbrücke).
Trotzdem kommen wir noch bis Albany, wo wir auf dem dortigen KOA übernachten.
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Fast
¾ unserer Tour haben wir hinter uns. Aufgrund der Wetterkapriolen sind wir
jetzt natürlich schon weiter als geplant. Umso erfreuter sind wir, dass uns der
Crater Lake im gleichnamigen
Nationalpark bei strahlendem Sonnenschein empfängt. Auch hier liegt noch mächtig
Schnee. Deshalb ist die Straße rund um den Kratersee auch noch nicht komplett
geöffnet. Leider hat auch der Bootsverkehr zu Wizard
Island, der kleinen Insel im See (eigentlich ein kleiner Vulkan im Krater
des großen Vulkans) seinen Betrieb noch nicht aufgenommen. Somit sind auch hier
unsere Möglichkeiten beschränkt. Dennoch genießen wir die einzigartige
Kulisse hier, 54 qkm tiefblaues Wasser umgeben von einem 600 m hohen weiß
bedeckten Felsenring. Eine Übernachtungsmöglichkeit gibt es hier im Park
nicht, weshalb wir bis zum Crater Lake
Resort nach Forth Klamath weiterfahren. |
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20. Tag
14. Juni
2003 212
mi/341 km |
Crater Lake
Nationalpark:
Wizard Island
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