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Tour 2003 2. Teil    
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Tour 2003 3. Teil

Entgegen unserer Erwartungen ist die Landschaft auf dem Weg Richtung Norden gar nicht so trostlos. Als recht interessant erweist sich das Scottsbluff National Monument. Hier kreuzen wir den historischen Oregon Trail, den Weg den die Siedler damals entlang zogen ins angeblich gelobte Land Oregon. Ein interessantes Video dazu gibt es im Visitor Center zu sehen. Eine Rangerin bringt uns mit dem Shuttle auf das Plateau der Kalkformation, von wo aus man einen netten Rundblick hat. Nachmittags erreichen wir dann den Windcave Nationalpark, ein Park in dem die Hauptattraktion unter dem Boden liegt. Allerdings gibt’s auch oben rum reichlich Leben. Zahllose Präriehunde pfeifen um die Wette, und warnen somit vor uns „Eindringlingen“. Mit etwas Geduld entdeckt man hier auch Bisons. Zunächst jedoch informieren wir uns hier lediglich über die unterschiedlichen Touren, die durch die verschiedenen Höhlen angeboten werden. Weiter geht’s dann zum Mount Rushmore National Memorial, die 4 in Stein gemeißelten Präsidentenköpfe (Washington, Jefferson, Lincoln und Roosevelt). Zu unserem großen Schrecken nimmt man hier für den Parkplatz US$ 8,00, wie wir dann jedoch feststellen gilt die Karte ein ganzes Jahr, also auch noch für unseren Besuch am Abend. Der Himmel ist schon wieder ziemlich grau und so fahren wir zunächst nach Keystone hinunter und quartieren uns dort auf dem Miners Resort ein. Bis zum Abend bleibt jetzt Zeit um Wäsche zu waschen, Karten zu schreiben oder einfach nur in den zahlreichen Läden nach Souveniers Ausschau zu halten. Erst gegen 21.00 Uhr gehen wir wieder hoch, denn gegen 21.30 Uhr startet eine Tonbildschau zum Leben und Wirken der 4 Präsidenten. Zu unserer Überraschung läuft die ganze Geschichte nicht so patriotisch-kitschig ab, wie wir das erwartet haben (mal abgesehen von der Nationalhymne). Die von uns erwartete Lichtershow oder gar ein Feuerwerk finden allerdings auch nicht statt (Geldmangel?), vielmehr werden die Köpfe im Anschluss lediglich angestrahlt. Wer also nur Nachtaufnahmen machen will kann getrost erst nach 22.00 Uhr kommen, und hat dann allen Platz der Welt.

 11. Tag

 5. Juni 2003

 248 mi/399 km

Mount Rushmore National Memorial

Endlich wieder blauer Himmel, die richtige Kulisse um die „4 Herren“ endlich mal richtig auf‘s Bild zu bekommen. Mit dem schönen Wetter ist dann auch die Entscheidung gefallen, dass wir die inzwischen durch die diversen Umstände gewonnene Zeit (Sperrung der Straße im Organ Pipe NM, schlechtes Wetter in den Rockys) nutzen und zusätzlich in den Badlands Nationalpark 80 Meilen weiter westlich fahren. Die Landschaft dort ist allerdings alles andere als „bad“. „The Wall“, eine Mauer aus bizarren Felsspitzen und verschlungenen Gräben, von Wind und Wasser aus dem Gelände heraus erodiert, zieht sich quer durch die Landschaft. Oben und unten ist nichts als grüne Prärie und ein paar Meilen nördlich ahnt man nichts von dieser Laune der Natur. In ein paar Millionen Jahren wird North Dakota dieses Naturschauspiel von South Dakota übernehmen, die Mauer schiebt sich durch die anhaltende Erosion unaufhörlich Richtung Norden. Als erstes wollen wir uns auf dem einzigen Campground am Cedar Pass einen Platz sichern. Hier lernen wir mal wieder was für’s Leben. Obwohl der Platz so gut wie leer ist um diese Zeit, weist der Kassenautomat (auch ein Novum für uns) kaum freie Plätze aus. Auch der Platz, den wir uns für unsere Größe entsprechend ausgesucht haben scheint schon belegt zu sein. In unserer Panik jetzt ja nicht zu spät zu kommen wählen wir den Platz daneben, ohne zu überprüfen ob wir hier überhaupt reinpassen. Natürlich ist dieser viel zu klein für uns, aber im Visitor Center hilft man uns unbürokratisch weiter. Wir sollen einfach noch mal einen Platz suchen, man wird das dann für uns ändern. Bei der erneuten Suche am Automaten (es ist jetzt kurz nach 12.00 Uhr) ist fast alles grün und somit frei, auch der von uns erwünschte Platz. Des Rätsels Lösung ist einfach, in unserem Eifer waren wir einfach ein paar Minuten zu früh. Alle Reservierungen waren von der vergangenen Nacht, und die werden eben erst Punkt 12.00 Uhr gelöscht ...

Nach so viel Schwerstarbeit können wir uns endlich der Schönheit des Parkes widmen, wir tun dies zunächst am Badlands Overlook gleich hinter dem Nordeingang und dem Windows Overlook mit kleineren Wanderungen. Richtig bunt wird’s noch mal am Abend zum Sonnenuntergang.

 12. Tag

 6. Juni 2003

 145 mi/233 km

Badlands Nationalpark

Die Fahrt zurück erfolgt auf dem Hwy 240 Richtung Nordost, zunächst noch ein ordentliches Stück durch den Badlands NP. Die morgendliche Sonne bringt noch viel mehr Farbe und Kontrast in die Sandhügel und von nahezu jedem Aussichtspunkt hat man wieder ein anderes Bild. So arbeiten wir uns bis zum Pinnacles Eingang durch. Auf der Interstate geht’s zurück über Rapid City zum Wind Cave Nationalpark. Zum Glück sind wir heute Nachmittag in der Höhle, denn ein Schauer jagt inzwischen wieder den anderen. Schon am Vortag haben wir uns für die Candlelighttour (US$ 9,00 pro Person) entschieden, und diese bereits telefonisch reserviert. Denn diese Tour findet nur zwei mal am Tag statt und ist auf 10 Personen pro Tour begrenzt. Ein Biologiestudentin aus dem Bundesstaat Delaware die hier zur Zeit ein Praktikum macht führt uns durch das Labyrinth. Der Clou der Sache ist, dass in diesem Teil des Höhlensystems kein einziges Lichtchen brennt. Wir sind einzig und allein auf unsere Kerzen angewiesen, und so geht’s zunächst noch über Wege und Treppen immer tiefer in die Unterwelt. Später wird’s dann eine richtige Kletter- und Durchquetscherei. Die üblichen Tropfsteine gibt’s hier allerdings nicht zu sehen, dazu ist es hier zu trocken, dafür aber Boxwork, feinste Strukturen aus Kalk, geschaffen durch die chemische Wirkung von sulfatreichem Wasser. Zur Demonstration der absoluten Dunkelheit werden wir aufgefordert mal alle unsere Kerzen zu löschen ...

Tief beeindruckt verlassen wir die Höhle nach über zwei Stunden. Unser nächstes Reiseziel, der Waterton Glacier Nationalpark liegt nahezu 900 Meilen von uns entfernt an der kanadischen Grenze. Klar dass diese Etappe nicht an einem Tag zu bewältigen ist und so nutzen wir die restliche Zeit des Tages um noch etwas von diesem Brocken „abzuknappern“. Wir kommen bis Gilette (Wyoming) auf den High Plains Campground.

 13. Tag

 7. Juni 2003

 300 mi/483 km

Windcave Nationalpark

Ein reiner Fahrtag steht uns bevor. Nur bis Billings fahren wir auf der Interstate. Wir sind inzwischen in Montana und da darf man mit 70 Meilen pro Stunde auf dem Highway fahren, und da der ja auch weitestgehend schnurgerade ist, ist das heute unsere Autobahn. Allerdings macht sich heute ein weiteres Phänomen bemerkbar. Gegen Abend nimmt aus zunächst unerklärlichen Gründen die Motorleistung spürbar ab, vor allem am Berg macht sich das  bemerkbar. Der Motor macht komische Geräusche, die Spitzengeschwindigkeit (75 mph auf der Autobahn sind normalerweise überhaupt kein Problem) ist kaum noch zu machen. Des Rätsels Lösung findet sich an der Zapfsäule. Wir tanken hier wie überall „unleaded Regular“, nur hat „Regular“ nicht in allen Bundesstaaten die gleiche Oktanzahl. In Wyoming und Montana hat „Regular“ nur eine Oktanzahl von 85,5. Für heute haben wir den Tank aber zunächst mal voll mit dem „minderwertigen Sprit“, der sich noch nicht einmal dadurch auszeichnet, dass er besonders billig wäre. Trotzdem erreichen wir etwas mehr als das gesteckte Ziel Great Falls, wir kommen bis auf den Pandera RV Park in Conrad.

 14. Tag

 8. Juni 2003

 518 mi/834 km

15. Tag 

9. Juni 2003 

218 mi/351 km 

Ein etwas durchmischtes Gefühl umgibt uns, jetzt da wir den Rockys wieder näher kommen. Die Wolken werden nicht weniger sondern mehr. Es hat sich hier, als wir in St. Mary ankommen, so richtig eingeschifft. Ratlos ziehen wir uns zunächst ins St. Mary Visitor Center zurück, doch besseres Wetter wird auch dort nicht gemacht. Die legendäre Going-to-the-sun-road, können wir für heute abhaken, zumal wir uns hier für teures Geld „chauffieren“ lassen müssen. Für unser Wohni ist die Strecke mal wieder wegen Überlänge gesperrt. 21 Feet sind das Maximum. Guter Rat ist jetzt teuer. Wir suchen die Lösung unseres Problems mal wieder in der Umstellung unseres Programms, immerhin flexibel sind wir ja. Also machen wir uns weiter auf Richtung Norden. Der Park hat auch einen kanadischen Teil. So sollte dies heute unser erster Grenzübertritt nach Kanada werden und im Gegensatz zu Mexiko diesmal mit dem Wohnmobil. Leider verpassen wir die Abzweigung zum Chief Mountain Int. Highway, dem quasi parkeigenen Grenzübergang und landen im Grenznest Carway, dem normalen Übergang. Dies merken wir allerdings erst, als wir den riesigen Umweg über Cardston fahren (36 km). Als absolut problemlos erweist sich die Fahrt mit dem Auto über die Grenze. Wir werden lediglich nach mitgeführten Waffen und Alkohol befragt. Ersteres können wir wahrheitsgemäß verneinen und zweiteres ist nur zum Eigengebrauch bestimmt (anderthalb Karton Dosenbier sind kein Problem). Ein Stempel im Pass ist unser Touristenvisum (Zettelwirtschaft wie bei den Amerikanern bleibt uns erspart). Wir sind jetzt im Bundesstaat Alberta und etwas ungewohnt sind zunächst die Entfernungs- und Geschwindigkeitsangaben in Kilometer. Man lernt schneller „amerikanisch“ als man sich das vorstellt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist es „Kilometer pro Stunde“ nach einem Meilentacho zu fahren. Nach besagtem Umweg erreichen wir wiederum den Waterton Clacier NP. Leider akzeptiert man hier unseren Nationalparkpass nicht, was uns CAD 12,50 extra kostet. Unsere Kreditkarte wird aber zum Glück akzeptiert, und so kommen wir auch ohne kanadische Dollars weiter. Das Städtchen Waterton bildet das Zentrum des Parkes auf der kanadischen Seite, und vermittelt so eine Art „Vier-Wald-Stätter-See-Atmosphäre“ mit dem Upper Waterton Lake und seiner schmucken kleinen Schiffsanlegestelle. Auf dem Akamina Parkway fahren wir zum Cameron Lake und marschieren dort etwas am See entlang, bis der Weg abrupt endet, wie wir später auf der Karte feststellen genau an der Grenze zu den USA. Der Grenzübertritt im Park selbst ist nur auf bestimmten Wanderwegen erlaubt und nur für Kanadier und US-Amerikaner. Nach einem kurzen Bummel durch die „City“ von Waterton lassen wir uns auf dem Creek Campground  vor den Toren des Parkes nieder.

Waterton Glacier Nationalpark

16. Tag 

10. Juni 2003 

220 mi/354 km 

Wir können es kaum fassen, das angekündigte Zwischenhoch hat Einzug gehalten und wir sehen blauen Himmel hinter den Bergen. Jetzt geht’s nochmals nach Waterton, unser Ticket von gestern gilt heute ja noch. Herrlich spiegeln sich jetzt die Berge im Wasser des Waterton Lake und vom Hügel des Prince of Wales Hotel hat man einen herrlichen Blick auf Waterton und die ganze Länge des Upper Waterton Lake. Zahlreiche Aussichtspunkte bietet auch der Chief Mountain Int. Highway, den wir heute von der anderen Seite her problemlos erwischen, auf unserem Rückweg in die USA. Wiederum gestaltet sich der Grenzübertritt problemlos, wenngleich die Officerin sehr genau wissen will, was wir mitführen. Da wir in Kanada keine Lebensmittel (auf dem Index stehen Fleischprodukte, Brot und Zitrusfrüchte) und keinen Alkohol gekauft haben lässt man uns unbehelligt weiter ziehen. An diesem Vormittag unternehmen wir vom Sun Point aus am Ufer des St. Mary Lake (großer Parkplatz, Endpunkt für Fahrzeuge über 21 Feet) eine Wanderung vorbei an drei Wasserfällen, den Barring Falls, St. Mary Falls und Virginia Falls. Für eine Tour mit den legendären roten Bussen auf den Logan Pass sind wir erstens zu spät dran und zweitens, das zeigt sich als wir gerade noch trockenen Fußes unser „mobiles Obdach“ erreichen, ist schon wieder Regen angesagt. Resigniert beschließen wir nach dem Mittagessen, den Rocky Mountains endgültig den Rücken zu kehren, die uns jetzt zum zweiten Mal wenig glückliches Wetter bescheren. Gerne hätten wir von den Giganten mehr gesehen, doch gutes Wetter lässt sich eben nicht buchen. Umständlich müssen wir auf unserem Weg Richtung Süden zunächst um die ganze untere Parkhälfte herumfahren. Am Abend erreichen wir Lakeside, wo wir auf dem Edgewter RV Resort übernachten.

Ein endloses Stück Interstate 90 steht uns heute bis in den Bundesstaat Washington bevor, denn wiederum ist ein gründlicher Ortswechsel geplant. Ein Zwischenstopp legen wir beim Ginko Petrified Forest bei Vantage ein, gleich nach dem wir auf der I-90 den Columbia River überquert haben. Die meisten versteinerten Bäume sehen wir hier jedoch im Park rund um das (an diesem Tag geschlossenen) Museum liegen. Der 2 Stunden Trail durch die wüstenartige Landschaft erscheint nicht lohnenswert, weshalb wir unser „Intermezzo“ hier schnell beenden und weiter fahren bis Yakima. Als nächstes Ziel schieben wir kurzerhand den Mount Rainier Nationalpark ein, weil unser Aufenthalt im Waterton Glacier NP ja kürzer ausgefallen ist. Zuvor übernachten wir auf dem Sun Tides RV Park.

 17. Tag

 11. Juni 2003

 445 mi/716 km

18. Tag 

12. Juni 2003 

149 mi/240 km 

Noch ein ganzes Stück müssen wir fahren, bis zum Mount Rainier, den fast 4500 Meter hohen, heute untätigen Vulkan. Wir befinden uns in der Cascade Range, einem Gebirge, das im Winter mit Unmengen Schnee zugeschüttet wird (im Schnitt 6 m). Dies merken wir noch im Juni, als wir uns langsam die Passstrasse hochquälen. Wir sind gespannt, denn normalerweise befindet sich der Koloss immer eingehüllt in Wolken. Doch zu unserem Erstaunen zeigt sich der noch dick mit Schnee bedeckte Vulkan in seiner ganzen Impossanz mit strahlend blauem Himmel. Wegen der besagten Unmassen Schnee, ist die Sunrise Region noch geschlossen. Da wir hier auf jeden Fall übernachten wollen kümmern wir uns gleich frühzeitig im Ohanapecosh Visitor Center um einen Platz auf dem gleichnamigen Campground. Die Passstrasse Richtung Paradise gibt immer wieder neue Blickwinkel frei. Auf rund 1600 m ist für unsere Wohnmobil Schluss. 400 Höhenmeter durch die dickste Winterlandschaft (vom Wegweiser ist gerade noch die Spitze zu sehen) bis zum Panorama Point liegen vor uns. Ganz hartnäckige machen die Zwei-Tages- Tour auf den Gipfel, wir ziehen uns jedoch nach unserer durch den vielen Schnee doch recht anstrengenden Tour in das Henry M. Jackson Memorial Visitor Center zurück, denn auch hier schieben sich jetzt immer mehr Wolken vom Tal zum Gipfel hoch, was für diese Landschaft nicht untypisch ist. Froh, dass es uns gelungen ist, diesen weißen Giganten gesehen zu haben, kehren wir zu unserem Campground zurück.

Mount Rainier

19. Tag 

13. Juni 2003 

321 mi/517 km

 

Nicht ernsthaft erwartet haben wir heute von der Sonne geweckt zu werden, zumal wir mit unserem RV ja auch mitten im dichten Wald stehen. Leider lässt sich die nicht einmal erahnen und das liegt mit Sicherheit nicht am Wald. Das Cascade Range Gebirge liegt in dichten Wolken und Nieselregen begleitet uns auf der Fahrt Richtung Mount St. Helens. In einer Rangerstation unterwegs versorgen wir uns zunächst mal mit Informationen über Wetterlage und Möglichkeiten, heute vielleicht doch noch etwas anderes als nur „graue Suppe“ zu sehen. Man macht uns zu letzterem wenig Hoffnung, gibt uns aber schon mal eine nützliche Karte mit, die die drei Anfahrtsmöglichkeiten zu dem spektakulären Vulkan, der sich 1980 zu großen Teilen selbst weggesprengt hat, beschreibt. Die drei möglichen Anfahrtswege Richtung Krater lassen sich übrigens nicht direkt nacheinander anfahren, sondern jeweils nur über riesige Umwege. Angesichts der Wetterlage fahren wir nicht wie geplant zum Windy Ridge hinauf sondern über die I-5 um den „Hügel“ rum und kommen von Westen her entlang des North Folk Toutle River. Im Johnston Ridge Observatory zahlen wir zunächst den Eintritt (US$ 3,00 pro Person). Da der Mount St. Helens kein Nationalpark ist, gilt hier auch unser Pass nicht. Ausführlich wird hier über die Geschichte des Vulkans und vor allen Dingen über den spektakulären Ausbruch berichtet. Eine Art Walkman übersetzt die Kommentare zu den verschiedenen Filmen auf deutsch. Aber der Mount St. Helens, den wir gestern noch beim Aufstieg zum Panorama Point aus der Ferne gesehen haben, lässt sich nicht blicken, obwohl wir genau davor stehen. Die Szenerie am Tag seines Ausbruchs kann nicht anders gewesen sein. Die Ranger machen uns keine Hoffnung auf besseres Wetter, nicht Morgen und auch nicht Übermorgen. Was uns bleibt, sind die Postkarten und das Wissen, das wir da waren. Eine weitere Anfahrt zu einem der anderen Aussichtspunkte (wie das Wort Aussicht klingt) sparen wir uns und sehen unser Heil nur in der Flucht. Woanders kann das Wetter nicht schlechter sein. Über die Interstate 5 verlassen wir den Bundesstaat Washington und erreichen über die imposante Zugbrücke Portland und somit Oregon. Die Zugbrücke führt uns zum zweiten Mal über den Columbia River und wie wir später erfahren ist sie auch noch in Betrieb. Man scheut sich hier angeblich auch nicht mitten in der Rushhour die Interstate dicht zu machen und einem Schiff die Vorfahrt einzuräumen. Das Chaos, das dann entsteht, können wir uns ausmalen, während wir uns im Schritttempo am Feierabendverkehr von Portland beteiligen (auch ohne Zugbrücke). Trotzdem kommen wir noch bis Albany, wo wir auf dem dortigen KOA übernachten.

Fast ¾ unserer Tour haben wir hinter uns. Aufgrund der Wetterkapriolen sind wir jetzt natürlich schon weiter als geplant. Umso erfreuter sind wir, dass uns der Crater Lake im gleichnamigen Nationalpark bei strahlendem Sonnenschein empfängt. Auch hier liegt noch mächtig Schnee. Deshalb ist die Straße rund um den Kratersee auch noch nicht komplett geöffnet. Leider hat auch der Bootsverkehr zu Wizard Island, der kleinen Insel im See (eigentlich ein kleiner Vulkan im Krater des großen Vulkans) seinen Betrieb noch nicht aufgenommen. Somit sind auch hier unsere Möglichkeiten beschränkt. Dennoch genießen wir die einzigartige Kulisse hier, 54 qkm tiefblaues Wasser umgeben von einem 600 m hohen weiß bedeckten Felsenring. Eine Übernachtungsmöglichkeit gibt es hier im Park nicht, weshalb wir bis zum Crater Lake Resort nach Forth Klamath weiterfahren.

 20. Tag

 14. Juni 2003

 212 mi/341 km

Crater Lake Nationalpark:
Wizard Island

 

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Gerne nehmen wir Anregungen entgegen oder beantworten Fragen: christoph.eble@online.de 
Stand: 21. Mai 2006