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Kurzfristig
stellen wir unseren Routenplan für heute mal wieder um. Auf der Karte entdecken
wir das Lava Beds National Monument, ein raues Gelände aus lauter
Lavafeldern und zig kleinen Höhlen, entstanden durch den Lavafluss früherer
Eruptionen. Im Visitor Center informieren wir uns, welche der bis zu einem
Kilometer langen Höhlen besichtet werden können. Je nach Brutzeit diverser
Vogelarten werden bestimmte Höhlen für Freizeitforscher wie uns gesperrt.
Dennoch kann man uns eine ganze Reihe von kleineren und größeren Höhlen
empfehlen. Ausgerüstet mit einer Taschenlampe, für die wir lediglich ein Pfand
hinterlegen müssen, machen wir uns auf zur Expedition. Die Höhlen sind
allesamt unbeleuchtet und können (oder dürfen) nur auf eigene Faust ohne Führung
erkundet werden. Im Plan sind Länge und Schwierigkeitsgrad angegeben. Wer an
Platzangst leidet oder in absoluter Dunkelheit leicht in Panik gerät ist hier
allerdings fehl am Platz, denn teilweise kommt man hier nur noch gebückt oder
gar auf allen Vieren vorwärts. Für uns entpuppt sich dieser Park jedoch als
wahrer Geheimtipp und so brauchen wir für diesen Abstecher den ganzen Tag, was
wir anhand unseres Zeitpolsters allerdings auch gut verkraften können. Unsere
Expedition beenden wir heute in McArthur auf dem Inter-Mountain Fair RV Park. |
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21. Tag
15. Juni
2003 192
mi/309 km |
Lava Beds National
Monuments
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Obwohl
schon seit gestern wieder im sonnigen Kalifornien angekommen sollte uns der
vergangene Winter auch heute wieder einen kräftigen Strich durch die Rechnung
machen. Schon
vor den Toren des Lassen Volcanic Nationalparks teilt uns eine Hinweistafel mit, dass
die Lassen Peak Road durch den
Park noch gesperrt ist. Angekommen
im Park wundern wir uns doch etwas darüber, denn von Schnee sieht man hier kaum
noch etwas. Ungewohnt scheint uns hier auch die Arbeitsmentalität des
Parkpersonals. Während das Visitor Center aus Personalmangel geschlossen ist
haben zwei Ranger Zeit einem dritten beim Baumschneiden zuzuschauen. Ob die
Passstrasse mit diesem Arbeitstempo noch vor dem nächsten Winter geräumt wird
werden wir nie erfahren ... Mit der von uns geplanten Wanderung auf den Lassen Peak
kann somit nichts werden. Nach Wanderungen um die beiden im Tal gelegenen Seen Manzanita Lake und Reflection
Lake verlassen wir den Park enttäuscht. In jedem anderen Park, den wir
bisher besucht haben, gab das Personal ein besseres Bild ab ... Auf dem Bordertown
RV Resort kurz vor Reno (Nevada) endet unsere heutige Etappe. |
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22. Tag
16. Juni
2003 207
mi/333 km |
23. Tag 17.
Juni 2003 184
mi/296 km |
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Auf
der Interstate geht’s durch Reno durch und auf der Ostseite der Sierra
Nevada entlang. Auf der US 395 kurz nach Bridgeport zweigt links der Weg
zur Ghosttown Bodie ab. Etwas mühsam sind die letzten 3 Meilen des 12
Meilenabstechers, da die Straße hier unbefestigt, das heißt eine einzige
Waschbrettpiste ist. Recht moderat ist der Eintrittspreis mit US$ 2,00 pro
Person, eine Broschüre in deutsch als unentbehrlicher Führer kostet
nochmals US$ 1,00 extra. Die Goldgräberstadt Bodie
hatte ihre Blütezeit um 1880. Heute stehen noch 5 Prozent der Holzhäuser,
beeindruckend und die ganze Szenerie dominierend die Standard Stamp
Mill, das Bergwerk und damaliger Hauptarbeitgeber der Stadt. Die Häuser
dürfen bis auf eines nicht betreten werden, bieten jedoch durch Fenster
und Türen genügend Einblick. Tatsächlich
wirkt die ganze Stadt recht gespenstisch und doch lässt es sich noch nach
empfinden, was in diesem Sündenpfuhl an Sauferei, Verbrechen und
Prostitution alles los war. Fazit:
ein absolut lohnender Abstecher. Schon von oben sehen wir bei unserer
Fahrt nach Lee Vining den Monolake,
ein Binnensee fast dreimal so salzhaltig wie Meerwasser. Fantastische
Kalktuffgebilde ragen aus dem Wasser und Scharen von kalifornischen Möwen
nisten am Ufer. Doch die Idylle täuscht, die für den See überlebenswichtigen
Zuflüsse werden zur Trinkwasserversorgung nach LA abgeleitet, das Ökosystem
ist drastisch gefährdet. Doch,
glaubt man den Infotafeln am Ufer, ist das Problem erkannt: Der
Wasserspiegel wird kontinuierlich wieder angehoben ...
„Von
hinten“ nähern wir uns jetzt gegen Abend unserem letzten Nationalpark,
dem Yosemite. Mit
Mühe bekommen wir noch im Inyo
National Forest auf dem Aspen Campground
unter, einem der zahlreichen einfachen National Forst Campgrounds, jedoch
nicht genug für den Ansturm von Leuten auf den Yosemite
NP. |
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Ghost Town Bodie |
24. Tag 18.
Juni 2003 107
mi/172 km |
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Bevor
wir auf den Tiogapass rauffahren
und somit in den Yosemite NP,
kehren wir nochmals zurück zum Monolake.
Bei Lee Vining gibt es einen Informationscenter. Auch wollen wir die
bizarren Kalkgebilde noch bei anderem Licht fotografieren. Als wir die Tiogaroad
bis auf 3000 Meter hochfahren wird uns endgültig klar, dass wir auch
dieses Mal das gleiche Problem bekommen wie vor 4 Jahren. Alle Campgrounds
im Park sind ausgebucht. Auch kurzfristig wird hier kaum was zu bekommen
sein, unser telefonischer Reservierungsversuch hatte schon vor drei Tagen
keinen Erfolg. Um das Problem nicht auf die Spitze zu treiben und am Abend
dann massive Probleme zu bekommen, reservieren wir telefonisch gleich 2 Nächte
bei dem uns bereits bekannten Indian
Flat RV Park in El Portal, 7 Meilen vom Park entfernt. Mit
US$ 45,00 pro Nacht nicht gerade ein Schnäppchen, richtig darüber ärgern
werden wir uns aber erst am Abend ...
Der
Yosemite NP dient uns nahe am Ende unserer Tour als Puffer, ein Tag
mehr oder weniger je nachdem wie wir im Zeitplan liegen, so die Planung. Den
heutigen Tag verbringen wir rund um den Tiogapass,
der bei unserer ersten Tour vor 4 Jahren noch geschlossen war. Im Tolumne
Meadows Visitor Center kaufen wir ein paar detaillierte
Wanderkarten, auch vom Valley und Mariposa Grove,
denn wir wollen die Zeit hier mit Wandern verbringen. Unterhalb des
Passes, wollen wir den 2880 Meter hohen Lembert Dome
besteigen. Die Tour führt bis auf das letzte Stück durch den Wald. Erst
zum Schluss wird es etwas brenzlig, aber kein unlösbares Problem dank des
griffigen Granits. Nach unserer Rückkehr geht’s nochmals auf die Passhöhe
wo wir am Morgen nur durchgefahren sind, am Tioga
Lake reicht die Zeit noch für einen Spaziergang. Lange, doch auf
keinen Fall langweilig, zieht sich der Weg den Pass hinunter von Punkt zu
Punkt, natürlich mit einigen Stopps bis ins Yosemite
Valley. Interessant hier der Olmstedt Point
mit Blick bis zum Half Dome. Die
engen Tunnel kennen wir bereits, machen uns aber auch keine Probleme.
Dennoch ist es ratsam etwas mehr in der Straßenmitte zu fahren, denn
schnell bleibt man mit dem weit herausstehenden Alkoven an der schrägen
Tunnelwand hängen. Wir erreichen unbeschadet unseren Campground in El
Portal. Die Reservierung war erfolgreich und dass der Platz recht eng ist,
war uns noch in Erinnerung. Doch für soviel Geld sollte man meinen, dass
es möglich sein müsste tiefhängende Äste abzuschneiden und den ein
oder anderen Dollar mal in den mehr als dreckigen und veralteten Sanitärbereich
zu stecken ... |
Früh
wie immer sind wir auf den Beinen, heute mit dem Ziel vor dem großen
Ansturm im Yosemite NP und dort
speziell auf dem Glacier Point
zu sein. Eine Strecke von rund 50 Meilen und davon nur 7 bis zum
Parkeingang. Insgesamt legen wir heute 120 Meilen innerhalb des Parkes zurück,
ein Zeichen für die Ausmaße. Im leichten Morgendunst noch liegt unter
uns das Yosemite Valley und gegenüber der Half Dome. Einen enormen Überblick genießt man hier vom Glacier
Point aus, weit über das Tal hinaus auf die fulminante Bergszenerie
ringsherum. Als wir gegen Nachmittag in Wawona
ankommen ist die Straße nach Mariposa
Grove bereits wegen Überfüllung des dortigen Parkplatzes gesperrt. Für
uns jedoch kein Problem, der Shuttlebus fährt alle halbe Stunde. Wie
alles im Park ist auch der Mammutwald hier überlaufen, aber auch hier
gilt die Faustregel, rund eine Meile vom Parkplatz entfernt ist die imaginäre
Grenze für den Durchschnittsamerikaner und dahinter kann man in Ruhe die
Natur genießen.
Eine
kleine Stadt ist das Yosemite
Village, mit einem großen Einkaufsmarkt, dem obligatorischen Visitor
Center und der Autowerkstatt die wir dieses Mal nicht brauchen, ja sogar
ein Krankenhaus gibt es hier. Wohl
auch nötig ob der manchmal waghalsigen Manöver denen sich hier die
Besucher manchmal aussetzten nur um spektakuläre Fotos zu bekommen. Jedes
Jahr endet der Besuch für einige Touristen in dem zum Freizeitpark
verkommenen Yosemite NP tödlich. Unsere Wut auf unseren Campgroundbetreiber
(nicht mehr der etwas zottelige, aber lustige und liebevolle Bob vom
letzten Mal) erfährt heute Abend nochmals eine Steigerung als wir genau
zu dem Zeitpunkt eintreffen als er unseren bereits am Vortag bezahlten
Platz ein zweites mal vermieten möchte ... |
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25. Tag
19. Juni
2003 130
mi/209 km |
Yosemite Nationalpark:
Blick vom Glacier Point
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Ein
letztes Mal fahren wir heute in den Park. Am zentralen Parkplatz im
Village stellen wir unser Wohni ab. Der gutgetaktete Shuttleservice im Tal
bringt uns ganz nach hinten. Wir wandern dem Merced River
entlang bis zum Vernal Fall (97
m) der uns mit einer erfrischenden Dusche und schillerndem Regenbogen empfängt
und weiter bis wir den Nevada Fall
aus der Ferne sehen.
Enttäuscht sind wir, dass man hier auf die Erhaltung der Natur scheinbar
nicht mehr all zuviel Wert legt im Vergleich zu anderen Parks. Nur so können
wir uns erklären, dass es erlaubt ist im idyllischen Mirrorlake (spiegeln kann sich hier natürlich nichts mehr) zu
baden. Deshalb verlassen wir den Yosemite
NP mit gemischten Gefühlen. Am Abend treffen wir in Mariposa auf dem
dortigen KOA ein, auch den haben wir vorsorglich, es ist ja
Freitag, schon am Morgen reserviert. |
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26. Tag
20. Juni
2003 56
mi/90 km |
Yosemite Nationalpark:
Vernal Falls
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Immer
häufiger ist jetzt Los Angeles ausgeschildert, die Meilenangaben werden immer
weniger. Unmerklich neigt sich unsere Tour dem Ende zu. Die letzten Tage wollen
wir entlang des Pazifik verbringen. Über die teilweise schon bekannte Strecke
über Merced erreichen wir bei Watsonville die Pazifikküste. Etwas schwierig
gestaltet sich heute, am Samstag, die Campgroundsuche. Wir müssen uns nochmals
ins Landesinnere, auf das Cabana Holiday
RV Resort in Prundale zurückziehen.
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27. Tag
21. Juni
2003 205
mi/330 km |
28. Tag 22.
Juni 2003 57
mi/92 km |
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Mit
dem Monterey Bay Aquarium wartet
nochmals ein Highlight auf uns, allerdings auch nicht gerade ein billiges Vergnügen.
Parken lässt man uns am Straßenrand, aber die Parkuhr ist eine gierigsten die
wir je gesehen haben. Zahlreiche Münzen verschluckt sie ohne mitzuzählen. Um
uns Ärger bei der Rückkehr in Form einer Parkkralle zu ersparen kratzen wir
unser letztes Münz zusammen, auf den Tag verteilt US$ 10,00. Der Eintritt
kostet uns US$ 21,00 pro Person, allerdings inklusive einer deutschen Audiotour,
die sicherlich unentbehrlich ist. In großen Becken wird das Leben der inneren
und äußeren Bucht von Monterey gezeigt. Nicht nur Fische, auch Kraken,
Quallen, Robben und Vögel sind zu sehen. Interessant, aber auch sehr gut
besucht sind die Fütterungen. Mit Sicherheit ein lohnender Programmpunkt. Der
Weg Richtung Süden führt uns an der Carmel
Mission vorbei, eine von Franziskanern gegründete Missionsstation im
maurischen Stil. Auf
dem Weg nach Big Sur beginnen wir mit dem interessantesten Abschnitt des Highway No. 1. Steil
abfallende Küsten und zerklüftete Buchten machen hier den Reiz aus. Zu unserem
Bedauern finden wir keinen Campground direkt am Meer. Wir steuern den Riverside
Campground in Big Sur an, der wie die anderen Campgrounds um Big Sur rum für
lange Wohnmobile recht schwer anzufahren ist, weil man auf einer schmalen,
steilen Straße in eine kleine Schlucht hinunter fahren muss. |
Der
letzte richtige Urlaubstag ist angebrochen. Bis Los Angeles ist es nicht mehr
weit und wir wollen den ganzen Tag nur an der Pazifikküste verbringen. Dazu
lassen wir uns am Morgen viel Zeit, es dauert immer recht lange bis die Sonne
hier den morgendlichen Nebel verdrängt hat. Verschiedene Aussichtspunkte geben
immer wieder einen anderen Blick frei. Weil hier sehr viele Grundstücke in
Privatbesitz sind kommt man an nur sehr wenigen stellen wirklich mal runter ans
Wasser. Bei San Simeon, genauer am Point Piedras
Blancas, hat sich eine Kolonie Elefanten-Robben niedergelassen. Faul wälzen
sich die den Seehunden ähnlichen Tiere im Sand. Die Idylle wird nur hin und
wieder durch die „Hahnenkämpfe“ einiger Jungtiere unterbrochen. Ein Zaun am
Strand hält Zuschauer und Tiere auf Distanz, nicht nur zum Schutz der Tiere wie
auf Infotafeln (auch in deutsch) zu lesen ist. Zu leicht können auch Zuschauer
in die Kämpfe der manchmal aggressiven Tiere verwickelt werden. Dennoch ist
dies hier keine Art Zoo, die Robben haben sich hier aus eigenem Antrieb
niedergelassen. Mit dem Pacific Dunes
Ranch Campground finden wir heute, fast zum Abschluss nochmals einen
Super-Campground. Auch dieser Campground ist nicht direkt am Wasser, sondern
durch einen knapp einen Kilometer breiten Dünenstreifen vom Meer getrennt. Aber
gerade dieser Dünenstreifen hat es uns besonders angetan. Die
Wanderung Richtung Ozean wird zum Wüstentrip, stände hinter der nächsten Düne
eine Kamelherde, würde sich keiner mehr darüber wundern ...
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29. Tag
23. Juni
2003 138
mi/222 km |
Highway No. 1:
Pazifikküste
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Unser
Ziel heißt heute Los Angeles, definitiv. Wir versuchen soweit möglich
weiterhin dem Pazifik entlang zu fahren. Kurz vor Ventura gelingt uns unser
letztes Vorhaben, ein Bad im Pazifik. Zwar ist es etwas kompliziert von der
Interstate auf die direkt daneben verlaufende Küstenstraße zu kommen, aber dafür
kann man dann direkt am flachen Sandstrand parken. Übermütig stürzen wir uns
in die Wellen, nachdem wir uns an das doch recht kalte Wasser gewöhnt haben.
Nur hier, ganz im Süden Kaliforniens ist das Baden im Meer ohne Neoprenanzug überhaupt
möglich. Gegen Nachmittag erreichen wir Santa Monica. Auf der I-10 stoßen wir
in das Zentrum Los Angeles’ vor, wir wollen unser Ziel, den Del Rio
RV Park, noch vor der Rushhour erreichen. Allerdings
scheint in LA den ganzen Tag Rushhour zu sein, auf jeden Fall geht’s für uns
bald nur noch Stopp and Go, nur langsam zieht die Skyline an uns vorüber. Sinnvoll
ist es hier, sich auf den 4 – 6 spurigen Autobahnen (eine Richtung) immer in
der Mitte zu halten, weil man ja nicht weis, ob’s an der nächsten Abzweigung
rechts oder links weggeht. Der Del Rio RV
Park ist nicht unbedingt der Traum aller Camper, aber die Eigenschaft, dass
er El Monte in Santa Fe Springs
am nächsten ist, lässt uns darüber hinwegsehen, dass wir die letzte Nacht
zwischen lauter Mobile Homes
verbringen.
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30. Tag
24. Juni
2003 221
mi/356 km |
31. Tag 25.
Juni 2003 13
mi/21 km |
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Bis
11.00 Uhr muss der Kasten beim Vermieter sein. Für uns also noch genügend Zeit
etwas aufzuräumen und zu putzen. All zu viel wollen wir dieses mal nicht
machen. Ein paar Mücken auf der Windschutzscheibe kaschieren vielleicht unseren
kleinen Steinschlag, ansonsten können wir dieses mal als Novum mit einem gänzlich
intakten Wohnmobil aufwarten. Dennoch ist es immer das gleiche Gefühl, das sich
jetzt in uns breit macht: Was wird der Vermieter alles beanstanden? Eine Stunde
später nach unseren letzten 13 Meilen stehen wir bei El Monte
auf dem Hof. Erstaunlich schnell läuft die Prozedur. Man ist hier wirklich
nicht kleinlich. Unsere Auslagen werden anstandslos ersetzt. Für unser flüchtiges
Gas aufgrund des Lecks im Gassystems bekommen wir sogar eine Tankfüllung Gas
ersetzt. Hier fällt uns auf, dass bei El Monte
jeder Mitarbeiter berechtigt ist eine Entscheidung in dieser Größenordnung
selbst zu treffen, ohne vorher den „Supervisor“ zu konsultieren. Am längsten
dauert es wieder, bis unser ganzes Gepäck in den Koffern verstaut ist. Schließlich
konnten wir das nicht früher erledigen, unsere Koffer blieben aus Platzgründen
im Lager von El Monte. Gegen
12.00 Uhr bringt man uns zum Flughafen. Das Einchecken läuft jetzt etwas anders
als gewohnt ab. Zuerst geht’s zur Gepäckkontrolle, wo hinter einer Art
spanischen Wand unsere Koffer durchleuchtet werden. Wir bekommen mit wie ein
Teil unserer Koffer geöffnet wird, leider ohne uns hinzuzuziehen. Von
„Bodyguards“ begleitet geht unser Gepäck nun zum Eincheckschalter. Da unser
Flug heute erst um 19.00 Uhr geht haben wir nun noch jede Menge Zeit, die wir in
der Sitzecke von Mc.Donalds
verbringen. Der Blick auf’s Rollfeld vertreibt uns die lange Weile, bis schließlich
auch unser „Kranich“ ans Gate gerollt wird. Auf eine Leibesvisitation vor
betreten des Fliegers verzichtet man hier, eine Terrorgefahr geht anscheinend
nur von Europa aus. Nach dem Start drehen wir noch eine Schleife über den
Pazifik, bevor wir wieder ins Landesinnere fliegen. Langsam versinkt die
Landschaft unter uns im Dunst und später im Dunkel der Nacht. Zweifelsohne
liegt wiederum ein unvergesslicher Urlaub hinter uns, doch ob wir wiederkommen
wissen wir dieses Mal nicht ...
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Noch
ein paar Anmerkungen zum Schluß:
Dies
war mit über 10000 km die längste unserer 3 Touren. Dank unserer guten Planung
waren wir hiervon nicht überrascht. Da wir im Verhältnis zu den anderen Touren
nicht weniger gesehen haben und doch viel mehr Zeit mit Fahren verbracht haben,
sind wir im Schnitt täglich eine Stunde später auf dem Campground angekommen.
Auch wenn das Wetter nicht immer mitgespielt hat betrachten wir diesen Urlaub
als gelungen. Überrascht waren wir über soviel Schnee, in den wesentlich
niedrigeren Gebirgszügen der Bundesstaaten im Nordwesten, im Vergleich zu den
Rocky Mountains, die ja zumindest was die Straßen betrifft, schneefrei waren.
Gut, dass wir auch noch ein paar Alternativziele vorbereitet hatten. Mit knapp
EUR 2500 lagen wir zum Schluss unter unserer Kalkulation. Positiv hat sich
diesmal der niedrige Dollarkurs ausgewirkt. Leider blieb es uns auch dieses Mal
nicht erspart, eine Werkstatt anzufahren. Aber eine Tour mit dem Camper auf
eigene Faust ist halt kein Pauschalurlaub mit „Rundumversorgung“. Hier ist
immer mal wieder Eigeninitiative gefragt. Von den Ausmaßen und vom Verbrauch
her hat sich das Wohnmobil zu dem im Vergleich zum letzten mal nicht
unterschieden. Die Bezinkosten lagen je nach Bundesstaat zwischen US$ 1,35 und
2,10.
Bedenklich
fanden wir die Sicherheitsüberprüfungen in Frankfurt durch US-amerikanisches
Personal. Obwohl die Damen und Herren korrekt und freundlich waren, kann es
unserer Meinung nach nicht angehen, dass Ausländer in Deutschland kontrollieren
und Weisungen erteilen. Kontrollen übrigens, die in den USA nicht durchgeführt
werden. Sollten die USA die Einreisebestimmungen verschärfen, in der Form, dass
zukünftig biometrische Daten erfasst werden, war dies unser letzter Urlaub in
den USA ...
Christoph
und Markus Eble
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