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Tour 2003 3. Teil    
Tour 2003 2. Teil

 

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Kurzfristig stellen wir unseren Routenplan für heute mal wieder um. Auf der Karte entdecken wir das Lava Beds National Monument, ein raues Gelände aus lauter Lavafeldern und zig kleinen Höhlen, entstanden durch den Lavafluss früherer Eruptionen. Im Visitor Center informieren wir uns, welche der bis zu einem Kilometer langen Höhlen besichtet werden können. Je nach Brutzeit diverser Vogelarten werden bestimmte Höhlen für Freizeitforscher wie uns gesperrt. Dennoch kann man uns eine ganze Reihe von kleineren und größeren Höhlen empfehlen. Ausgerüstet mit einer Taschenlampe, für die wir lediglich ein Pfand hinterlegen müssen, machen wir uns auf zur Expedition. Die Höhlen sind allesamt unbeleuchtet und können (oder dürfen) nur auf eigene Faust ohne Führung erkundet werden. Im Plan sind Länge und Schwierigkeitsgrad angegeben. Wer an Platzangst leidet oder in absoluter Dunkelheit leicht in Panik gerät ist hier allerdings fehl am Platz, denn teilweise kommt man hier nur noch gebückt oder gar auf allen Vieren vorwärts. Für uns entpuppt sich dieser Park jedoch als wahrer Geheimtipp und so brauchen wir für diesen Abstecher den ganzen Tag, was wir anhand unseres Zeitpolsters allerdings auch gut verkraften können. Unsere Expedition beenden wir heute in McArthur auf dem Inter-Mountain Fair RV Park.

 21. Tag

 15. Juni 2003

 192 mi/309 km

Lava Beds National Monuments

Obwohl schon seit gestern wieder im sonnigen Kalifornien angekommen sollte uns der vergangene Winter auch heute wieder einen kräftigen Strich durch die Rechnung machen. Schon vor den Toren des Lassen Volcanic Nationalparks teilt uns eine Hinweistafel mit, dass die Lassen Peak Road durch den Park noch gesperrt ist. Angekommen im Park wundern wir uns doch etwas darüber, denn von Schnee sieht man hier kaum noch etwas. Ungewohnt scheint uns hier auch die Arbeitsmentalität des Parkpersonals. Während das Visitor Center aus Personalmangel geschlossen ist haben zwei Ranger Zeit einem dritten beim Baumschneiden zuzuschauen. Ob die Passstrasse mit diesem Arbeitstempo noch vor dem nächsten Winter geräumt wird werden wir nie erfahren ... Mit der von uns geplanten Wanderung auf den Lassen Peak kann somit nichts werden. Nach Wanderungen um die beiden im Tal gelegenen Seen Manzanita Lake und Reflection Lake verlassen wir den Park enttäuscht. In jedem anderen Park, den wir bisher besucht haben, gab das Personal ein besseres Bild ab ... Auf dem Bordertown RV Resort kurz vor Reno (Nevada) endet unsere heutige Etappe.

 22. Tag

 16. Juni 2003

 207 mi/333 km

23. Tag 

17. Juni 2003 

184 mi/296 km 

Auf der Interstate geht’s durch Reno durch und auf der Ostseite der Sierra Nevada entlang. Auf der US 395 kurz nach Bridgeport zweigt links der Weg zur Ghosttown Bodie ab. Etwas mühsam sind die letzten 3 Meilen des 12 Meilenabstechers, da die Straße hier unbefestigt, das heißt eine einzige Waschbrettpiste ist. Recht moderat ist der Eintrittspreis mit US$ 2,00 pro Person, eine Broschüre in deutsch als unentbehrlicher Führer kostet nochmals US$ 1,00 extra. Die Goldgräberstadt Bodie hatte ihre Blütezeit um 1880. Heute stehen noch 5 Prozent der Holzhäuser, beeindruckend und die ganze Szenerie dominierend die Standard Stamp Mill, das Bergwerk und damaliger Hauptarbeitgeber der Stadt. Die Häuser dürfen bis auf eines nicht betreten werden, bieten jedoch durch Fenster und Türen genügend Einblick. Tatsächlich wirkt die ganze Stadt recht gespenstisch und doch lässt es sich noch nach empfinden, was in diesem Sündenpfuhl an Sauferei, Verbrechen und Prostitution alles los war. Fazit: ein absolut lohnender Abstecher. Schon von oben sehen wir bei unserer Fahrt nach Lee Vining den Monolake, ein Binnensee fast dreimal so salzhaltig wie Meerwasser. Fantastische Kalktuffgebilde ragen aus dem Wasser und Scharen von kalifornischen Möwen nisten am Ufer. Doch die Idylle täuscht, die für den See überlebenswichtigen Zuflüsse werden zur Trinkwasserversorgung nach LA abgeleitet, das Ökosystem ist drastisch gefährdet. Doch, glaubt man den Infotafeln am Ufer, ist das Problem erkannt: Der Wasserspiegel wird kontinuierlich wieder angehoben ...

„Von hinten“ nähern wir uns jetzt gegen Abend unserem letzten Nationalpark, dem Yosemite. Mit Mühe bekommen wir noch im Inyo National Forest auf dem Aspen Campground unter, einem der zahlreichen einfachen National Forst Campgrounds, jedoch nicht genug für den Ansturm von Leuten auf den Yosemite NP.

Ghost Town Bodie

24. Tag 

18. Juni 2003 

107 mi/172 km 

Bevor wir auf den Tiogapass rauffahren und somit in den Yosemite NP, kehren wir nochmals zurück zum Monolake. Bei Lee Vining gibt es einen Informationscenter. Auch wollen wir die bizarren Kalkgebilde noch bei anderem Licht fotografieren. Als wir die Tiogaroad bis auf 3000 Meter hochfahren wird uns endgültig klar, dass wir auch dieses Mal das gleiche Problem bekommen wie vor 4 Jahren. Alle Campgrounds im Park sind ausgebucht. Auch kurzfristig wird hier kaum was zu bekommen sein, unser telefonischer Reservierungsversuch hatte schon vor drei Tagen keinen Erfolg. Um das Problem nicht auf die Spitze zu treiben und am Abend dann massive Probleme zu bekommen, reservieren wir telefonisch gleich 2 Nächte bei dem uns bereits bekannten Indian Flat RV Park in El Portal, 7 Meilen vom Park entfernt. Mit US$ 45,00 pro Nacht nicht gerade ein Schnäppchen, richtig darüber ärgern werden wir uns aber erst am Abend ...

Der Yosemite NP dient uns nahe am Ende unserer Tour als Puffer, ein Tag mehr oder weniger je nachdem wie wir im Zeitplan liegen, so die Planung. Den heutigen Tag verbringen wir rund um den Tiogapass, der bei unserer ersten Tour vor 4 Jahren noch geschlossen war. Im Tolumne Meadows Visitor Center kaufen wir ein paar detaillierte Wanderkarten, auch vom Valley und Mariposa Grove, denn wir wollen die Zeit hier mit Wandern verbringen. Unterhalb des Passes, wollen wir den 2880 Meter hohen Lembert Dome besteigen. Die Tour führt bis auf das letzte Stück durch den Wald. Erst zum Schluss wird es etwas brenzlig, aber kein unlösbares Problem dank des griffigen Granits. Nach unserer Rückkehr geht’s nochmals auf die Passhöhe wo wir am Morgen nur durchgefahren sind, am Tioga Lake reicht die Zeit noch für einen Spaziergang. Lange, doch auf keinen Fall langweilig, zieht sich der Weg den Pass hinunter von Punkt zu Punkt, natürlich mit einigen Stopps bis ins Yosemite Valley. Interessant hier der Olmstedt Point mit Blick bis zum Half Dome. Die engen Tunnel kennen wir bereits, machen uns aber auch keine Probleme. Dennoch ist es ratsam etwas mehr in der Straßenmitte zu fahren, denn schnell bleibt man mit dem weit herausstehenden Alkoven an der schrägen Tunnelwand hängen. Wir erreichen unbeschadet unseren Campground in El Portal. Die Reservierung war erfolgreich und dass der Platz recht eng ist, war uns noch in Erinnerung. Doch für soviel Geld sollte man meinen, dass es möglich sein müsste tiefhängende Äste abzuschneiden und den ein oder anderen Dollar mal in den mehr als dreckigen und veralteten Sanitärbereich zu stecken ...

Früh wie immer sind wir auf den Beinen, heute mit dem Ziel vor dem großen Ansturm im Yosemite NP und dort speziell auf dem Glacier Point zu sein. Eine Strecke von rund 50 Meilen und davon nur 7 bis zum Parkeingang. Insgesamt legen wir heute 120 Meilen innerhalb des Parkes zurück, ein Zeichen für die Ausmaße. Im leichten Morgendunst noch liegt unter uns das Yosemite Valley und gegenüber der Half Dome. Einen enormen Überblick genießt man hier vom Glacier Point aus, weit über das Tal hinaus auf die fulminante Bergszenerie ringsherum. Als wir gegen Nachmittag in Wawona ankommen ist die Straße nach Mariposa Grove bereits wegen Überfüllung des dortigen Parkplatzes gesperrt. Für uns jedoch kein Problem, der Shuttlebus fährt alle halbe Stunde. Wie alles im Park ist auch der Mammutwald hier überlaufen, aber auch hier gilt die Faustregel, rund eine Meile vom Parkplatz entfernt ist die imaginäre Grenze für den Durchschnittsamerikaner und dahinter kann man in Ruhe die Natur genießen.

Eine kleine Stadt ist das Yosemite Village, mit einem großen Einkaufsmarkt, dem obligatorischen Visitor Center und der Autowerkstatt die wir dieses Mal nicht brauchen, ja sogar ein Krankenhaus gibt es hier. Wohl auch nötig ob der manchmal waghalsigen Manöver denen sich hier die Besucher manchmal aussetzten nur um spektakuläre Fotos zu bekommen. Jedes Jahr endet der Besuch für einige Touristen in dem zum Freizeitpark verkommenen Yosemite NP tödlich. Unsere Wut auf unseren Campgroundbetreiber (nicht mehr der etwas zottelige, aber lustige und liebevolle Bob vom letzten Mal) erfährt heute Abend nochmals eine Steigerung als wir genau zu dem Zeitpunkt eintreffen als er unseren bereits am Vortag bezahlten Platz ein zweites mal vermieten möchte ...

 25. Tag

 19. Juni 2003

 130 mi/209 km

Yosemite Nationalpark:
Blick vom Glacier Point

Ein letztes Mal fahren wir heute in den Park. Am zentralen Parkplatz im Village stellen wir unser Wohni ab. Der gutgetaktete Shuttleservice im Tal bringt uns ganz nach hinten. Wir wandern dem Merced River entlang bis zum Vernal Fall (97 m) der uns mit einer erfrischenden Dusche und schillerndem Regenbogen empfängt und weiter bis wir den Nevada Fall  aus der Ferne sehen.
Enttäuscht sind wir, dass man hier auf die Erhaltung der Natur scheinbar nicht mehr all zuviel Wert legt im Vergleich zu anderen Parks. Nur so können wir uns erklären, dass es erlaubt ist im idyllischen Mirrorlake (spiegeln kann sich hier natürlich nichts mehr) zu baden. Deshalb verlassen wir den Yosemite NP mit gemischten Gefühlen. Am Abend treffen wir in Mariposa auf dem dortigen KOA ein, auch den haben wir vorsorglich, es ist ja Freitag, schon am Morgen reserviert.

 26. Tag

 20. Juni 2003

 56 mi/90 km

Yosemite Nationalpark:
Vernal Falls

Immer häufiger ist jetzt Los Angeles ausgeschildert, die Meilenangaben werden immer weniger. Unmerklich neigt sich unsere Tour dem Ende zu. Die letzten Tage wollen wir entlang des Pazifik verbringen. Über die teilweise schon bekannte Strecke über Merced erreichen wir bei Watsonville die Pazifikküste. Etwas schwierig gestaltet sich heute, am Samstag, die Campgroundsuche. Wir müssen uns nochmals ins Landesinnere, auf das Cabana Holiday RV Resort in Prundale zurückziehen.

 27. Tag

 21. Juni 2003

 205 mi/330 km

28. Tag 

22. Juni 2003 

57 mi/92 km 

Mit dem Monterey Bay Aquarium wartet nochmals ein Highlight auf uns, allerdings auch nicht gerade ein billiges Vergnügen. Parken lässt man uns am Straßenrand, aber die Parkuhr ist eine gierigsten die wir je gesehen haben. Zahlreiche Münzen verschluckt sie ohne mitzuzählen. Um uns Ärger bei der Rückkehr in Form einer Parkkralle zu ersparen kratzen wir unser letztes Münz zusammen, auf den Tag verteilt US$ 10,00. Der Eintritt kostet uns US$ 21,00 pro Person, allerdings inklusive einer deutschen Audiotour, die sicherlich unentbehrlich ist. In großen Becken wird das Leben der inneren und äußeren Bucht von Monterey gezeigt. Nicht nur Fische, auch Kraken, Quallen, Robben und Vögel sind zu sehen. Interessant, aber auch sehr gut besucht sind die Fütterungen. Mit Sicherheit ein lohnender Programmpunkt. Der Weg Richtung Süden führt uns an der Carmel Mission vorbei, eine von Franziskanern gegründete Missionsstation im maurischen Stil. Auf dem Weg nach Big Sur beginnen wir mit dem interessantesten Abschnitt des Highway No. 1. Steil abfallende Küsten und zerklüftete Buchten machen hier den Reiz aus. Zu unserem Bedauern finden wir keinen Campground direkt am Meer. Wir steuern den Riverside Campground in Big Sur an, der wie die anderen Campgrounds um Big Sur rum für lange Wohnmobile recht schwer anzufahren ist, weil man auf einer schmalen, steilen Straße in eine kleine Schlucht hinunter fahren muss.

Der letzte richtige Urlaubstag ist angebrochen. Bis Los Angeles ist es nicht mehr weit und wir wollen den ganzen Tag nur an der Pazifikküste verbringen. Dazu lassen wir uns am Morgen viel Zeit, es dauert immer recht lange bis die Sonne hier den morgendlichen Nebel verdrängt hat. Verschiedene Aussichtspunkte geben immer wieder einen anderen Blick frei. Weil hier sehr viele Grundstücke in Privatbesitz sind kommt man an nur sehr wenigen stellen wirklich mal runter ans Wasser. Bei San Simeon, genauer am Point Piedras Blancas, hat sich eine Kolonie Elefanten-Robben niedergelassen. Faul wälzen sich die den Seehunden ähnlichen Tiere im Sand. Die Idylle wird nur hin und wieder durch die „Hahnenkämpfe“ einiger Jungtiere unterbrochen. Ein Zaun am Strand hält Zuschauer und Tiere auf Distanz, nicht nur zum Schutz der Tiere wie auf Infotafeln (auch in deutsch) zu lesen ist. Zu leicht können auch Zuschauer in die Kämpfe der manchmal aggressiven Tiere verwickelt werden. Dennoch ist dies hier keine Art Zoo, die Robben haben sich hier aus eigenem Antrieb niedergelassen. Mit dem Pacific Dunes Ranch Campground finden wir heute, fast zum Abschluss nochmals einen Super-Campground. Auch dieser Campground ist nicht direkt am Wasser, sondern durch einen knapp einen Kilometer breiten Dünenstreifen vom Meer getrennt. Aber gerade dieser Dünenstreifen hat es uns besonders angetan. Die Wanderung Richtung Ozean wird zum Wüstentrip, stände hinter der nächsten Düne eine Kamelherde, würde sich keiner mehr darüber wundern ...

 29. Tag

 23. Juni 2003

 138 mi/222 km

Highway No. 1:
Pazifikküste

Unser Ziel heißt heute Los Angeles, definitiv. Wir versuchen soweit möglich weiterhin dem Pazifik entlang zu fahren. Kurz vor Ventura gelingt uns unser letztes Vorhaben, ein Bad im Pazifik. Zwar ist es etwas kompliziert von der Interstate auf die direkt daneben verlaufende Küstenstraße zu kommen, aber dafür kann man dann direkt am flachen Sandstrand parken. Übermütig stürzen wir uns in die Wellen, nachdem wir uns an das doch recht kalte Wasser gewöhnt haben. Nur hier, ganz im Süden Kaliforniens ist das Baden im Meer ohne Neoprenanzug überhaupt möglich. Gegen Nachmittag erreichen wir Santa Monica. Auf der I-10 stoßen wir in das Zentrum Los Angeles’ vor, wir wollen unser Ziel, den Del Rio RV Park, noch vor der Rushhour erreichen. Allerdings scheint in LA den ganzen Tag Rushhour zu sein, auf jeden Fall geht’s für uns bald nur noch Stopp and Go, nur langsam zieht die Skyline an uns vorüber. Sinnvoll ist es hier, sich auf den 4 – 6 spurigen Autobahnen (eine Richtung) immer in der Mitte zu halten, weil man ja nicht weis, ob’s an der nächsten Abzweigung rechts oder links weggeht. Der Del Rio RV Park ist nicht unbedingt der Traum aller Camper, aber die Eigenschaft, dass er El Monte in Santa Fe Springs am nächsten ist, lässt uns darüber hinwegsehen, dass wir die letzte Nacht zwischen lauter Mobile Homes verbringen.

 30. Tag

 24. Juni 2003

 221 mi/356 km

31. Tag 

25. Juni 2003 

13 mi/21 km 

Bis 11.00 Uhr muss der Kasten beim Vermieter sein. Für uns also noch genügend Zeit etwas aufzuräumen und zu putzen. All zu viel wollen wir dieses mal nicht machen. Ein paar Mücken auf der Windschutzscheibe kaschieren vielleicht unseren kleinen Steinschlag, ansonsten können wir dieses mal als Novum mit einem gänzlich intakten Wohnmobil aufwarten. Dennoch ist es immer das gleiche Gefühl, das sich jetzt in uns breit macht: Was wird der Vermieter alles beanstanden? Eine Stunde später nach unseren letzten 13 Meilen stehen wir bei El Monte auf dem Hof. Erstaunlich schnell läuft die Prozedur. Man ist hier wirklich nicht kleinlich. Unsere Auslagen werden anstandslos ersetzt. Für unser flüchtiges Gas aufgrund des Lecks im Gassystems bekommen wir sogar eine Tankfüllung Gas ersetzt. Hier fällt uns auf, dass bei El Monte jeder Mitarbeiter berechtigt ist eine Entscheidung in dieser Größenordnung selbst zu treffen, ohne vorher den „Supervisor“ zu konsultieren. Am längsten dauert es wieder, bis unser ganzes Gepäck in den Koffern verstaut ist. Schließlich konnten wir das nicht früher erledigen, unsere Koffer blieben aus Platzgründen im Lager von El Monte. Gegen 12.00 Uhr bringt man uns zum Flughafen. Das Einchecken läuft jetzt etwas anders als gewohnt ab. Zuerst geht’s zur Gepäckkontrolle, wo hinter einer Art spanischen Wand unsere Koffer durchleuchtet werden. Wir bekommen mit wie ein Teil unserer Koffer geöffnet wird, leider ohne uns hinzuzuziehen. Von „Bodyguards“ begleitet geht unser Gepäck nun zum Eincheckschalter. Da unser Flug heute erst um 19.00 Uhr geht haben wir nun noch jede Menge Zeit, die wir in der Sitzecke von Mc.Donalds verbringen. Der Blick auf’s Rollfeld vertreibt uns die lange Weile, bis schließlich auch unser „Kranich“ ans Gate gerollt wird. Auf eine Leibesvisitation vor betreten des Fliegers verzichtet man hier, eine Terrorgefahr geht anscheinend nur von Europa aus. Nach dem Start drehen wir noch eine Schleife über den Pazifik, bevor wir wieder ins Landesinnere fliegen. Langsam versinkt die Landschaft unter uns im Dunst und später im Dunkel der Nacht. Zweifelsohne liegt wiederum ein unvergesslicher Urlaub hinter uns, doch ob wir wiederkommen wissen wir dieses Mal nicht ...

Noch ein paar Anmerkungen zum Schluß:

Dies war mit über 10000 km die längste unserer 3 Touren. Dank unserer guten Planung waren wir hiervon nicht überrascht. Da wir im Verhältnis zu den anderen Touren nicht weniger gesehen haben und doch viel mehr Zeit mit Fahren verbracht haben, sind wir im Schnitt täglich eine Stunde später auf dem Campground angekommen. Auch wenn das Wetter nicht immer mitgespielt hat betrachten wir diesen Urlaub als gelungen. Überrascht waren wir über soviel Schnee, in den wesentlich niedrigeren Gebirgszügen der Bundesstaaten im Nordwesten, im Vergleich zu den Rocky Mountains, die ja zumindest was die Straßen betrifft, schneefrei waren. Gut, dass wir auch noch ein paar Alternativziele vorbereitet hatten. Mit knapp EUR 2500 lagen wir zum Schluss unter unserer Kalkulation. Positiv hat sich diesmal der niedrige Dollarkurs ausgewirkt. Leider blieb es uns auch dieses Mal nicht erspart, eine Werkstatt anzufahren. Aber eine Tour mit dem Camper auf eigene Faust ist halt kein Pauschalurlaub mit „Rundumversorgung“. Hier ist immer mal wieder Eigeninitiative gefragt. Von den Ausmaßen und vom Verbrauch her hat sich das Wohnmobil zu dem im Vergleich zum letzten mal nicht unterschieden. Die Bezinkosten lagen je nach Bundesstaat zwischen US$ 1,35 und 2,10.

Bedenklich fanden wir die Sicherheitsüberprüfungen in Frankfurt durch US-amerikanisches Personal. Obwohl die Damen und Herren korrekt und freundlich waren, kann es unserer Meinung nach nicht angehen, dass Ausländer in Deutschland kontrollieren und Weisungen erteilen. Kontrollen übrigens, die in den USA nicht durchgeführt werden. Sollten die USA die Einreisebestimmungen verschärfen, in der Form, dass zukünftig biometrische Daten erfasst werden, war dies unser letzter Urlaub in den USA ...

 Christoph und Markus Eble

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Gerne nehmen wir Anregungen entgegen oder beantworten Fragen: christoph.eble@online.de 
Stand: 21. Mai 2006